Die Kanonen:


Nun wurde es Zeit mit den Kanonen zu beginnen. Die Lafetten fertigte ich wieder aus Blutbaumholz. Ich befestigte eine Zeichnung der Lafetten auf einem Stück Holz und benutzte meine Fräse, um die Form der Lafetten herauszuarbeiten, wie man auf diesem Foto sehen kann. Von diesem Holzklotz schnitt ich dann mit der Tischkreissäge Scheiben ab.



Dann begann ich die Kanonen zu drehen. Wieder hatte ich Pläne zur Hand die ich zur regelmäßigen Kontrolle meiner Arbeit heranzog. Da ich kaum Erfahrung mit dem Drehen von Kanonen hatte, arbeitet ich sehr langsam und brauchte gute 90 Minuten für jede Kanone. Besondere Schwierigkeiten beim Drehen der Kanonen bereitete mir die Rohrmündung und der Knauf am Ende des Rohres. Damit diese beiden Stellen bei allen Kanonen identisch wurden, fertigte ich mir extra Werkzeug dafür an. Auf dem zweiten Foto sieht man wie die Kanone vom Messingblock abgetrennt wird.



Auf dem nächsten Foto bearbeite ich gerade brasilianisches Kirschholz, aus dem ich die Räder für die Lafetten hergestellt habe. Wie beim drehen der Kanonen habe ich als erstes eine mittige Bohrung im Holz angebracht. Wie man auf dem Foto sehen kann habe ich nun eine Halterung mit vier Backen in die Drehmaschine eingespannt, da hier aus einem 4-Eckigen Holzstück ein Rundstab gedreht wird.



Die Einzelteile der Lafette sind nun fertig zum Zusammenbau.

 

Als nächstes mussten die Kanonen mit den Bohrungen für die Schildzapfen versehen werden. Mit Hilfe eines Koordinatentisches gelang es mir die Bohrungen für die Zapfen exakt zu platzieren. Beim Einspannen mussten die Kanonen vor oberflächlichen Beschädigungen geschützt werden. Dazu habe ich Balsaholz (weiß) mit Gummi (schwarz) beklebt. Wenn die Kanone nun eingespannt wird passen sich Balsaholz und Gummi der Form der Kanone an.



Die Rohre wurden geschwärzt, mit Mattlack lackiert und testweise eingebaut.



Jetzt musste ich die Schildzapfengurte anfertigen, mit deren Hilfe die Rohre festgehalten werden. Ich weis das meine historisch nicht korrekt sind, aber besser kann ich Sie im Moment nicht fertigen. Nach dem biegen und bohren musste das Messingblech wieder geschwärzt werden. Die Schildzapfen sind aus Messing gedreht.

 

Die Ankerwinde:


Die Ankerwinde habe ich aus Wallnussholz gebaut. Leider hatte ich kein Holzstück, das groß genug dafür war. Daher musste ich mehrere Holzklötzchen zusammen leimen. Nur der Kopf der Ankerwinde ist so groß. Die restlichen Teile sind deutlich kleiner.



Nachdem der Kopf der Ankerwinde gedreht war, schnitt ich davon einzelne Scheiben in der benötigten Dicke ab. Der Mittelteil bekommt Löcher in die Stäbe eingeführt werden können. Daher habe ich auf einer Scheibe Markierungen eingezeichnet um diese Löcher anzubringen.


Der unterste Teil des Kopfes ist noch immer am Holzklotz, weil ich den ganzen Kopf nach dem zusammenleimen noch einmal mit der Drehmaschine bearbeiten möchte.
Der Ankerwindenkopf ist wieder zusammen. Die beiden Holzringe für die Ankerwinde sind aus dem selben Holklotz gedreht. Die restlichen Teile der Ankerwinde sind ausgesägt. Speichen und Ringe sind dann verleimt worden.




Nach dem Verleimen des Kopfes beizte ich die ganze Ankerwinde, damit sie einen schönen Wallnussholzton annahm. Ich befestigte die Ankerwinde von der Unterseite des Decks aus, so das Sie drehbar ist.

 

Das Steuerrad:


Jetzt kam die Aufgabe vor der ich mich besonders fürchtete: Das Steuerrad. Es würde das Erste sein, das ich selber herstellte - ein Doppelrad mit 10 Speichen pro Rad. Ich begann damit die Felgen auf der Drehmaschine herzustellen. Zur Sicherheit drehte ich drei Stück. Dann schnitt ich Stäbe aus Wallnussholz in die benötigten Dicke und Länge. Auf diesen Stäben brachte ich mir Markierungen für Anfang und Ende der einzelnen Verdickungen an.



Ich hatte den 1/35 Resinbausatz der Diana gekauft, daher war ich in der Lage die darin vorhandene Lehre zum Zusammenbau der Steuerräder zu benutzen. Das Mittelteil der Steuerräder drehte ich aus Wallnussholz und befestigte eine Zeichnung darauf, damit ich die Speichen richtig platzieren konnte.


Die äußeren Handgriffe des Steuerrades sowie die Halterung sind ebenfalls aus Wallnussholz. Nach dem Zusammenbau wurde das Ganze gebeizt. Danach musste nur noch das Steuerseil angebracht, das Steuerrad auf dem Deck verleimt und die Bohrungen für das Steuerseil vorgenommen werden.



Raul Guzman jr.