Airfix: de Havilland Sea Vixen in 1/48

Modell: de Havilland Sea Vixen FAW.2
Hersteller: Airfix
Maßstab: 1/48
Material: Polystyrol
Art.Nr.: A11002
Preis: ca. 45,- €

Das Original

Die de Havilland Sea Vixen ist eine Weiterentwicklung der D.H.110. Bereits Ende 1951 fand der Erstflug des Prototypen statt. Nach einem schweren Flugunfall bei der Farnborough Airshow musste die Konstruktion überarbeitet werden. 1958 startete die Prodiktion der Serienmaschinen. In der FAW.1 Version ging die Sea Vixen ab 1959 als Ersatz für die Sea Venom in den aktiven Truppendienst. Die Sea Vixen war das erste pfeilflügelige Flugzeugmuster, welches, um Platz auf Flugzeugträgern einsparen zu können, ihre Flügel einklappen konnte.

Dem allgemeinen Zeitgeist folgend wurde keine Kanonenbewaffnung vorgesehen. Ähnlich wie bei den ersten Serienvarianten der McDonnald Douglas Phantom II wurde ausschließlich auf die neue radargestützte Raketenbewaffnung vertraut. Bei der Sea Vixen waren dies die Red Top und später die Firestreak Luft-Luft-Raketen. Daneben konnten alternativ Treibstofftanks, Bomben und Matra-Raketenwerfer mitgeführt werden. Ab 1964 wurde die Weiterentwicklung FAW.2 eingeführt bzw. bestehende Maschinen umgerüstet.
An Kriegshandlungen nahm dieses Muster nicht teil. Das einzige heute noch fliegende Exemplar ist das der Flying Bulls der Firma Red Bull. Daneben finden sich in diversen Museen Ausstellungsmaschinen.

Technische Daten:

Besatzung: 2
Spannweite: 15,24 m
Länge: 16,94 m
Höhe: 3,28 m
Max. Gewicht: 18.800 kg
Triebwerk: 2 × Rolls-Royce Avon 208, Schub: 5.000 kg
Max. Geschwindigkeit: 1.110 km/h
Dienstgipfelhöhe: 14.630 m
Reichweite: 1.000 km

Quellen: www.wikipedia.de
www.traudlsmodellbau.com

Der Bausatz

Als erfreuliche Neuheit brachte Airfix vor kurzem den thematisch etwas außergewöhnlichen Bausatz der de Havilland Sea Vixen heraus. Das Original ist zwar nicht gerade eine Schönheit (ein Modellbaufreund bezeichnete das Design als very british), aber in seinem Erscheinungsbild sehr interessant und eine willkommene Abwechslung in dem hauptsächlich von amerikanischen Flugzeugmustern geprägten Bereich der modernen Marinefliegerei. In dem stabilen Karton im neuen Design finden sich drei großen hellgraue Spritzlinge. Daneben ein kleiner mit den Klarsichtteilen, einem etwas größer als DIN A4 Decalbogen, die Bauanleitung und ein DIN A3 Faltblatt mit den Farbangaben.

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Auf den ersten Blick scheinen die Bauteile wegen der teils heftigen Wandstärke recht grobschlächtig. Dieser Eindruck schwindet allerdings sehr schnell. Die Gravuren sind durchweg gleichmäßig ausreichend stark ausgeprägt, dabei aber nicht übertrieben. Auch die Detaillierung ist gut bis sehr gut. Negativ fällt hier allerdings die Enge Anordnung in den Spritzlingen auf. Gerade die filigranen Bauteilen können beim Heraustrennen beschädigt werden.

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Die Schleudersitze werden aus je sechs Teilen zusammengestellt. Das Cockpit besteht aus weiteren 13 Elementen. Die Instrumentenbretter des Piloten und Radarbeobachter sind sehr schön wiedergegeben.

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Weiter fällt auf, dass man beim Zusammenbau des Rumpfes zwischen drei Optionen wählen kann. Entweder im Landeanflug, auf dem Boden oder in Parkposition auf einem Flugzeugträger mit gefalteten Tragflächen.

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Die unter dem Rumpf befindliche Bremsklappe kann in drei verschiedenen Positionen eingesetzt werden. Das gleiche gilt für den Fanghaken. Sehr gut gelöst ist die Positionierung der im Rumpf anzubringenden Teile wie z.B. die Triebwerkseinlässe. Diese haben kleine Führungsnasen, welche in entsprechende Positionierungslöcher geklebt werden. Die Löcher werden später durch außen am Unterrumpf zu befestigende Bauteile verdeckt.

