Fregatte Al Riyadh (1/700)

Das Original

Die saudi-arabische Fregatte Al Riyadh ist die erste von drei 1999-2004 gebauten Schiffen des Typs F 3000 S. In Saudi-Arabien wurde das Programm Sawari-2 genannt. Die Klasse ist eine Variante der für die französische Marine gebauten La Fayette-Klasse. Im Vergleich zu dieser ist die Al Riyadh-Klasse größer, primär um die Flugabwehrfähigkeiten zu steigern. Hierfür erhielt die Klasse verbesserte Radarsysteme und einen Senkrechtstarter für Aster 15-Flugabwehrraketen vor der Brücke. Es wurden dort nur zwei Achtfach-Module eingebaut, es scheint Platz für insgesamt sechs solcher Module vorhanden zu sein. Die Al Riyadh-Klasse ist dazu, im Gegensatz zur Lafayette-Klasse im ursprünglichen Bauzustand, auch zur U-Jagd geeignet, da sie über Bug- und Schleppsonar, Torpedorohre und einen für die U-Jagd ausgerüsteten Hubschrauber verfügt. Insgesamt gelang es der französischen DCN-Werft 15 von der Lafayette-Klasse abgeleitete Fregatten zu verkaufen: sechs an Taiwan (Kang-Ding-Klasse), drei an Saudi-Arabien (Al Riyadh-Klasse) und sechs an Singapur (Formidable-Klasse).

Ursprünglich bestellte die saudi-arabische Marine zwei Fregatten, später wurde die Bestellung um eine weitere Fregatte erweitert: Al Riyadh (812), Makkah (814) und Al Dammam (816). Der Verkauf dieser Fregatten war mit größeren Bestechungszahlen verbunden, ein Skandal, in den die Regierung Balladur verwickelt war. Die Al Riyadh-Klasse sollte ursprünglich übergangsweise einen Crotale-Flugabwehrstarter erhalten bis die Aster-Raketen verfügbar waren. Wegen der Verzögerung des Programms konnten die Schiffe aber gleich mit Aster ausgerüstet werden. Al Riyadh hatte bei der Erprobung ein 10-cm-Geschütz (GIAT) und wurde mit dem 7,6-cm-Geschütz nachgerüstet, die anderen beiden Schiffe erhielten dieses Geschütz von Anfang an.

Fregatte Al Riyadh (1/700)


Al Riyadh ist 133,0 m lang, 17,0 m breit und verdrängt 4650 t. Der Antrieb besteht aus vier Dieselmotoren mit insgesamt 31.800 PS, womit 25 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 180 Mann.

Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 OTO Melara SuperCompact
2 x 2 cm L/90 GIAT F-2
2 x 1,27 cm Maschinengewehre
8 MM-40 Exocet Block 2 Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
16 Aster 15-Flugabwehraketen (16fach Sylver A43-Senkrechstarter)
4 x 53,3 cm-Torpedorohre (für F 17P-U-Jagd-Torpedos)
1 Airbus Helicopter AS.365F Dauphin Bordhubschrauber

Fregatte Al Riyadh (1/700)


Al Riyadh wurde 1999-2003 von DCN in Lorient gebaut. In den ersten beiden Jahren nach der Fertigstellung wurde sie von Toulon aus für Erprobungen und Ausbildungen der Besatzung verwendet. Danach wurde sie Teil der Westflotte der saudi-arabischen Marine im Roten Meer, ihr Heimathafen ist Dschidda. Sie wurde mehrfach für die Seeblockade gegen die Huthi-Rebellen in Jemen sowie später im Rahmen der saudi-arabischen Intervention in den Jemenkrieg eingesetzt.

Fregatte Al Riyadh (1/700)

Das Modell

Das Modell der saudi-arabischen Fregatte Al Riyadh habe ich aus dem Bausatz von BigBlueBoy gebaut. Mein Modell stellt das Schiff etwa 2009 dar, als sie für eine Seeblockade gegen die Huthi-Rebellen im Jemen eingesetzt wurde.

Der Bausatz von BigBlueBoy ist relativ vollständig. Er enthält eine umfangreiche Fotoätzteilplatine, gedrehte Messingteile für das 7,62-cm-Geschützrohr und die Exocet-Starter sowie Abziehbilder. Ein Bordhubschrauber wurde allerdings vergessen. Die Resingussteile sind etwas merkwürdig, teilweise sind die Flächen nicht eben, sondern leicht konkav. Das ist fast nicht zu korrigieren, ich habe es nicht versucht. Die Anleitung ist bei der Positionierung mancher Teile etwas vage. Es gibt zwar eine farbige Ansicht des Schiffs mit den Positionen der (meisten) Abziehbilder, aber die dargestellten Farben entsprechen nicht dem Schiff. Hier habe ich mich an Fotos orientiert.

Die Rahe am hinteren Mast sind, obwohl in der Anleitung angegeben, nicht im Bausatz enthalten, so dass ich sie aus Plastikteilen selbst machte. Auch die IFF-Antenne auf dem DBRV-26D-(Jupiter)Radar habe ich ergänzt, genauso eine Satellitenantenne auf dem achteren Aufbau. Der AS.365F Dauphin-Huschrauber ist von Orange Hobby, genauer aus einem Satz Harbin Z-9, der chinesischen Lizenz-Version der Dauphin. Dieser Satz enthält sowohl Rümpfe mit kurzer Schnautze (wie die Dauphin), als auch mit der langen Variante (wie bei der Panther). Die saudi-arabische Marine hat beide Varianten, AS.365F Dauphin und AS.565 SA Panther. Auf der Al Riyadh sieht man auf den meisten Fotos die AS.365F Dauphin mit einem originellen Radar, der unten am Bug befestigt ist. Diesen ergänzte ich aus einer Plastikscheibe.

Bemalt habe ich die Al Riyadh mit Farben von Vallejo Model Color. Für die vertikalen Flächen benutze ich 154 Signalgrau, für die Decks 162 Basaltgrau und für den Radom des Arabel-Radars 152 Hellgrau. Der Bordhubschrauber ist mit 58 Graublauhell und 4 Cremeweiß gestrichen. Die Kokarde ist ein Abziehbild, dass Tailormade Decals für mich gedruckt hat.

Ein Gruppenbild mit Fregatten aller vier Klassen, die auf der Lafayette-Klasse beruhen: die französische Surcouf (Lafayette-Klasse, 1997), taiwanesische Kang Ding (Kang Ding-Klasse, 1996), saudi-arabische Al Riyadh (Al Riyadh-Klasse, 2003) und singapurische RSS Tenacious (Formidable-Klasse, 2006).

Fregatten Fregatten Surcouf, Kang Ding, Al Riyadh und RSS Tenacious (1/700)
 
Fregatte Al Riyadh (1/700)

Quellen

Fregatte Al Riyadh (1/700)


Lars Scharff