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Modell: F6F-3 Hellcat
Hersteller: Eduard
Maßstab: 1:48
Material: Spritzguss, Photoätzteile, Maskierfolie, Decals
Art.Nr.: 8221
Preis: ca. 30€

Eduard bemüht sich seit einigen Jahren im Plastikmodellbau neue Maßstäbe zu setzen. Nachdem der tschechische Hersteller nun den alten, aber immer noch guten Hasegawa Bausatz der Hellcat deutlich übertrumpft hat, kann mit Recht herausgestellt werden, dass das Ziel erreicht ist. Mit der kürzlich erschienenen Hellcat hat Eduard die Messlatte deutlich nach oben geschoben und einen hervorragenden Bausatz vorgelegt, der auch Anfänger nicht unbedingt überfordert.

Serienmäßig wird in diesem Bausatz alles geliefert, was ein durchschnittlich erfahrener Modellbauer benötigt, um aus der Box ein hervorragendes Modell zu bauen. Wer die prall gefüllte Schachtel in ansprechendem Design sieht, gekommt gleich Lust mit dem Bau des Modells zu beginnen. Wer die Schachtel auf seinem Bautisch öffnet, der findet sehr gute und liebevoll verpackte Spritzgussteile, farbige Fotoätzteile und einen hervorragenden Decalbogen.

Das Original

Die Hellcat war eine Weiterentwicklung der Grumman F4F Wildcat. Zunächst sollte die Hellcat nur eine einfache Verbesserung der Wildcat werden. Der Kriegsausbruch im Pazifik ließ dies jedoch nicht mehr zu und so wurde der Entwurf doch ein ganz neues Flugmuster. Eine wesentliche Verbesserung war das neue Fahrwerk, das nicht mehr seitlich in den Rumpf einfuhr, sondern an den Flügeln befestigt war. Durch die grössere Spurbreite war sie besser für den Betrieb auf Flugzeugträgern geeignet. Ebenfalls von Vorteil für den Trägerbetrieb war die grosse Flügelfläche. Damit konnte die Anfluggeschwindigkeit reduziert werden. Die Hellcat war der erfolgreichste Jäger der US Navy im Zweiten Weltkrieg. Sie erzielte über drei Viertel der amerikanischen Abschüsse. Es wurden insgesamt über 12000 Hellcats gebaut und außer in den USA in Großbritannien, Argentinien, Frankreich, Uruguay eingesetzt. Die letzten Maschinen in der US Navy versahen ihren Dienst als ferngelenkte Drohnen im Korea-Krieg. Die allerletzten operativ eingesetzten Maschinen flogen in den südamerikansichen Verwenderstaaten bis in die 1960er Jahre.

 

Der Bausatz

Eduard legt einen sehr guten Bausatz vor, der den Bau einer F6F-3 mit allem Zubehör, welches sich der Modellbauer für ein exzellentes Modell erträumt, ermöglicht.
Die Giessäste sind allesamt sehr sauber gegossen. Die Oberflächenstruktur überzeugt mit sehr feinen Gravuren und Nietenreihen. Es finden sich kaum Fischhaut oder Auswerfermarken. Die Aufteilung der Bauteile ist sinnvoll; so sind beispielsweise alle Ruder als separate Bauteile ausgeführt. Auch bei der hohen Detaillierung des Bausatzes bleibt die Teileanzahl überschaulich. Die Entwickler hatten sich das Ziel gesetzt, die Teileanzahl möglichst gering zu halten und dabei trotzdem einen sehr hohen Grad an Detaillierung zu erreichen. Dieses Ziel konnte ohne Einschränkungen erfüllt werden.


