NNT Fregatte F211 Köln

Hersteller: NNT Modell+Buch
Katalog Nummer: 70014 - Fregatte der F122 Klasse Köln
Maßstab: 1/700
Preis: ca. 62 €
Inhalt: 89 Reinteile, 1 Ätzteileplatine, 1 Decalblatt, 4 DIN A4 Seiten Anleitung

Das Original


Ursprünglich sollte die Fregatte 122 als NATO-Fregatte deklariert von mehreren NATO-Ländern wie den USA, Großbritannien, den Niederlanden und der Bundesrepublik gebaut werden, um eine gewisse Standardisierung zu erreichen und Kosten zu sparen. Obwohl die Bemühungen um eine gemeinsame Lösung schon sehr früh einsetzten, sind sie später fehlgeschlagen, weil die USA und Großbritannien nationale Entscheidungen getroffen haben. Übrig geblieben ist lediglich die Partnerschaft zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik. Beide Länder bauten die Fregatte 122. Ein Unterschied besteht lediglich in der Antriebsanlage. Während bei der deutschen Version vier 3765 kW (5000 PS) MTU-Dieselmotoren für die Marschfahrt und zwei Gasturbinen von General Electric für die Höchstfahrt vorgesehen sind, fahren die niederländischen Schiffe bei Marschfahrt mit Gasturbinen und bei Höchstfahrt mit Rolls-Royce-Turbinen. Zur Bekämpfung von Überwassereinheiten ist die Fregatte 122 mit dem Flugkörpersystem Harpoon ausgerüstet. Nach dem Abfeuern erreicht der Flugkörper zunächst eine Gipfelhöhe von ca. 750 m und sinkt dann auf seine Marschflughöhe als Seaskimmer mit einer Reichweite von ca. 75 sm. Die Fregatten der Klasse 122 wurden auf den Werften Blohm + Voss, Thyssen Nordseewerke, Howaldtswerke und Bremer Vulkan gebaut und haben folgende Namen:

Technische Daten:


Länge: 130,5 m, an der Wasserlinie 121,80 m
Breite: 14,5 m
Konstruktionstiefgang: 4,26, Einsatztiefgang mit Sonardom 6,1 m
Verdrängung: 3790 t
Besatzung: 222 Mann inkl. Flugpersonal
Antrieb: 2x Dieselmotoren 8.140 kW
2x Gasturbinen 38.000 kW
Geschwindigkeit: 30 kn
Bewaffnung:1 x 75 mm OTO Melara-Geschütz,2x 20 mm Maschinenkanonen,1 x Harpoon SEASPARROW und RAM-Flugkörper und 2x U-Jagd- Torpedorohre.
Folgende Modifikationen wurden an der Köln vorgenommen:
1985 Werftneu
1990 zusätzlich 2x 20mm Maschinenkanone
1993 zusätzlich 2x RAM Starter
1994 Motorkutter durch Speedboot ersetzt
1998 1 kleiner SATCOM-Radom auf Luftfilterraum Bachbord
1999 DA08 Radar durch TRS 3D/32 Radar ersetzt (nur auf Emden Karlsruhe und Köln)



Das Modell


Der Kleinserienhersteller "NNT Modell und Buch" ist auf dem richtigen Weg. Erst kam die Fregatte Brandenburg, deren Modell den Modellbauwettbewerb auf modellmarine gewann, und jetzt als weitere Neuheit 2005 die Fregatte der Bremenklasse F122. Und dieses Modell hat es wieder in sich! Der Rumpf ist sehr sauber gegossen, weist keinerlei Luftblasen auf und ist superdetailliert, was man gerade an den Wellenbrechern, Aufkantungen, Fenstern und Türen, sowie Lüftungsschlitzten und am Hangardecktor erkennen kann. Der Rumpf ist plan und wirft sich nicht, was einem die bekannten Backofensitzungen erspart.



Die Aufbauten sind übrigens mit abmodelliert, was gerade den Einsteiger in den Breich Schiffmodelle aus Resin erfreuen wird, ist doch so ein Höchstmaß an Passung gewährleistet. Wer kennt es nicht: Schief geschliffene Aufbautenunterseiten können einem schon einmal das ganze Modell ruinieren.



Der Heckbereich ist für ein weiteres Decksteil freigelassen, so dass man sehr schön diesen Bereich lackieren kann.

Die Kleinteile


Auch diese sind sehr präzise gefertigt und gegossen. Ein Dank an die Tschechische Firma Samek, die den Guss ausgeführt hat. Profimäßig! Hier zu sehen ist das Brückendeck, das Heckteil als Erweiterung des Helidecks und die Sockel für die Radome, das Oto Melan Geschütz und der RAM-Starter. Der Helicopter besteht aus 3 Resinteilen und 2 Fotoätzteilen. Es sind 24 Rettungsinseln im Kit.



Auch diese Teile sind super filigran. Ich hoffe, dass alle, die sich für diesen Bausatz entscheiden die nötige Geduld und ein scharfes Skalpell haben, diese Teile nicht zu "vergurken". Übrigens: Das Speedboot hat versenkte Garvuren. Ob es in diesem Maßstab real ist, kann jeder selbst entscheiden. Interessant sieht es zumindest aus!

Die Ätzteileplatine


Aus robustem Stahl gefertigt, ist das Set sehr gut zu verarbeiten. Auch jemand der neu ist im Umgang, hat durch die Robustheit nicht nur einen Versuch es korrekt zu biegen. Sämtliche Masten und Radargeräte sind als Ätzteil verfügbar. Außerdem noch Relings, Niedergänge, Konsolen für die Rettungsflöße, Anker und -kette, sowie die Sicherheitsnetze am Helideck.



Die Decals


Hier finden sich: Die Flagge, die Schiffsnummern, Begrenzungslinien, Helideckmarkierungen, Bugwappen. Leider sind nur Kennungen für die Fregatte Köln und keine für die übrigen Einheiten enthalten. 3 Markierungen für den Heli liegen auch bei!



Der Bauplan


Wie üblich bei Kleinserienherstellern ist der Bauplan einfach strukturiert. Das schöne hierbei ist, dass es Details von verschiedenen Bereichen gibt, um das Modell besser verstehen zu können.



Baustufenzeichnung
Sehr hilfreich sind diese Baustufenzeichnungen, die gut verständlich auch auf alle Kleinteile hinweisen.



Explosionsperspektive
Ich kann euch beruhigen, hier expoldiert nichts. Auf dieser Zeichnung sieht man aber alle Baustufen und die restlichen Teile positioniert. Wem jetzt die Farbzuweisung fehlt, den kann ich beruhigen: Auf der ersten Seite, die hier jetzt nicht abgebildet ist, steht alles was man braucht abgestimmt auf Revell und Humbrolfarben.



Vorteile:
Superdetaillierter Bausatz für diesen kleinen Maßstab. Für einen Kleinserienhersteller umfangreicher Bauplan, Decalblatt und Fotoätzteil.
Nachteile:
Leider nur Markierungen für F211 Köln vorhanden. Um noch genauer bauen zu können, wären einige Originalfotos hilfreich.

Fazit


NNT ist auf dem richtigen Weg. Schiffe der Deutschen Marine gibt es als Bausätze recht wenig und nur von NNT in dieser tollen Qualität. Also: Weiter so. Die Zerstörer der Hamburgklasse sollten auch so umgesetzt werden, geplant ist es jedenfalls. Und vielleicht gibt es ja in Kürze auch die Fregatte der Sachsen-Klasse.
Referenzen:
Schiffsporfile #9 Fregatten Klasse 122
Schiffsprofile #10 Unsere (Bundes)Marine
Martin