Einleitung:

Nach einigen Modellen hatte ich mir überlegt auch mal ein Modell Scratch zu bauen und nach einigem Suchen wurde ich in Chapmans Architectura Navalis Mercatoria fündig. Auf der Tafel 58 fand' ich im oberen Teil eine algerische Schebecke, die ich für mein Bauprojekt auswählte.

Warum Scratchbau und warum ausgerechnet dieses Schiff?
Nun, der erste Teil der Frage ist relativ leicht zu beantworten: zum Einen hat es mich schon immer gereizt, einmal ein Schiff nur nach Plan zu bauen; zum Anderen habe ich mich einmal zu oft über einen Bausatz geärgert. Aber lassen wir dieses Thema.
Bauen möchte ich das Modell, weil mir dieses doch recht ungewöhnliche Schiff ganz einfach gefällt. In meiner Mondfeld-Ausgabe 'Historische Schiffsmodelle' von 1977 ist die Schebecke auf Seite 235 abgebildet. Zwar nur in Schwarz-Weiß, aber das Schiff hat mich bereits damals fasziniert.
Der zweite Grund ist, dass sich die Anzahl der Schnitzereien sehr stark in Grenzen hält, bzw. eine Galionsfigur komplett fehlt. Aber, und da mache ich mir nichts vor, das Schiff ist dennoch eine ziemliche Herausforderung.
Mein Modell soll eine Länge von 75cm zwischen den Loten haben, und der eigentliche Bau wird in Kürze beginnen.
Vorab gibt's erstmal ein paar Bilder von den Vorbereitungen.
Bild 1 zeigt den Plan von Chapman


Auf den folgenden Bildern seht ihr eine dreidimensionale Computerdarstellung von Kiel, Rumpfplatte und Spanten. Wobei dieser Teil der Spanten aus Sperrholz gefertigt werden soll.





Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass alles so klappt wie ich es mir wünsche. Da ich sowohl mit dem Scratchbau, als auch mit diesem Schiffstyp absolutes Neuland betrete, werden sich bestimmt noch die eine oder andere Frage ergeben, die es zu lösen gilt.

Kiel und Steven:


Vordersteven und Galionsscheg:


Begonnen habe ich den Bau mit dem Kiel und den beiden Steven. Die Teile konnte ich leicht vom Plan auf das Holz übertragen. Vorder- und Achtersteven bilden jeweils eine eigene Einheit, und sind mit dem Kiel verbunden. Das Galionsscheg ist auch schon ausgesägt und die Auflage zum Vordersteven grob verschliffen. Hier ist noch sehr viel Feinarbeit erforderlich, damit die Teile ohne Spalt zusammen passen.
Da das Scheg aber erst nach dem Beplanken eingebaut wird, habe ich noch viel Zeit zum Schleifen.

Achtersteven und Ruder:

Tja, das Ruder...
Leider ist in Chapmans Plan kein Ruder eingezeichnet. Ich habe also die Form aus Mondfelds Buch teilweise übernommen. Das gesamte Ruder ist dort jedoch auch nicht zu erkennen.
Der ganzen Geschichte habe ich dann eine leicht gebogene Form gegeben, um das Teil dem Achtersteven anzupassen. Die hintere Rundung des Ruders ist aber noch zu stark.

Frank Fechter