leichter Träger "Zuiho"

Hersteller: Hasegawa
Artikelnummer: 216
Maßstab: 1/700
Teile: 82 + 10 Flugzeuge



zum geschichtlichen Hintergrund
Ursprünglich als schneller Flottentanker "Takasaki" gebaut und in Dienst gestellt, benötigte die Marine Ende der 30er Jahre für die anwachsende Zahl an U-Booten einen U-Boot-Tender und beschloss den Umbau des Tankers "Takasaki" und dessen Schwesterschiff "Tsurugisaki". Obwohl Japan bis Ende des Zweiten Weltkrieges den eigentlichen Wert von Flugzeugträgers nicht erkannte, stoppte man den Umbau und änderte die Pläne in einen leichten Träger um. Am 27. Dezember 1940 in Dienst gestellt, verblieb die "Zuiho" (auf Deutsch Glücklicher Phoenix) bis Juni 1942 hauptsächlich in heimatlichen Gewässern und nahm dann an der missglückten Operation MI - der Schlacht um Midway - teil. Im Oktober 1942 durch zwei Bomben leicht beschädigt, verlor sie fast ihre gesamten Flugzeuge. Im Januar 1943 an der Evakuierung von Guadacanal beteiligt, verblieb sie im Anschluss meistens wieder in heimatlichen Gewässern. Im Juni 1944 nahm sie an der Schlacht um die Mariannen teil und verlor wieder einen Großteil ihrer Flugzeuge. Ohne eigene Flugzeuge (nach den schrecklichen Verlusten im Juni 1944 über den Mariannen exisiterte eine Trägerluftwaffe praktisch nicht mehr), lief sie am 20. Oktober 1944 mit dem Flottenträger "Zuikaku", den leichten Trägern "Chiyoda" und "Chitose" sowie den Hybridschiffen "Ise" und "Hyuga" als Teil der Mobilen Flotte als Ablenkungseinheit in Richtung Philippinen aus. Von Flugzeugen der amerikanischen Trägergruppe 38 am 25. Oktober mehrfach angegriffen und tödlich getroffen, wurde um 15.00 Uhr der Befehl zur Aufgabe des Schiffe gegeben. Bereits 15.26 Uhr kenterte die "Zuiho" auf Position 19°20' Nord und 125°15' Ost und nahm 215 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe. 759 Mann konnten geborgen werden. Technische Daten
Abmessungen
Länge 205,50 m x Breite 18,14 m x Tiefgang 6,64 m
Verdrängung
Standardverdrängung 11200 t, Maximalverdrängung 13100 t
Antrieb
4 Kessel, 2 Turbinen mit zusammen 52000, Antrieb über 2 Wellen, Geschwindigkeit 28,0 Knoten
Bewaffnung
8 x 127 mm L/40 in 4 Zwillingstürmen
8 x 25 mm in 4 Zwillingsstürmen
2 Lifts
30 Flugzeuge
785 Mann

Der Bausatz


Die Bauanleitung




Der Bauanleitung ist typisch Hasegawa in Japanisch und Englisch gehalten. Auf der ersten Seite findet man einen kurzen Überblick zum Schiff sowie die Farbangaben. Die Farben selbst sind in Gunze Sangyo Aqueous Hobby Color und Mr. Color angegeben. Etwa irritierend ist die Tatsache, das Hasegawa einen Farbton in RLM 66 angibt!? Auf der Rückseite führen sechs Schritte zum fertigen Modell.
Die Decals


Der Decalssatz weißt einen kleinen Versatz (etwa mehr als 0,5 mm) auf und ist vergleichsweise dünn gehalten. Verwendet wird er auc für das Schwesterschiff "Shoho" (Bausatz 217). Interessant sind die Decals 23 - 26, werden diese doch für die Tarnlackierung des Deck benötigt. Man ist hier gut beraten, die anderen größere Decals vorher zu verwenden, um überprüfen zu können, ob der komplette Satz eventuell farbdurchlässig ist. Sonst könnte das gesamte Deck "versaut" werden.
Die Gießäste




Die Qualität! Um es vorneweg zu sagen, er ist nicht der schlechteste Bausatz - es gibt wesentlich schlimmere. Dennoch stören an vielen Stellen Auswurfmarken das Bild. Insgesamt bleibt sich Hasegawa treu und produziert für mehrere Einheiten ein und denselben Bausatz und passt nur einige Äste an das jeweilige Modell an. So auch hier: die Äste A, B, C, E, F, G, W und Y werden bei der "Zuiho" verwendet, Ast D dürfte für beim Schwesterschiff "Shoho" anstelle des Astes E Verwendung finden. Den obligatorischen Zurüstkit für schwere Einheiten habe ich hier weggelassen.
Die Details
Das Positive zuerst: Das Deck ist DAS Highlight dieses Bausatzes. Wer Fangnetz etc. mit Hilfe eines Ätzteilsatzes aufstellen will, kommt um intensive Spachtel- und Gravurabeiten nicht herum, da diese bereits in liegender Position dargestellt sind. Ein unsichtbarer Übergang zwischen dem separaten Decksteil für die "Zuiho" dürfte für Anfänger schwer zu realisieren sein. Auch hier stehen Gravurarbeiten an.




Dagegen stören die Brüstung, die viel zu dick sind. Und die Auswurfmarken auf der Unterseite...


Bei den Antennenanlagen sollte man auf Ätzteile zurückgreifen. Schön detailiert sieht anders aus... Außerdem stören (oder besser gesagt nerven) hier die Auswurfmarken gewaltig


Das Radar - fast auf Ätzteilniveau (aber nur fast)


Der Raketenwerfer

Fazit


Vorteile
++ sehr gut detailierten Trägerdeck
++ leicht verständliche Bauanleitung
Nachteile
- recht einfach gehaltene Masten
- zu dicke Brüstungen
-- Auswurfmarken, Auswurfmarken, Auswurfmarken

Nettes Schiffchen, was Hasegawa da produziert. Für einen mehr als sechs Jahre alten Bausatz (1999 laut Anleitung) sollte man kein Modell auf dem heutigen Stand erwarten. Vielmehr ist das gute Hausmannskost. Besonders das Deck gefällt und lockt zum genaueren Hinsehen. Leider fallen dann hier auch die Negativseiten (Brüstungen, Antennen) besonders auf. Alternativ zu diesem Modell bietet Hasegawa aber auch eine "Super Detail"-Version mit Ätzteilen an. Wer dieses zu einem Schnäppchenpreis erstehen kann, sollte zuschlagen (aber das gilt ja immer...).