Das Schiff


1963 wurde das amphibische Landungsschiff (LPD) HMS Fearless als siebtes Schiff der Royal Navy dieses Namens in Dienst gestellt. Bei Harland & Wolff in Belfast gebaut, sollten sie und ihr Schwesterschiff Intrepid rund um die Welt britische Interessen vertreten. Vier kleinere und vier größere Landungsboote konnten Truppen, Fahrzeuge und Material anlanden. Ein Landedeck für Hubschrauber ermöglichte noch schnellere Truppenverlegungen. Ein Hangar war allerdings nicht vorhanden. Drei Fahrzeugdecks boten Platz für Fahrzeuge, Material und kurzfristig für Truppen.
Sie begleitete in ihrer Dienstzeit den Rückzug der Briten aus ihren Kolonien und den langsamen Niedergang ihrer Marine. Sie diente von Hongkong über den persischen Golf, von Norwegen bis in die Karibik, von Nord-Irland bis in den Südatlantik. 1982 durch den Ausbruch des Falklandkriegs vor der Außerdienststellung gerettet, waren sie und ihr Schwesterschiff neben den beiden Trägern der unverzichtbare Mittelpunkt der Kampfgruppe. Die veränderte Situation durch den Falklandkrieg und später die erhöhte Notwendigkeit weltweiter Einsätze verlängerten ihre Einsatzzeit weiter. So wurde sie 1991 noch einmal modernisiert. Bei ihrer Außerdienststellung 2002 war sie das letzte britische Kriegsschiff mit Dampfantrieb. In den folgenden Jahren lag sie in Portsmouth, während Bemühungen zu ihrem Erhalt als Museumsschiff betrieben wurden. Diese führten jedoch nicht zum Erfolg, und im Oktober 2007 wurde bekannt, dass das Schiff 2008 in Belgien verschrottet werden wird.


Historische Daten

Kiellegung 25. Juli 1962
Stapellauf 19. Dezember 1963
Indienststellung 25. November 1965
Außerdienststellung 18. März 2002
Verbleib 2007 zum Abbruch verkauft




Technische Daten

Abmessungen 158,5m Länge / 24,4 m Breite / 6,2m Tiefgang
Flugdeck 50,3 x 22,9 m
Verdrängung 11000 t
Antrieb 2 Dampfturbinen zu 11.000 PS
Geschwindigkeit 21 kn
Bewaffnung Zuerst 4 x Sea Cat Boden-Luft-Raketenwerfer und 2 x 40 mm Bofors- Geschütz / Sea Cat später durch 2 x Phalanx CIWS ersetzt, Bofors durch 20 mm BMARC
Kapazität für bis zu 700 Soldaten
Landungsboote 4 x LCVP / 4 x LCU
Besatzung 580
Gebaute Einheiten Fearless und Intrepid




Die Geschichte hinter dem Diorama


Kurz vor dem Ende der Feindseligkeiten im Südatlantik, am 13. Juni 1982, landete der einzige schwere Hubschrauber der Briten etwas zu heftig auf dem provisorischen Flugfeld in Port San Carlos. Dabei wurden die Flugfeldplatten beschädigt und das Flugfeld vorübergehend unbrauchbar gemacht. Zwei Sea Harriers, deren Patrouille und Kraftstoffvorrat zu Ende ging, mussten dringend einen Landeplatz finden. Ihren Träger konnten sie nicht erreichen, deshalb entschlossen sich Lt. Hargreaves und Lt. Cdr. Thomas zur Landung auf den Hubschrauberdecks der beiden Landungsschiffe Fearless und Intrepid. Rasch wurde eine Betankung der Kampfflugzeuge improvisiert; sie konnten jedoch mangels einer Skischanzen – Rampe nicht ihre volle Kapazität aufnehmen. Etwa eineinhalb Stunden verbrachten die Harriers in Bereitschaft auf den LPD´s, bis sie alarmiert und auf zwei argentinische Skyhawks angesetzt wurden. Diese drehten jedoch ab, bevor die Briten in Reichweite kamen; Hargreaves und Thomas kehrten daraufhin auf die Hermes zurück. Diese erste Landung eines Harriers auf einem Landungsschiff wollte ich darstellen.

Der Bausatz

Ich habe meine erste Airfix–Fearless gebaut, als ich zwölf Jahre alt war. Der 1968 zuerst veröffentlichte Bausatz mit seinen Hubschraubern und Landungsbooten und der beweglichen Heckklappe faszinierte mich und wurde eifrig bespielt. Als ich 2006 überlegte, welche Schiffe aus dem Falklandkrieg für das jährliche Modellbautreffen in Laupheim zu bauen wären, stand die Fearless auf meiner Wunschliste ganz oben.
Glücklicherweise war der Bausatz problemlos erhältlich. Und er sah immer noch weitgehend sauber gespritzt aus, wenn er auch einige deutliche Sinkstellen aufweist. Die Detaillierung war damals gut und die Fearless ist meines Erachtens einer der besten Schiffsbausätze von Airfix. Natürlich ist die Entwicklung seither erheblich weitergegangen, so dass einige Nacharbeiten angebracht sind.
Ich hatte mir verschiedene Teile von WEM besorgt, darunter die entsprechenden Ätzteilsets PE 624 und 625 sowie Resin–Sea Cat–Werfer. Die Resin–Sea Harriers waren bei WEM ausverkauft, aber glücklicherweise half mir Norbert Thiel von NNT mit einem 1:700er Sea Harrier von Fujimi aus – Danke, Norbert!
Rainer Michalek half mir mit vielen Modellfotos und zwei sehr interessanten und hilfreichen Büchern über Fearless und Intrepid aus, die er auf seiner Englandreise gekauft hatte – vielen Dank dafür!


Literatur

Teil 2

Frank Spahr