Super Hornet

Um ein maßstäblich korrektes Flugzeugmodell zu bauen, bedarf es einiges an Aufwand … der Bau eines Flugzeugträgers macht das Leben auch nicht unbedingt einfacher. Beides zu kombinieren ist ein Alptraum. Dennoch gab´s keinen Grund zur Sorge. Ich gab meinem Ego einen Schub. Dieses Diorama zu bauen hat viel Spaß bereitet. Das einzige was man benötigt ist etwas Glück, gute Planung und Inspiration.

Das Hauptaugenmerk liegt selbstverständlich auf Hasegawas F/A-18F in 1/48 mit den allseits bekannten “Scull and Bones”-Markierungen der Jolly Rodgers. Ich werde nicht weiter auf den Bau diese Bausatzes eingehen. Ich folgte einfach nur der Anleitung und alles ließ sich problemlos zusammenfügen. Zuerst dachte ich über den Einbau eines Resincockpit nach, verwarf dies aber wieder, da das im Bausatz beiliegende meinen Ansprüchen genügte und es andererseits mit Pilotenfiguren besetzt und geschlossen ist, was wiederum dem bösen allsehenden Auge kaum Spielraum lässt. Das Einzige, was ich ergänzte, waren die Rückspiegel der Kanzel. Die Besatzung musste ich etwas anpassen. Der Pilot bekam mittels Kunststoff-Chirurgie einen Arm, mit welchem er das Deckspersonal kurz vor dem Start grüßt und der Hintermann hält sich in Erwartung des Rucks beim Start an einem Handgriff fest. Eine weitere kleine Modifikation fand am Bugrad statt – ich ergänzte die Verbindungsstange für den Schlitten beim Katapulstart und die Rückhaltestange.

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Da ich dreckige, stark verschmutzte Modelle bewundere, entschied ich mich eine andere Maschine dieser Staffel darzustellen als das gepflegte High Visibility „00“ Flugzeug. Ok, was ist der richtige Weg, um das Tarnmuster moderner US Navy Flugzeuge aufzubringen? Nun, ich kenne nicht den richtigen Weg, sondern nur meinen ... und es liegt an Euch zu entscheiden. Zunächst bemalte ich das Modell gemäß der Anleitung. Der Spaß beginnt mit dem zweiten Schritt. Ich stellte alle Grautöne meines Vorrats vor mir auf, ca. ein Dutzend Farben. Beim Vergleich mit Bildern des Originals konnte ich einige Töne gleich aussondern. Zu den Übriggebliebenen fügte ich noch eine Farbe hinzu, die jedermann benutzt: Weiß. Ich begann die Airbrush mit den Grautönen zu füttern, einer nach dem anderen, und besprühte Panele und Panellines und gab von Zeit zu Zeit der Grundfarbe etwas Weiß hinzu. Nach dieser Verschmutzung benutzte ich ein helleres Grau, um einzelne Panele hervorzuheben. Das Gleich, nur weniger intensiv, tat ich mit dem dunkelsten Ton. Bei jedem Arbeitsschritt verglich ich das Modell mit Originalaufnahmen, um dieses Bild möglichst genau im Maßstab zu replizieren. Das Geheimnis ist dabei es nicht zu übertreiben. Wenn man den leisesten Verdacht hat man könnte es übertrieben haben, erstmal stoppen, tief durchatmen und das Modell nochmal genau überprüfen. Ich bin sehr glücklich mit meinem Ergebnis und muss zugeben, dass es besser geworden ist als ich dachte. Für die finale Alterung verwendete ich Ölfarben fürs Washing und meinen persönlichen Favoriten: Pastellkreiden für alles andere.

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Die Beladung der Maschine gestaltetet ich entsprechend von Fotos, welche ich im Internat fand, sowie der sehr hilfreichen Anleitung von Fightertown Decals. Die GBU-12 entstammen dem Hasegawa Waffenset und die GBU-38 sind kleine Meisterwerke und sind von Shull-24. Die Details muss man sich separat betrachten, um sie würdigen zu können.

Nachdem ich bereits das alternative Modell von Revell gebaut hatte, denke ich, dass Hasegawa das gewisse Extra hat, was den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Modell ausmacht.

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Dies war die Beschreibung des ersten – und einfacheren – Teils des Dioramas. Und jetzt zu etwas komplett Anderem.

