Baubericht Trumpeter Sea Fury 1/72 - Teil 3

Ein Teil, das ebenfalls besseres verdient hat, sind die Auspuffrohre. Trumpeter hat dieses Teil relativ einfach gestaltet, und dies, obwohl die 2x9 Auspuffrohre ziemlich markant sind. Das Ausbohren wäre zu mühsam geworden, also habe ich die Auspuffrohre weggeschnitten und durch Spritzenkanülen ersetzt. Ich nahm dazu Kanülen mit 0.7 mm-Durchmesser, was allerdings etwas zu klein ist, 0.8 mm wären passender. Alternativ könnte man auch ein 10. Auspuffrohr installieren, auch dies füllt die Lücke etwas auf, und fällt auf den ersten Blick nicht auf.

Baubericht Trumpeter Sea Fury 1/72 - Teil 3

Nachdem die grössten Baugruppen fertig gebaut wurden, kann mit der Bemalung begonnen werden. Ich begann, wie im zweiten Teil des Bauberichtes angetönt, mit den Korea-Streifen. Dazu verwendete ich Kunstharzfarben von Model Master. Zuerst wurden die weissen Flächen bemalt, und nach genügend Trocknungszeit wurden die schwarzen Streifen aufgesprüht. Um eine gleichmässige Breite der Streifen zu erreichen habe ich mit Tamiya-Abdeckband exakt 4mm breite Streifen ausgeschnitten, die ich dann als Abstandhalter verwendete. Nach jedem Streifen wurde noch vorsichtshalber mit dem Massstab kontrolliert, man weiss ja dass sich Toleranzen immer auf die ungünstige Seite aufaddieren... Etwas mühsam sind die inneren Farbbänder beim Flügel, da die Beulen der Munitionsmagazine hier dünnere Streifen nötig machen. Die Farbgrenze läuft jedoch exakt zwischen den Beulen, was die Arbeit im Rahmen hält.

Nach wenigen Farbschichten wurde das Modell erneut zum Trocknen auf die Seite gelegt, und danach wurde das Abdeckband entfernt. Von Trumpeter werden die Koreastreifen als Decal beigelegt, wer sich die Mühe mit dem Abkleben ersparen will.

Man soll sich übrigens nicht beirren lassen - auf dem Kartonbild sind die Koreastreifen weiter aussen angebracht als auf der Bemalungsanleitung. Während beim Kartonbild die Koreastreifen ausserhalb der MG-Beulen beginnen und bis zu einen Drittel der Querruder reichen, gehen die Koreastreifen auf der Bemalungsanleitung von innerhalb der MG-Beulen bis Anfangs Querruder. Beide Versionen sind fotografisch belegt und somit möglich. Auch etwas unklar ist die Unterseite des Flügels: gingen die Koreastreifen über die Immatrikulationsnummer, oder wurden sie ausgespart? Auch hier sind beide Varianten möglich. Wenn man sich nach einem exakten Vorbild richten möchte, so bleibt einem eine gewisse Recherchearbeit nicht erspart.

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Anschliessend folgte die Bemalug der Unterseiten in Sky Type "S". Dazu verwendete ich zum ersten mal Acrylfarben von Gunze. Meine Erfahrungen mit Acrylfarben waren eher negativ, aber die Gunze-Farben haben meine Erwartungen in jeder Beziehung übertroffen. Die Airbrush wurde nie verstopft, die Deckkraft ist besser als erwartet und auch die Haftung auf dem Modell ist sehr gut. Die Verdünnung erfolgte mit handelsüblichem Brennsprit. Dabei ist die Reihenfolge zu beachten: wenn man zuerst den Rumpf fertig montiert, und dann bemalt, so hat man ein Problem: die Auspuffrohre liegen dann über dem Hitzeschutzblech, und dieser lässt sich nur noch schlecht bemalen. Also musste ich eine ungewohnte Reihenfolge anwenden: zuerst habe ich den Rumpf noch ohne Motorhaube mit Sky "S" bemalt. Danach wurde das Hitzeschutzblech mit dem Pinsel (Revell Silber) bemalt, erst dann wurde der Motorbereich zusammengesetzt.

