Modell: Laser Jolle (Offiziell: Laser Sailing Boat)
Hersteller: Revell
Maßstab: 1:18
Art. Nr.: 05459
Neupreis ca: 15 Euro
Verfügbarkeit: problemlos neu erhältlich


Das Modell:


Lasst mich vorweg sagen, daß ich kein Segler bin und deshalb kaum Aussagen zur Vorbildtreue machen kann, aber der Vergleich mit Originalbildern fällt allerdings sehr positiv aus!
Was mir an Revell momentan besonders gefällt ist die Tatsache, daß man nun auch endlich mehr und mehr die Fans von zivilen Modellen zufriedenstellt. Eine Jolle als Kunststoffmodellbausatz in einem griffigen Maßstab hatte meines Wissens nach kaum jemand im Programm. Zugegebenermassen hat sich Revell wieder einmal eines sehr populären Vorbilds bedient. Die Laser Jolle gehört zu dem meisgesegelten Jollen weltweit und so wird sich auch dieses Modell sicher wieder gut verkaufen.
Das Modell entsteht aus völlig neuen Formen. Bislang war das alleine schon fast immer ein Grund sich für Revell zu entscheiden. Revell Modelle aus neuen Formen konnten es mit Tamiya, Hasegawa & Co. meiner Meinung nach immer aufnehmen. Leider ist dies bei diesem Modell nicht ganz so gut gelungen. Die Spritzlinge sehen etwas unsauber aus, es gibt Fischhhaut und gerade an den ganz kleinen Teilen recht viel Grat, der erst mühsam entfernt werden muss. Solange allerdings hinterher die Passgenauigkeit stimmt, kann ich das noch hinnehmen. Darüber kann ich erst eine Aussage machen, wenn ich anfange das Modell zu bauen.
Der große Decalbogen erlaubt den Bau verschiedener Regattaversionen und individueller Nummerierungen. Selbstverständlich gibt es ausserdem alle nötigen Beschriftungen in sehr guter Qualität. Das Segel ist tiefgezogen, was ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Man muss das Teil erst ausschneiden, was für etwas Ärger sorgen könnte. Ansonsten besteht das Boot nur aus einer Handvoll Teilen, die auf zwei Spritzlinge verteilt sind. Viele der filigranen Beschläge sind separat ausgeführt, auch wenn man sie direkt an den Rumpf hätte spritzen können. Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt. Ein wenig habe ich den Eindruck, daß man die Anzahl der Teile in die Höhe treiben wollte... Nun denn, an einer Jolle ist ja nicht besonders viel dran.
Sehr schön finde ich den beiliegenden Trailer (ich glaube sowas nennt man "Slipwagen"), auf dem man das Boot präsentieren kann. Wahlweise kann man den Trailer auch als festen Ständer bauen, so daß man auch das eingesteckte Schwert sehen kann.
Angesichts der Bauoptionen, der Detailfülle und des schönen Maßstabs finde ich den Preis absolut angemessen!
Die Revell-typische Bauanleitung führt in ca. 20 Schritten zm Ziel:


Tiefgezogenes Segel, Takelgarn und ein Klarsichtstück als Einsatz in das Segel:


Rumpf und Deck:


Die restlichen beiden Spritzlinge:


Das Fazit:


Mit der durchaus mutigen Vorbildwahl hat Revell zumindest bei mir mal wieder voll ins Schwarze getroffen. Ein kleines, modernes, vitrinen-/regaltaugliches Segelboot war schon lange ein Wunsch von mir. Über kleine Unsauberkeiten des Bausatzes kann ich deshalb hinwegsehen, es wird sich zeigen wie sehr sie beim Bau stören. Das Modell wird sicher seine Fans und Abnehmer finden und so manches Clubhaus zieren. Gut gemacht Revell!!!
+ Vorbildwahl
+ Maßstab
+ Preis
+ Details/Optionen
- Unsauberkeiten beim Guß
- manchmal unsinnig separat ausgeführte winzige Teile
- wünschenswert wäre eine Figur als Besatzung
Trotz dieser kleinen Minuspunkte ist der Bausatz:
EMPFEHLENSWERT.


Als Nächstes würde ich mir von Revell ein Modell einer Fahrtenyacht in 1:24 wünschen...

Mike Keller