Wie beginnt man mit dem Deck eines Flugzeugträgers? Während ich das Modell baute nahm ich passende Abmessungen, damit später alles stimmig wirkt. Die Basis entstand aus zwei übereinander geleimten Holzplatten, wobei ich die obere mit einer rechteckige Tasche für den Jet-Deflector versah. Alle Maße sind bestmöglich von Bildern und Diagrammen entnommen. Die Oberfläche des Decks ist aufgeklebter dunkelgrauer Karton.

Aber bevor man egal mit welchem Modellbauprojekt startet lautet die Regel Nr.1: Mach Dir Dein Leben einfacher. Was meine ich damit? Ich suchte mir gezielt diesen Katapultausschnitt aus, da er den kleinsten Jet-Deflector hat, bestehend aus vier Platten. Während dem Grübeln, welches meiner anfänglichen Entscheidung folgte das Diorama in dieser Art zu bauen, stellte ich fest, dass ich mich folgenden weiteren Unter-Projekten stellen musste: 

  1. Die Platten des Deflectors
  2. Den Oberdecksbereich um den Deflector
  3. Die Katapultschiene

… und etwas, was ich bei den ersten Planungen außer Acht gelassen hatte. Wenn ich mich entschied die seitliche Katapultsektion am Rand des Flugdecks darzustellen wäre es schön auch den daneben befindlichen sehr prominenten Catwalk zu bauen. Ich entschied mich schließlich dafür. Was für ein Fehler!!!

Erster Punkt, erster Gedanke: die Deflector-Platten. Die auffälligen Strukturen auf deren Rückseiten baute ich mit diversen Evergreen-Profilen anhand von Fotos nach. Die Schwierigkeit hierbei war die korrekten Abmessungen abzuschätzen, damit es genau genug für den Maßstab aussieht. Beim Betrachten der Bilder erkennt man, warum ich mich für den Deflector mit vier Platten entschied. Noch etwas Eigenkritik: die einzelnen Platten sind etwas zu dick geraten. Als mir dies auffiel war allerdings schon 99% der Arbeit getan und ich wollte nicht nochmal von vorne beginnen.

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Jetzt zu dem Bereich, in welchem die Platten im Deck verschwinden würden. Die Tasche dafür hatte ich zu tief gefertigt. Deswegen legt ich darin eine passend geschnittene Kunststoffplatte, um den Boden anzuheben, in die ich zuvor vier Löcher für die Mechanik schnitt. Das Schwierigste war die vier Kolbenpaare exakt fluchtend einzubauen. Dies beanspruchte einiges an Zeit, Berechnungen, Flüche und das einzig Wahre – der „Glücksfaktor“.

Der enge Schlitz, in dem der Katapultschlitten läuft, stellte sich als wesentlich einfacher heraus. Ich maskierte dazu das Deck und besprühte es mit Tamiya Silber. Die sehr dünnen beidseitigen Linien zeichnete ich mit einem herkömmlichen Silberbuntstift. Anschließend brachte ich Schattierungen mit roten, orangen und blauen Metallictönen auf, um verwittertes Metall darzustellen. Mit einem feinen schwarzen Stift zog ich die Mittellinie, um die eigentliche Schiene des Schlittens zu zeigen.

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Und nun etwas, was mir wirklich Kopfschmerzen bereitete. Die Laufwege an den Seiten des Flugdecks. Ich startete mit dem Studium diverser Bilder, um zu wissen was und wie ich es nachbauen will. Mit relativ dickem Plastikplatten baute ich die L-förmige Struktur nach den zuvor herausgemessenen Maßen nach und lies ein paar Öffnungen in der Seitenwand für Reling. Zum Befestigen an meinem hölzernen Deck bohrte ich in dieses seitlich Löcher in welche ich Zahnstocher klebte. Darauf setzte ich den Catwalk. Auf diesem befestigte ich anschließend alles Mögliche, was ich in meiner Restekiste finden konnte.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte ich der Schlauchtrommel. Diese entstand aus Rädern einer napoleonischen Kanone in 1/72 und passte perfekt. Für die weitere Detaillierung verwendete ich verschiedene Evergreen-Profile. Ich hätte noch weitermachen können, aber nach vier Monaten Bauzeit am selben Projekt wollte ich irgendwann fertig werden.

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Als Figuren verwendete ich die bekannten von Hasegawa sowie einige von CMK und sogar eine von Italeri. Ich bemalte all diese gemäß Bildern aus Büchern und dem Internet.

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Panagiotis Zarkadis