Als Optionen werden für die Außenlast Bomben und ein Zusatztank, sowie drei verschiedene Motorabdeckungen angeboten. Auf die Darstellung offener Waffenschächte wurde verzichtet.
Die Detaillierung des Cockpits und des Fahrwerkes ist sehr gut. Gut ist das bekannte Problem mit der Einpassung der Cockpithaube gelöst. Es liegen zwei verschiedene bei - eine für eine geschlossene Kanzel, sowie eine leicht größere, falls man die Haube offen darstellen möchte. Damit entfallen Passungsarbeiten. Die Flügel können leider nicht zurückgeschwenkt dargestellt werden.
Der Preis ist für den Inhalt sehr angemessen. Insgesamt finden sich in dem prall gefüllten stabilen Baukasten sechs Spritzgussäste, zwei Fotoätzteilplatinen, ein Decalbogen und ein Bogen mit Maskierfilm.

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Die Fotoätzteile

Die Fotoätzteile sind reliefgeätzt und in gewohnter Eduard-Qualität ausgeführt.
Eine der Fotoätzeilplatinen ist unbemalt, und beinhaltet hauptsächlich die Flossen der Bomben sowie die Zündkabel für den Sternmotor. Die andere Platine ist sehr fein farbig bedruckt, wie man dies von Eduard gewohnt ist. Die Teile dieser Platine kommen hauptsächlich im Cockpit zum Einsatz. Wer will, kann aber auch ganz darauf verzichten, da die PE-Teile oftmals Teile aus Spritzguss ersetzen.

Decals

Ein herausstechendes Highlight des Bausatzes sind die Decals. Hier bleibt kaum ein Wunsch offen. Die akkurat und versatzfrei gedruckten Decals von Cartograf überzeugen auf der ganzen Linie. Es werden Markierungen für fünf verschiene F6F-3 angeboten, welche teilweise recht bunt bemalt sind. Daneben werden eine Menge Beschriftungen geliefert. Jede darstellbare Maschine erzählt eine interessante Geschichte, auf welche in der Anleitung ausführlich eingegangen wird. Die folgend Maschinen können dargestellt werden:

1) F6F-3 BuNo 66016, VF-16 USS Lexington, Hawaii September 1943
2) F6F-3 BuNo 25813, Lt. C.K. "Ken" Hilderbrandt, VF-33, Ondonga Dezember 1943
3) F6F-3 BuNo 40090, Lt. William C. Moseley, VF-1, USS Yorktown, Juni 1944
4) F6F-3 BuNo 40467, Lt. Alexander Vraciu, VF-6, USS Intrepid, Februar 1944
5) F6F-3, Lt. Richard E. Stambook, VF-27, USS Princeton, Oktober 1944
 

Anleitung

Die Anleitung fügt sich nahtlos in den hervorragenden Gesamteindruck des Bausatzes ein. Das 15-seitige A4 Heft ist im farbigen Hochglanzdruck hergestellt. Es erklärt sehr anschaulich den Verbau aller Teile des Bausatzes. Bauteile die entfernt werden müssen, sind rot gekennzeichnet, was zur Übersichtlichkeit enorm beiträgt. Die zu verwendenden Farben sind im Gunzeprogramm angegeben.
Sehr schön sind die letzten Seiten, auf denen ausführlich auf die einzelnen darstellbaren Maschinen eingegangen wird.

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Fazit

Mit der Hellcat hat Eduard ein sehr interessantes Flugzeug solide umgesetzt. Die Kombination der vorhandenen Bauteile mit hoher Qualität lässt praktisch keine Wünsche offen. Wünschenswert wären vielleicht noch belastete Reifen, sowie eine Besatzung. Jedoch sind dies kleinere Kritikpunkte, die den insgesamt hervorragenden Eindruck des Bausatzes nicht schmälern. Dieser beeindruckende Bausatz lässt auf weitere interessante maritime Veröffentlichungen hoffen. Wie wäre es mit einer SBC-3 Helldiver? Träumen bleibt erlaubt... Insgesamt

alt uneingeschränkt empfehlenswert

 

Torben

Wir danken Eduard für das Bausatzmuster