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Es musste noch die Windschutzscheibe angebracht werden. Ich befestigte sie mit wenig Plastikklebstoff. Die Übergänge zum Rumpf wurden mit Mr. Surfacer aufgefüllt und verschliffen. Dies etwa 3 mal, bis der Übergang möglichst nicht mehr sichtbar war. Anschliessend wurde wieder maskiert. Um die Klebekraft des Tamiya-Tapes abzuschwächen habe ich es mehrmals auf den Tisch geklebt und wieder abgezogen. Die Oberseiten bemalte ich wieder mit Gunze-Farben, diesmal das Extra Dark Sea Grey (EDSG). Um die Oberfläche etwas interessanter zu gestalten habe ich die grösseren Bleche mit Dark Sea Grey aufgehellt. Leider ist davon nicht viel zu sehen, es hätte also ruhig ein wenig mehr sein dürfen. Auch die Bemalung der Oberseite verlief ziemlich problemlos, und nach einem halben Tag Trocknungszeit konnten die Maskierungen entfernt werden. Entgegen meiner Befürchtung hat das Tape keine Farbe vom Modell abgerissen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und das hat sich hier sicherlich ausgezahlt, das Tape nicht mit voller Klebekraft auf dem Modell aufzubringen. Mit meiner ersten Acrylbemalung bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

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Es mussten noch ein paar Details verbessert werden, so ist der Bereich hinter dem Sitz nicht sehr gut geworden. Es entstanden einzelne stellen, die ich nachbemalen musste. Dabei hat sich gezeigt, dass sich Gunzefarben zwar hervorragend sprühen lassen, aber sehr schlecht mit dem Pinsel anbringen lassen. Da werde ich vermutlich wieder etwas Farbe entfernen und neu brushen müssen.  

Um die Tönug der grauen Bereiche etwas verwitterter und interessanter zu gestalten, habe ich eine neue Methode ausprobiert. Ich habe mit einem Zahnstocher wenig weisse Ölfarbe aufgetragen, und dann kräftig verrieben. Zuerst habe ich dies vor dem Cockpit ausprobiert (Bild links), und da ich mit dem Resultat zufrieden war, habe ich die selbe Methode für die restlichen grauen Bereiche angewendet. Das Ergebnis ist auf dem rechten Bild zu sehen (der eine Flügel wurde noch nicht so gealtert, um den Unterschied besser zu zeigen). Der Walkwaybereich am Innenflügel wurde mit Revell Acrylfarbe (Anthrazit) vorsichtig aufgepinselt.  

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Das Finish nähert sich langsam dem Ende. Bevor ich die Decals aufbrachte, wurde das Modell mit mehreren Lagen Erdal Glänzer vorbehandelt. Die Decals waren übrigens traumhaft zu bearbeiten: Sie scheinen sehr stark zu kleben, und haben sich mit wenig Einsatz von Weichmacher (Micro-Sol) perfekt in die Gravuren gelegt. Auch ist der Trägerfilm kaum noch zu sehen, so dass ich hoffentlich das Modell ohne Silvering hinbekomme (mein altbekanntes Problem...). Es könnten noch ein paar Wartungshinweise mehr auf dem Bogen sein, aber da kann man sich aus der Restekiste aushelfen.
Anschliessend folgte das Ölfarbenwashing. Hier war ich sehr zurückhaltend. Ich mag keine Blechstösse, die wie mit dem Filzschreiber nachgezogen aussehen. Und so beschränkte sich der Einsatz von der Ölfarbe hauptsächlich auf die Bereiche, wo es auch beim Original Lücken und Spalte hatte: Den Rudergelenken, sowie einige Wartungsklappen. An den anderen Orten, wo "nur" Platten nebeneinander genietet werden, hielt ich mich damit bewusst zurück.  Das Ergebnis präsentiert sich nun folgendermassen: 

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Im vierten und letzten Teil des Bauberichtes wird die Sea Fury vollendet werden!

Alex