Deckelbild

Modell: La Fayette frigate
Hersteller: L'Arsenal
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Ätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 700 04
Preis: 48,95 €

Das Original

Die französischen Fregatten der La Fayette-Klasse wurden entworfen, um einerseits unabhängig, z.B. zum Schutz der französischen Überseeterritorien und zur Aufklärung, andererseits aber auch als Teil von Trägerkampfgruppen operieren zu können. Sie sind dafür ausgelegt, um in Zonen „mittlerer Bedrohung“ unabhängig bestehen zu können, aber innerhalb von Verbänden auch in Zonen „hoher Bedrohung“ eingesetzt werden zu können. Der Schwerpunkt ist die Antischiffsbekämpfung, die Flugabwehr ist auf eine Nahbereichsabwehr beschränkt und auf eine U-Jagd-Ausrüstung wurde ganz verzichtet. Achtern findet sich eine Öffnung, um Beiboote für Kommandotruppen aussetzen zu können. Die Bauweise ist aber modular, so dass eine Nachrüstung möglich ist, z.B. existiert vor der Brücke Platz für Senkrechtstarter für Aster-Flugabwehrraketen.

Die Besonderheit der Klasse ist, dass bei ihr zum ersten Mal konsequent bei einem Kriegsschiff Maßnahmen zur Verringerung der Radar- und Infrarotsignatur angewendet wurden, weshalb sie stealth-Fregatten genannt werden. Für die französische Marine wurden fünf Schiffe gebaut, der Entwurf war aber auch für den Export vorgesehen. Bis heute wurden sechs Schiffe für Taiwan (Kang Ding-Klasse), drei vergrößerte für Saudi-Arabien (Al-Riyadh-Klasse) und sechs verkleinerte für Singapur (Formidable-Klasse) gebaut.

Die La Fayette-Klasse ist 125 m lang (nach anderen Angaben 124,2 m) und 15,4 m breit. Voll beladen verdrängen sie 3600 t. Angetrieben werden sie von vier Dieseln mit insgesamt 21000 PS, die zwei Schrauben treiben. Die Höchstgeschwindigkeit ist 25 kn.

Bewaffnung:
1 x 10 cm TR-Geschütz
2 x 2 cm F2-Geschütze
8 MM40 Exocet block 2-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 Crotale CN2-Flugabwehr-Starter (Achtfach-Starter plus 18 Raketen im Magazin)
1 Eurocopter AS 565 MA Panther-Bordhubschrauber (soll durch NH-90 ersetzt werden)

Für die französische Marine wurden zwischen 1990 und 2001 auf der DCN-Werft in Lorient fünf Schiffe gebaut: La Fayette (F710), Surcouf (F711), Courbet (F712), Aconit (F713) und Guépratte (F714). Eine weitere ursprünglich geplante Einheit wurde nicht gebaut.

Der Bausatz

Der Bausatz von L’Arsenal ermöglicht den Bau aller fünf französischen Schiffe (die taiwanesische Kang Ding-Klasse gibt es von Bronco Models und Veteran Models). Das Modell ist ein für den Maßstab 1/700 typisches Wasserlinienmodell. Die Abmessungen und die Form ist richtig wiedergeben. Der Rumpf ist zusammen mit dem Großteil der Aufbauten gegossen und schon detailliert. Die Öffnung für den Anker an Steuerbord ist offen dargestellt, die Klappe zum Verschließen liegt aber bei. Diverse andere, aber nicht alle Klappen im Bugbereich sind eingraviert – zwei nicht verschließbare Öffnungen unterhalb des 10 cm-Geschützes fehlen allerdings. Unten am Rumpf gibt es einen leichten Versatz, der weggeschliffen werden muss.

Die beiden Mast/Schornstein-Kombinationen sind schön detailliert gegossen, hervorzuheben sind besonders die Auspuffrohre.

Hier die Resin-Teile der Bewaffnung (10 cm-Geschütz, Lafetten für die 2 cm-Geschütze, Exocet- und Crotal-Starter) plus die Dagaie Mk2-Störkörperwerfer:

Ebenso gut gegossen sind Teile für den Fockmast, den DRBV 15C-Suchradar, den Feuerleitradar für das 10 cm-Geschütz sowie der Unterbau des Crotal-Starters.

Zuletzt noch die Rettungsinseln:

Es fehlt ein Bordhubschrauber. Aktuell scheint weder eine Panther, noch eine NH-90 in 1/700 erhältlich zu sein. Es gab von WEM eine Dolphin, d.h. eine zur Panther ähnliche Variante, die aber aktuell von WEM nicht mehr erhältlich ist. Auch von der chinesischen Linenzversion, der Harbin Z-9 Haitung, die auch auf chinesischen Schiffen zu finden ist, scheint momentan in 1/700 trotz Trumpeter keine erhältlich zu sein. D.h. man muss entweder eine Tigre von Skywave/PitRoad (aus dem World Military Helicopter #1 –Satz, PITS-25) nehmen – wie sie in dem James Bond-Film Golden Eye oder real 2007 auf der Guépratte (siehe hier) zu sehen war - oder sich selbst eine Panther bauen.

Die Fotoätzteile

Die Platine mit Fotoätzteilen enthält u.a. Teile für die Masten, die Exocet-Starter, die 2 cm-Rohre, Anker, Gestelle für die Rettungsinseln und Gitter für das Flugdeck.

Decals

Enthalten sind Kennnummern und Zeichen für alle fünf französischen Schiffe sowie die Flugdecksmarkierungen und Hoheitszeichen für (nicht beiliegende) Hubschrauber.

Die Anleitung

Die englisch-sprachige Anleitung besteht aus einer kurzen Einleitung über das Vorbild, Tipps zum Zusammenbau, Bemalungshinweise, Literaturempfehlungen, einer Auflistung und Erklärung der Bauteile, zwei Seiten als Anleitung für den Zusammenbau und eine für die Positionen der Abziehbilder. Die Positionen der einzelnen Teile sind nicht exakt zu sehen, es bleibt abzuwarten, wie man sie den Markierungen auf den Teilen zuordnen kann. Positiv sind auf jeden Fall die Kommentare, wie die Teile zu bauen sind.

Quellen

Fazit

Insgesamt ist dies ein sehr detaillierter und vollständiger Bausatz dieser stealth-Fregatten. Einziger Nachteil ist der fehlende Bordhubschrauber. Der Bausatz ist

alt sehr empfehlenswert


Lars