Hersteller: Kombrig
Bausatz Nr.: 70282PE
Material: Resin und Fotoätzteile
Maßstab:: 1/700
Preis: 21,50 € (z.B. bei NNT Buch und Modell)

Das Original


USS Porter lief am 12.12.1935 bei New York SB vom Stapel. Sie besaß eine länge von 116,15 m über Alles (113,39 m in der Wasserlinie) bei einer Breite von 11,28 m und einem Tiefgang von 3,96 m. Die Standardverdrängung betrug 1834 t und voll beladen 2597 t. Mit ihrer Maschinenleistung von 50 000 PS konnte sie eine Maximalgeschwindigkeit von 37 kn erzielen.
Ihre Bewaffnung bestand aus acht 12,7 cm L/38 in 4 Türmen, acht 2,4 cm Geschützen die zu zwei Vierlinge angeordnet waren sowie zwei 12,7 mm MGs. Die acht 53,3 cm Torpedorohre waren zu zwei Vierlingen zusammengefasst.
USS Porter wurde am 26.10.1942 durch ein U-Boot torpediert und nach Evakuierung der Besatzung durch Geschützfeuer der USS Shaw versenkt.
Die Schiffe der Porter-Klasse waren der erste Versuch einen Zerstörerführer zu bauen, u.a. für die große Flotte an alten Zerstörern aus dem Ersten Weltkrieg. Die Begrenzungen des Londoner Vertrag mussten beim Entwurf des Schiffes berücksichtigt werden. Deshalb wirkt sie in Bereichen sehr überladen.

Der Bausatz


Der Rumpf ist sehr fein ausgeführt. Die winzigen Poller neigen zum Abbrechen. Hier ist ein sehr vorsichtiges Arbeiten notwendig. Leider ist der Rumpf etwas verzogen und muss mit heißem Wasser grichtet werden.






In der Seitenansicht des Rumpfes kann man die feine Gravur der Bullaugen erkennen.



Auch die Brückenaufbauten hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Die Seitenwände der offenen Plattformen sind sehr dünn ausgeführt. Auf Fotos kann man jedoch erkennen, dass beim Vorbild dort eine Reling war.



Es folgen die Geschütztürme, Torpedorohre, Schornsteine, Rettungsboote und sonstigen Kleinteile. Bei einem der 2,4 cm Vierlinge war leider ein Rohr abgebrochen und muss durch einen dünnen Draht ersetzt werden.
Die Resinteile für die Masten sollte man auch nur als Vorlage für Eigenbauten aus Messing verwenden, um die erforderliche Stabilität zu erzielen.









Vervollständigt wird der Bausatz durch eine Ätzplatine.



Warum Kombrig bei der beigefügten Ätzteilplatine auf die Reling verzichtet hat, kann ich nicht nachvollziehen. Somit ist der Erwerb zusätzlicher Aftermarket-Produnkte erforderlich.

Die Anleitung


Die Bauanleitung, die kleinserientypisch nicht sehr ausführlich ist und manche Fragen offen läßt, besteht aus einer 2 DIN A4 Seiten mit Explosionszeichnungen. Die Bemalung wird in einem kurzen englisch-sprachigen Text beschrieben; leider fehlt eine farbige zeichnerische Darstellung.



Daher sollte der ambitionierte Modellbauer zusätzliche Literatur zum Bau heranziehen. Der in der Profile Morskie Reihe erschienene Band 23 stellt das Schiff anhand zahlreicher Detailskizzen vor und bildet, auch wenn man kein polnisch spricht, eine ausgezeichnete Ergänzung zum Bausatz

Fazit


Die Resinbauteile hinterlassen durchweg einen sehr guten Eindruck. Gravierende Fehler konnte ich beim Vergleich mit den Zeichnungen im Profile Morski nicht entdecken. Die Ausführung der Ätzteile habe ich bei anderen Herstellern schon feiner gesehen. Die Bauanleitung und die fehlende Reling sind die einzigen Schwachpunkte des Bausatzes.
Wer sich für die amerikanischen Zerstörer des zweiten Weltkriegs interessiert, kommt an diesem Bausatz nicht vorbei.