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Falls man entfaltete Tragflächen bauen will werden hierzu zwischen den Rumpfhälften Rahmen eingeklebt. Auf diese werden später die Flügel gesteckt und bilden so eine sehr stabile Verbindung. Für die gefaltete Version werden anstelle der Rahmen Abschlussflächen eingebaut. Leider finden sich an diesen (und soweit erkennbar die einzigen) Auswerfermarken, welche sich nur bedingt mit einfachen Werkzeugen entfernen lassen.

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Die Landeklappen lassen sich ein- oder ausgefahren darstellen. Für das Fahrwerk liegen jeweils Reifen in be- und entlasteten Zustand bei.
Für die Bewaffnung sind jeweils vier Matra-Raketenwerfer und Red Top Raketen, sowie zwei Zusatztanks vorgesehen. Während des Baus wird in der Anleitung auf die jeweilige Markierungsvariante mit entsprechender Zuladung verwiesen.

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Die Klarsichtteile für das Cockpit sind leider trotz dass der Spritzling einzeln in einer Tüte eingeschweißt ist verkratzt. Sie sind jedoch schlierenfrei und dünn gefertigt.

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Positiv ist, dass in einem der letzten Bauschritte die Nase zu verbauen ist. In diese soll laut Bauplan ein Gewicht von 35 Gramm (nicht enthalten) eingesetzt werden, um zu vermeiden, dass das Modell zum Tailsitter wird. Erfahrungsgemäß kann man meistens mindestens das Doppelte der im Plan gemachten Angabe einbauen oder eher mehr. Da es ganz zum Schluss verbaut wird kann man so sehr leicht das richtige Gewicht bestimmen, da schon alle gewichtsverursachenden Bauteile befestigt sind.
Erfreulicherweise liegen im Gegensatz zu anderen Herstellern dem Bausatz zwei Pilotenfiguren bei. An diese müssen jeweils die Arme angeklebt werden.
In der Anleitung wird auf eine Version im Flug hingewiesen. Ein entsprechender Displayständer ist leider nicht beigefügt. Dieser ist allerdings momentan noch als Ankündigung separat erhältlich. 

 

Decals

Auf dem von Cartograf gedruckten Decalbogen finden sich neben den Stencils Markierungen und Staffelabzeichen für vier verschiedene Versionen. Aufgrund des Tarnschemas der Originale, alle weiße Unter- und dunkelgraue Oderseite, sind diese nicht besonders farbenfroh. Unterschiede ergeben sich nur durch die einzelnen Staffelabzeichen, welche hauptsächlich an den Seitenflossen anzubringen sind.

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Die Anleitung

In der 23seitigen Anleitung wird in 84 Schritten der Zusammenbau erläutert. Dabei hat Airfix Wert darauf gelegt pro Abschnitt nur jeweils eine kleine überschaubare Anzahl zu verbauender Teile zu zeigen. Außerdem wird sehr gründlich auf die drei verschiedenen Bauoptionen eingegangen.

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Neben einer kurzen mehrsprachigen Einleitung über das Original und allgemeinen Verarbeitungshinweisen finden sich am Ende drei Seiten, auf welchen das Anbringen der für alle Versionen gültigen Decals aufgezeigt wird.

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Auf dem gesonderten farbig gedruckten Faltblatt ist die äußere Farbgebung erkenntlich. Hier wird auch auf die unterschiedlichen Decals der verschiedenen Version eingegangen. Insgesamt stehen vier Markierungs- und Bewaffnungsvarianten zur Auswahl.

 

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Fazit

Airfix schließt mit diesem Bausatz die Lücke britischer trägergestützter Nachkriegsflugzeuge zwischen der Seahawk und Wyvern von Trumpeter und den späteren Phantoms II anderer Hersteller.

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Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass Airfix nach der etwas schwächelnden Formneuheit der 1/350 Illustrious nun nahezu auf dem heutigen Stand der Formtechnik angekommen ist. Ein erster Probezusammenbau zeigt eine sehr gute Passgenauigkeit. Dieser Bausatz braucht sich nicht vor dem Vergleich mit z.B. Hasegawa-Produkten zu scheuen. Lediglich an die jüngsten Exemplare des japanischen Herstellers kommt die Sea Vixen noch nicht heran. Jedenfalls befinden sich die britischen Entwickler auf dem richtigen Weg und man darf gespannt sein auf die angekündigten Neuheiten wie ein Sea Lynx in 1/48.
Wegen der Vorbildwahl, dem Maßstab, den gegebenen Optionen und der Umsetzung ist dieser Bausatz für jeden Freund der britischen Marinefliegerei oder wer einmal ein außergewöhnliches Flugzeug bauen will

 

alt sehr empfehlenswert

 

Sven

Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster