Soya

Das Original

Die Soya, die als Antarktisforschungsschiff bekannt wurde, war ursprünglich als eisgängiger Frachter Volochaevets für die UdSSR bei der Matsuo-Werft (später Kawaminami-Werft) in Nagasaki Japan 1936 bestellt worden.

Wegen zunehmender Spannungen zwischen der UdSSR und Japan wurde der Auftrag annulliert und das Schiff als Chiryo Maru 1938 für Tatsunan Kisen Co fertig gestellt. 1940 wurde das Schiff von der japanischen Marine requiriert und als Soya als Munitionstransporter und Vermessungsschiff in Dienst gestellt. Hierfür wurde sie auf der Ishikawajima-Werft in Tokio 1940 umgerüstet, u.a. erhielt sie ein 8 cm- und ein 2,5 cm-Geschütz. Im Zweiten Weltkrieg war sie u.a. Teil der Invasionsflotte für Midway und wurde ansonsten für Überwachungsaufgaben sowie für Transporte eingesetzt. Am 18.1.1943 wurde sie von dem U-Boot USS Greenling torpediert, die Torpedos explodierten aber nicht, so dass die Soya unbeschädigt blieb. Bei dem Luftangriffen von Mitschers Trägern auf Truk am 17. und 18. Februar 1944 wurde sie beschädigt und lief beim Versuch zu entkommen auf ein Riff. Es gelang aber sie zu bergen. Im April 1944 wurde sie in Yokosuka zum Truppentransporter umgebaut und mit vier weiteren 2,5 cm-Flaks ausgerüstet.

Nach Kriegsende wurde sie demilitarisiert und für Rücktransporte von Soldaten eingesetzt. 1949 kam sie zur japanischen Küstenwache und wurde zur Versorgung von Leuchttürmen eingesetzt.

Soya

1956 erfolgte der Umbau zum Antarktisforschungsschiff. U.a. wurde die Dampfmaschine durch Diesel ersetzt, Bug und Heck umgebaut, um sie als Eisbrecher verwenden zu können, seitlich Kamele angebaut und achtern eine Hubschrauberplattform plus Hangar montiert. Die Soya unternahm zwischen 1956 und 1962 insgesamt sechs Reisen in die Antarktis, wo die japanische Forschungsstation Syowa im Königin-Maud-Land an der Lützow-Holm-Bucht errichtete wurde. Nach der ersten Expedition wurde die Kuhl im Vorschiff zugebaut. Die 2. Expedition 1957/58 musste wegen technischer Probleme abgebrochen werden, die Soya selbst musste von dem US-amerikanischen Eisbrecher Burton Island gerettet werden (hierbei wurden die Schlittenhunde zurückgelassen, von denen zwei ein Jahr später bei der 3. Expedition gerettet werden konnten). Nach der Rückkehr erfolgte ein weiterer Umbau, der Hangar wurde entfernt sowie das Hubschrauberdeck vergrößert und ein Deck höher angebracht. In diesem Zustand erfolgten die vier letzten Expeditionen in die Antarktis, danach wurde sie von der Fuji ersetzt (die wiederum später von der Shirase ersetzt wurde, die bald von der Shirase II ersetzt wird).

Zwischen 1962 und 1978 diente sie als eisbrechendes Rettungsschiff der Küstenwache, 1979 wurde sie Museumsschiff in Tokio, wo sie heute noch liegt.

Soya war im Zustand von 1958 (also der 3. Antarktisexpedition) 83,7 m lang und 15,8 m breit. Sie verdrängte 2772 t (4818 t voll beladen?). Ihre Diesel leisteten 2400 ps, womit 12,5 kn erreicht wurden. Ausgerüstet war sie u.a. mit zwei Sikorsky S-58- und zwei Bell 47G2-Hubschraubern sowie einer De Havilland Canada DHC-2 Beaver mit Schwimmern.

Soya

Das Modell

Die Soya habe ich aus dem Seals Models-Bausatz im Bauzustand der 4. und 5. Antarktisexpedition gebaut.

Der Zusammenbau ging recht schnell und problemlos voran. Spalten musste ich nur im Bereich der Brücke verschließen. Wegen des gewählten Bauzustandes habe ich das Schanzkleid achtern an Teilen A2 und A3 so gelassen. Auch der Anbau hinten an der Brücke (Teil B45) scheint wohl erst ab der 4. Expedition hinzugekommen zu sein.

Soya im Rohbau

Im Wesentlichen habe ich das Modell aus dem Kasten gebaut. Vorne am Mast habe ich die Rah entfernt und aus Draht neu angebaut. Am achteren Mast habe ich die beiden Masten (oben an Teil B44), die Kranausleger (Teile B28) sowie diese Stangenkonstruktion (Teil B43) durch Drahtteile ersetzt. Aus einem Levithian-Zurüstsatz (wie man ihn in Kreuzer-Bausätzen von Aoshima, Hasegawa und Tamiya findet) habe ich das Dampfrohr (?) an Steuerbord zwischen den beiden Booten ergänzt. Die Spritzguss-Radarantennen wurden durch (nicht ganz passende) Ätzteile von LionRoar (US Navy Radars WWII) ersetzt. Die Antenne oben am Großmast besteht aus modifizierten geätzten Relingteilen. Von den Flugeräten habe ich nur die Sikorsky S-58 und die De Havilland DHC-2 verwendet - auf den Fotos konnte ich keine Bell 47G2 finden (und deren nur angedeutete Gitterstruktur am Heck ist auch nicht so überzeugend). Getakelt habe ich mit gezogenen Gussast.

Soya

Den Rumpf habe ich mit Vallejo 22 Hellrotororgane und Vallejo 4 Chremeweiss bemalt. Die Holzdecks sind mit Vallejo 110 Achatgrau gestrichen, das Hubschrauberdeck mit Vallejo 75 Hellgrün und die Stahldecks um die Lucken und auf den Kamelen sowie der Wellenbrecher mit Vallejo 161 London-Grau. Die Abdeckungen der Decksluken sind mit Vallejo 88 Panzergrün, das Landungsboot an Steuerbord ist innen und am Rumpfboden mit Vallejo 32 Bordeauxrot bemalt. Das blaue Schornsteinband besteht aus Vallejo 52 Blau, die Schornsteinkappe, Teile der Masten, Winden und Poller habe ich mit Revell 9 Anthrazit gestrichen. Die Sikorsky S-58 ist mit Vallejo 22 Hellrotororgane und die De Havilland Canada DHC-2 Beaver mit Vallejo 4 Chremeweiss sowie Vallejo 28 Verkehrsrot bemalt. Die Schwimmer der Beaver sowie die Persenning auf den Beibooten habe ich mit Vallejo 151 Grauweiss gefärbt. Die Alterung erfolgte mit schwarzer Wasserfarbe.

Soya

Quellen

Soya

Fazit

Insgesamt ein schnell und leicht baubares Modell eines farbenfrohen und interessanten Vorbilds

Lars