Schlachtschiff Scharnhorst (1/350)

Das Original

Das deutsche Schlachtschiff Scharnhorst wurde zusammen mit dem Schwesterschiff Gneisenau und dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen im Unternehmen Cerberus vom 11. bis 13. Februar 1942 von Brest in ihre Heimathäfen zurück geführt: der berühmte Kanaldurchbruch. Strategisch mag diese Operation zwar als Rückzug gelten, war an sich jedoch erfolgreich und stellt eine der seltenen Gelegenheiten dar, wo Luftwaffe und Kriegsmarine effektiv und erfolgreich zusammen arbeiteten.

Schlachtschiff Scharnhorst (1/350)

Bausatz

…ist der von Dragon in der Ausführung 1940 und wurde durch das Detailset und den Echtholzdecks von Flyhawk nochmals deutlich aufgewertet. Für den letztendlich gezeigten Bauzustand hatte ich mich recht kurzentschlossen nach Sichtung der vorhandenen Möglichkeiten des Bausatzes entschlossen. Hierfür werden dann noch die beiden Torpedorohrsätze nebst Magazin benötigt, wobei letzteres aus der großen Ersatzteilkiste kam und mit den hervorragenden, 3D-gedruckten Torpedodrillingen von Black Cat Models vervollständigt wurden.

Schlachtschiff Scharnhorst (1/350)

Das Modell

Für mich bot diese Variante des Schlachtschiff Scharnhorst zum Zeitpunkt des Kanaldurchbruchs eine sehr attraktive Farbgebung mit den blau gepönten Turmdecken der Haupt- und Mittelartillerie und den grob abgetarnten Aufbauten dieser Schiffe.

Bis auf den letztgenannten Anstrich wurde das Schiff ausschließlich mit der Airbrush in mehreren Schichten lackiert und anschließend einem leichten Washing unterzogen. Auch das Unterwasserschiff wurde nur vorsichtig verwittert. Hauptsächlich habe ich meine knappen Bestände der WEM-Colorcoats verwendet. Getakelt wurde mit gezogenem Gießast. Hier gibt es wahre Künstler in der Modellbauwelt, ich gehöre leider nicht dazu.

Schlachtschiff Scharnhorst (1/350)


Die von Dragon dem Bausatz beigegebenen Teile sind umfangreich, die Auswahl erscheint jedoch ein wenig willkürlich. So liegt Turm Anton mit und ohne E-Messer bei, ein zweites Katapult nebst Hilfskran, eine offene und die geschlossene Admiralsbrücke (aus beiden zusammen kann eine offene Version mit verkürzten Brückennocks geschnitzt werden), sowie beide Ausführungen der Plattform des Hauptartillerieleitstandes sind vorhanden. Ebenso gibt es den Hauptentfernungsmesser im Vormars in der Ursprungsform und mit dem eckigen Beobachtungsstand, nicht jedoch die in Brest eingebaute runde Variante. Wäre diese vorhanden und hätte Dragon nicht die kleinen Spritzlinge mit den Torpedorohrsätzen eingespart, könnten sämtliche Bauzustände der Scharnhorst abgebildet werden. Bei dem recht hohen Preisniveau des Modells sicherlich nicht zu viel verlangt.

Hätte, wäre, wenn – letztendlich ein toller Bausatz, der mir einige Wochen sehr großes Modellbauvergnügen bereitete.


Jan Pape