Am 12. November 2007 hatte ich die Möglichkeit die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" der Deutschen Marine zu besuchen. Dabei entstanden ein paar Bilder, die wir euch auf Modellmarine sehr gerne zeigen möchten. Aber bevor es dorthin geht, ein paar kleine Informationen über die Schiffsklasse und das Schiff selbst.

F-218

Quelle: Wikipedia

Die Brandenburg-Klasse

Die Brandenburg-Klasse ist eine Klasse von vier Fregatten der Deutschen Marine. Intern wird sie als Klasse 123 bezeichnet und wird in erste Linie zur U-Boot-Jagd genutzt. Die Hauptbewaffnung dafür sind die beiden - im Einsatzfall - mitgeführte Hubschrauber vom Typ Sea Lynx (kpl. Liste der Bewaffnung s.u.). Außerdem sind Flugkörper gegen Flugzeuge und Seeziele an Bord. All diese Waffensysteme werden über diverse Feuerleit- und Ortungsanlagen mit Zieldaten versorgt und alles über ein modernes IT-System auf dem gesamten Schiff nutzbar gemacht. Durch die umfangreiche IT-Anlage und leistungsfähige Funkanlagen können diese Fregatten ebenfalls Aufgaben übernehmen, die behinhalten, dass ein kpl. Schiffsverband geführt wird.

Technische Daten:
Länge über Alles: 138,90 m
Breite über Alles: 16,70 m
Tiefgang (mit Sonardom): 6,90 m
Verdrängung (im Einsatz): 4.900 t
Leistung (Normalbetrieb/ kurzzeitige Höchstleistung): 38.000 kW (51.600 PS)/ 40.000 kW (54.400 PS)
Geschwindigkeit (Marschgeschw./ Höchstgeschw.): 19,5 kn/ über 29 kn
Reichweite bei Marschgeschwindigkeit: 4.000 sm
Besatzung: 219 Mann
Verweildauer (ohne Versorgungsmanöver): 21 Tage
Bewaffnung:
- ein Vertical Launching System (VLS) Mk 41 mit 16 Zellen für RIM-7 NATO Sea Sparrow
- vier Seezielflugkörper-Systeme Aerospatiale MM 38 Exocet
- zwei Nahbereichverteidigungssysteme RIM-116 RAM mit je 21 Zellen
- ein 76-mm-Geschütz Oto Melara 76L/62 METL Mk 75
- zwei 20-mm-Geschütze Rheinmetall Rh 202
- zwei Doppeltorpedorohre Mk 32 Mod 9 für Torpedo Honeywell Mk 46 Mod 2/MU 90 IMPACT
- zwei Bordhubschrauber GKN Westland SEA LYNX Mk 88 A

Die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern"

Nach der allgemeinen Übersicht über die Klasse 123 soll nun die Mecklenburg-Vorpommern genauer beleuchtet werden.

Eine kleine Reise in die Vergangenheit

Wie schreibt der Presseoffizier in der Festschrift zum 10jährigen Geburtstages des Schiffes so schön? "Aus Zweien mach eins..."

Die Mecklenburg-Vorpommern ist das erste militärische Schiff, dass diesen Namen in Kombination trägt. Bekannte Vorgänger sind die Linienschiffe S.M.S. Mecklenburg und S.M.S. Pommern.

Die Mecklenburg lief im November 1901 in Stettin vom Stapel, es folgte eine kurze Erprobungsphase und 1903 wurde sie in den aktiven Dienst übernommen. Bereits nach 8 Jahren (1911) wurde sie wieder aus dem aktiven Dienst entfernt und in die Reservedivision Nordsee (später dann Ostsee) übernommen. Beim Kriegseintritt 1914 wurde sie wieder in den aktiven Dienst übernommen. Veränderte Ansichten in der Marineführung führten 1916 zur erneuten Außerdienststellung und nach zwischenzeitlicher Nutzung als Wohnschiff, wurde die Mecklenburg im Jahre 1921 zum abwracken nach Kiel verbracht.

S.M.S. Mecklenburg

Mit freundlicher Genehmigung von www.kaiserliche-marine.de

Auch dem zweiten Namensgeber erging es nicht besser. 1904 in Stettin als Schiff der Deutschland-Klasse auf Stapel gelegt, wurde es beim Stapellauf am 2. Dezember 1905 ebendort getauft. 1907 erfolgten die Probefahrten, wobei Geschwindigkeiten von 19 kn erreicht wurden, und die Pommern zum derzeit schnellsten Schiff machten. Ab 1908 war sie Teil des II. Geschwaders. Ihr Ende fand die Pommern am 1. Juni 1916 in der Skagerrak-Schlacht. Ein Brand, infolge eines Torpedotreffers im Gefecht mit dem 12. Britischen Zerstörergeschader, und folgende Munitionsexplosionen besiegelten das Ende und die gesamte Besatzung von 839 Mann folgte dem Schiff in ihr nasses Grab. Die Bugzier des Schiffes ist heute im Marine-Ehrenmal in Laboe zu besichtigen.

S.M.S. PommernMit freundlicher Genehmigung von www.kaiserliche-marine.de

Die Mecklenburg-Vorpommern bei der Deutschen Marine

Gut vier Jahre nach der Erteilung des Bauauftrages (1989) für das letzte Schiff der Brandenburg-Klasse wurde am 1. Juli 1993 mit dem Bau begonnen, indem auf der Bremer Vulkan-Werft die Brennarbeiten an den Stahlplatten starteten. Diese ausgeschnittenen Stahlteile wurden dann zu einzelnen Blöcken verbaut und teilweise schon eingerüstet. Diese Blöcke wurden dann zum fertigen Schiffe zusammengesetzt, so dass die Mecklenburg-Vorpommern "erst" Ende November 1994 "auf Kiel gelegt wurde". Durch diese besondere Bauweise konnte bereits am 23. Februar 1995 die Taufe durch Frau Dr. Annemarie Seite (die Ehefrau des damaligen Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern) vollzogen werden. Die restliche Ausrüstung und die Probefahrten dauerten bis in den November 1996 an und am 6. Dezember des gleichen Jahres erfolgte die Indienststellung bei der Deutschen Marine.
Seit dem Jahre 1996 hat die Mecklenburg-Vorpommern 319.669 sm (Stand im Juli 2007) zurückgelegt und dabei 68 Häfen in 41 Ländern besucht. Diese Zahlen wurden im Rahmen von Ausbildungsfahrten und in den Verwendungen als Mitglied von NATO-Schiffsverbänden wir z.B. STANAVFORLANT (Standing Naval Force Atlantic) erfahren. Des Weiteren war das Schiff ab September 2006 Mitglied (und auch Führungsschiff) des unter deutscher Führung stehendenen multinationalen Verbandes UNIFIL vor der libanesischen Küste. Nach der Rückkehr von diesem Einsatz im Mittelmeer war eine Werftliegerzeit angesegt, wo ich dann auch mit der Besatzung in Kontakt kam und den Besuch arrangieren konnte.

Jetzt habe ich Euch lang' genug auf die Folter gespannt und möchte Euch nun die Galerie präsentieren. Außerdem habe ich noch die Broschüre mit der Festschrift zum 10jährigen Dienstjubiläum der Fregatte hochgeladen. Aus diesem Material stammen auch die ganzen Informationen hinsichtlich der Geschichte der Mecklenburg-Vorpommern, ihrer Reisen und ihrer Namensgeber.

Bildergalerie Fregatte Mecklenburg-Vorpommern

 

Festschrift zum 10jährigen Dienstjubiläum der Fregatte

Carsten