06.06.1944 - 75 Jahre Landung in der Normandie

 

Batterie in Longues-sur-mer mit 15 cm TbK C/36-Geschütz

Die Batterie in Longues-sur-Mer, die mit vier 15 cm TbK C/36-Geschützen bewaffnet war, lieferte sich vor 75 Jahren, am 6. Juni 1944, ein Duell mit alliierten Schiffen (siehe Jahrestage auf Modellmarine und 70 Jahre D-Day). Die Batterie lag zwischen den Landungsabschnitten Gold und Omaha und beschoss beide.

Die Batterie war schon vor der Landung von alliierten Bombern angegriffen worden, blieb aber einsatzfähig. Auch eine Bombardierung durch den Leichten Kreuzer HMS Ajax vor der Landung verhinderte nicht, dass die Batterie selbst das Feuer auf das Kommandoschiff am Gold Beach, HMS Bulolo, eröffnete und dieses zwang sich zurück zu ziehen. Die Batterie wurde darauf von den Leichten Kreuzern HMS Ajax und HMS Argonaut bombardiert. Diese Bombardierung erforderte Reparaturen, nach denen die Batterie gegen Abend das Feuer auf Omaha Beach eröffnete. Dieses Mal antworten die französischen Leichten Kreuzer Montcalm und Georges Leygues sowie das Schlachtschiff USS Arkansas. Diesen gelang es ein Geschütz zu zerstören und zwei zu beschädigen. Am nächsten Tag ergab sich die Batterie britischen Truppen.

Die Batterie bestand aus vier M272-Geschützbunkern. Diese waren mit je einem 15 cm TbK C/36 L/48 bewaffnet. Dieses Geschütz wurde 1936 für den Einsatz auf Zerstörern entwickelt worden und diente als Hauptbewaffnung der Zerstörer des Typs 1936A und 1936A (Mob), d.h. insgesamt 18 Zerstörern. Die Einzellafetten dieser Zerstörern entsprachen weitgehend den in der Batterie verwendeten. Ein Geschütz war 7,2 m lang und wog insgesamt 18,8 t (7,2 t das Rohr und der Verschluss alleine). Das halbautomatische Geschütz hatte eine Feuergeschwindigkeit von acht Schuss pro Minute. Die maximale Reichweite war 23,6 km. Die Geschütze in Longues-sur-Mer stammen von Skoda. Das Feuer der Batterie wurde von einem M262A-Feuerleitbunker geleitet, der vorne an der Klippe positioniert war. Dazu waren die Batterie durch Tobruk-Bunker mit Maschinengewehren sowie durch Minenfelder geschützt. Die Batterie wurde von 184 Mann bemannt (die Hälfte waren 1944 älter als 40 Jahre).

Die Batterie wurde im August 2018 fotografiert:

 

Wolfgang Ehret (Fotos), Lars (Text)