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Bildquelle: sevastopol.info

Die Aufbauten

Der Bauplan von Kombrig ist als solcher nur grob skizziert und wenig zu gebrauchen. Viele Teile sind zur Montage gar nicht aufgeführt. Im Klartext bedeutet das: Man kommt ohne ausführliche Recherche, Fotos und Zeichnungen kaum zu einem befriedigenden Ergebnis.
Zum Anpassen wurden bereits vorgefertigte Teile zur Kontrolle zusammengesetzt und anschliessend verklebt. Hier empfiehlt sich Weissleim, da er vor dem Abbinden noch einige Zeit Korrekturen zulässt, die bei der Verarbeitung mit Sekundenkleber nicht mehr möglich sind und so schon manches Modell vorzeitig ruiniert haben. Das in Teil 1 beschriebene Decksteil musste vorne an der Aussparung nachgearbeitet werden, damit die Passung zum Brückenaufbau stimmte.
 
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Die Nachlademagazine für die SA-N-3-Goblet - Doppelarmstarter wurden mit Hilfe von Plastik-Sheet nachgebildet.

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Nachdem nun alles soweit vorbereitet war, konnte mit den ersten Lackierarbeiten begonnen werden. Da ich ein klarer Verfechter von den sehr authentisch wirkenden Enamels von WEM bin, fanden die WEM-colorcoats auch wieder bei diesem Modell Verwendung. Entsprechend verdünnt lassen sie sich sehr gut verarbeiten. Zur Anwendung kamen das M 20 Russian Baltic Fleet Grey, das der genauen Farbgebung von Kriegsschiffen der Schwarzmeerflotte entspricht, sowie das M 13 Russian Navy Deck Red für die Oberdecks. Das Hauptdeck erhielt eine Mischung aus Humbrol 98  und einem dunklen Grau. Auf Originalfotos erscheinen die Hauptdecks der modernen russischen Kriegsschiffe oft in einem dunklen Braunton. Diesbezüglich hatte ich mir von WEM Informationen eingeholt die besagen, dass diese Schiffe normalerweise ein schwarzes Hauptdeck hätten, das mit einem Graphitbelag ausgestattet wäre. Unterhalb der Wasserlinie erhielt das Modell schliesslich eine Lage Ziegelrot aus dem Programm von Revell.
Da Kombrig dem Bausatz keinerlei Decals beigelegt hat galt es Recherche zu betreiben. Hinsichtlich der taktischen Schiffsnummer wurde ich mit dem Decal-Satz Russian Tactical Numbers D 700 02 bei NNT fündig, die Markierung für das Heli-Deck wurde einem Bausatz der Slava-Klasse entnommen.
 
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Der Pyramidenmast erforderte erhebliche Modifikationen und Umbauten. Da die dem Kombrig-Bausatz beiliegenden Teile des Fachwerkmastes und des MR-700-Hauptsuchradars in der Resin-Ausfühnrung vollkommen unbrauchbar waren, wurden diese durch wesentlich bessere PE-Teile aus dem Sortiment von GMM ersetzt. Verwendbar waren allein die Side Globe EW-Antennen und die Rum Tub ESM aus dem Bausatz. Anhand von Originalfotos wurden seitliche Abzüge aus Evergreen und Messingdraht nachgebildet, sowie Leitern platziert. Der obere Mast, der das  MR-700 Hauptsuchradar trägt, wurde scratch gebaut, das Radar selbst aus einem Top Plate- Radar umgebaut. Hierbei fand der Modern Soviet Cruiser/Destroyer-Set von GMM Verwendung, der fast alle Radaranlagen für die moderne russische Marine enthält. Der vordere Fachwerkmast wurde aus einem Teil für die KIROV-Klasse  modifiziert. Die Träger selbst für diesen Mast wurden abgetrennt und an den Pyramidenmast neu angepasst. Originalfotos der KERCH lieferten die Positionen der Antennen, die an dem queren Trägermast angebracht werden mussten. Hinten wurde noch eine Plattform für ein Palm-Frond-Radar angebracht und die Plattformen für die Rum Tub ESM erhielten eine Reling.
 
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Der Schornstein war aus dem Bausatz zu undetailliert und wurde zusätzlich modifiziert. Rauchabzüge aus Evergreen und Lüftungsgitter aus zurechtgeschnittenen Fotoätzteilen wurden angebracht.Anschliessend wurde der Dreinbeinmast über der Brücke aus einem GMM- Mastteil für die Krivak-Fregatte durch Umbau hergestellt und das Head Net-C-Luftraumüberwachungsradar angefertigt. Der schräggestellte Stengenmast an de Achterkannte des dreibeinigen Gittermastes nimmt die zur IFF-Installation gehörenden High Pole-Antwortantennen auf und wurde ebenfalls aus dem Modern Soviet Cruiser/Destroyer-Set von GMM durch mehrfaches Falten angefertigt. Dabei ist ein Biegetool unerlässlich. Beim Verkleben der Mastsegmente, im unteren Bild links sichtbar, sollte man äusserste Vorsicht walten lassen, da sich die winzigen filigranen Gitterstrukturen durch die Kapillarwirkung des Klebers gerne zusetzen.

 
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Nach Lackierung der einzelnen Baugruppen konnten diese nun am Modell angebracht werden. Hier empfiehlt sich bei der Montage wieder Weissleim, um noch geringe Korrekturen vornehmen zu können. Die Mastteile wurden natürlich vorsichtig positioniert und mit Sekundenkleber angebracht. Für den schrägen Stengenmast musste noch eine Halteplattform an der Brücke angefertigt werden. Einzelne Antennen wurden hier wieder nach Originalvorlagen angebracht. 
 
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Jörg
- Fortsetzung folgt -