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Modell: Barbarians vs Rome Ship Set
Hersteller: Roman Seas/Hotz ArtWorks
Maßstab: 1/300
Art. Nr.: 10004
Material: Papier/Karton
Preis: 10 $ (ca. 6,4 €)

Original

Nachdem das Römische Reich sich innen- und außenpolitisch gefestigt hatte, wandelte sich die Flotte. Nicht mehr große Quinqueremen oder noch größere Galeeren dominierten die Flotten, sondern kleine Patrouillenschiffe (Uniremen) und Liburnen (Biremen) sowie vereinzelte Triremen als Flaggschiff. Neben der Sicherung der Grenzen wurden diese Schiffe auch bei diversen Feldzügen, z.B. gegen die Kaledonier eingesetzt. Ab dem 3. Jahrhundert musste sich die römische Flotte diverser germanischer Vorstöße, u.a. im Schwarzen Meer und der Nordsee, erwehren. Die Germanen verwendeten neben erbeuten römischen Schiffen frühe Formen von Langbooten.

Modelle

Nachdem ich auf der Modellbauausstellung in Oberschleißheim 2008 ein Kartonmodell eines römischen Patrouillenschiffs gesehen hatte, dachte ich mir, dass dies eine gute Ergänzung für meine Sammlung wäre. Von Michi, der das Modell gebaut hatte (Baubericht), erfuhr ich den Hersteller dieses Bausatzes: Roman Seas/Hotz ArtWorks. Ich bestellte also das Barbarians vs Rome Ship Set. Man kann den Bausatz als pdf-Datei entweder auf CD-R oder per E-Mail erhalten. Eric Hotz hat diesen Bausatz für Wargamer konzipiert. Entsprechend einfach sind auch die jeweiligen Modelle gemacht. Enthalten sind vier große sächsische Langschiffe, vier kleine sächsische Langschiffe, zwei römische hochseetüchtige Liburnen, eine römische Trireme, drei römische Liburnen (Flußkampfschiffe), drei römische Patrouillenschiffe, eine große keltische (Veneti) Galeere und eine kleine keltische (Veneti) Galeere (letztere sind keine Galeeren, sondern recht große, rundliche Segelschiffe). Eine Anleitung wird mitgeschickt.

Ich entschied mich, erst mal ein römische Patrouillenschiff und ein kleines sächsisches Langschiff zu bauen. Natürlich wollte ich sie im Maßstab 1/700 bauen, wofür ich den Bogen entsprechend verkleinerte.

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Die Vorbildgetreue des sächsischen Langschiffs ist etwas zweifelhaft. Die Fundlage ist für diese Epoche nicht sehr gut, aber es gibt Hinweise, dass Langschiffe – zumindest der Wikinger - erst ab dem 8. Jahrhundert Segel hatten. Vom Längen/Breite-Verhältnis ähnelt das Modell eher einer Knorr, einem Wikinger-Handelsschiff. Das Modell besteht laut Bogen aus nur neun Teilen. Ich habe davon aber nur drei verwendet: das Deck und die beiden Rumpfseiten. Verklebt habe ich diese mit Uhu-Alleskleber (Lösungsmittel-haltig). Unten an das Deck habe ich mit Sekundenkleber einen Plastikblock geklebt. Von oben habe ich dann durch das Deck in diesen Block das Loch für den Mast gebohrt. Der Mast und die Rah bestehen aus Federstahldraht. Getakelt habe ich mit gezogenen Gussästen. Das auf die Rumpfseite aufgedruckte Ruder habe ich durch Plastikteile ersetzt. Auf Riemen habe ich hier verzichtet. Statt die Papierteile für die Innenseiten der Bordwände zu verwenden, habe ich diese mit Revell 89 (Emaille-Farbe, Acryl-Farben wellen das Papier!) bemalt.

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Die Vorbildgetreue des römischen Patrouillenschiffs ist, soweit ich dies beurteilen kann, besser. Ich habe im Endeffekt wie das sächsische Langschiff gebaut. Der Bausatz hat den Nachteil, dass die Heckform nicht richtig dargestellt ist, sondern dort einfach ein Loch gähnt. Ich habe dieses mit Spachtelmasse geschlossen, aber versäumt, die richtige Heckform herauszuarbeiten. Michi zeigt in seinem Baubericht, wie man es richtig macht. Die Riemen habe ich aus Borsten eines Küchenbesens gebaut und mit Weißleim angeklebt.

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Die Modelle sind sicher recht einfach gebaut und es besteht hier noch diverse Möglichkeiten, sie zu verbessern. Z.B. könnten die nur angedeuteten Ruderbänke des Patrouillenschiffs richtig gebaut werden. Ein solches Boot kann man aber leicht mal an einem Abend zusammen bauen und man erhält zumindest ein schönes Modell, um die Größe der damaligen Schiffe zu demonstrieren. Hier ein Vergleich mit dem italienischen Zerstörer Andrea Doria von 2007.

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Lars