Das Original

Die Admiral Hipper war das Typschiff einer Klasse von konventionellen Schweren Kreuzern des Washington-Typs - im Gegensatz zu der vorausgehenden Schweren Kreuzern („Panzerschiffe“) der Deutschland-Klasse, die alles andere als konventionell ausgelegt waren.

Mit ihrer Planung wurde 1934 begonnen – begründet damit, dass andere Marinen auch Schwere Kreuzer des Washington-Typs hatten. Die Schiffe wurden auf Kiel gelegt, nachdem im Deutsch-Britischen Flottenvertrag Deutschland 1935 der Bau von fünf Schweren Kreuzern mit 10 000 ts Standardverdrängung erlaubt worden war (die Aufträge an die Werften waren aber schon 1934 erteilt worden!). Wie alle anderen Marinen hatte auch die Kriegsmarine das Problem, dass die geforderten Eigenschaften nicht mit einer Standardverdrängung von 10 000 ts vereinbar waren – worauf die Schiffe mit einer fast 1,5 fachen Standardverdrängung entworfen wurden. Trotz dieser massiven Überschreitung der Tonnage-Grenzen war die Klasse in Bezug auf die meisten Eigenschaften im Vergleich zu anderen Schweren Kreuzern durchschnittlich. Lediglich die Flak-Bewaffnung und deren Feuerleitung fielen für die Zeit relativ gut aus – aber die leichte Flak erwies sich trotzdem als unzureichend, was insbesondere für die halb-automatischen 3,7 cm galt. Besonders problematisch erwies sich bei der Klasse die Wahl der Antriebsanlage: ihre Hochdruck-Heißdampfdampfantriebsanlage nicht ausgereift und störanfällig, insbesondere die des Typschiffs Admiral Hipper. Auch war der Fahrbereich relativ gering, weshalb sie als Handelsstörer – eigentlich ihre Hauptaufgabe! - nur einen eingeschränkten Wert hatten.

Neben dem Typschiff umfasste die Admiral Hipper-Klasse noch Blücher sowie die Halbschwestern Prinz Eugen, Lützow und Seydlitz – die letzten beiden wurden aber nie fertig gestellt, Lützow wurde unfertig an Russland im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts verkauft.

Admiral Hipper erhielt nach Fertigstellung zur Verbesserung der Seetüchtigkeit einen Bug mit stärkeren Ausfall (aber deutlich schwächer als bei Blücher und Prinz Eugen). Dazu wurde eine Schornsteinkappe aufgesetzt und die Admiralitätsbrücke geschlossen. Dazu kamen später Verbesserungen der leichten Flak sowie Radarantennen.

Admiral Hipper war 205 m lang und 21,3 m breit. Sie verdrängte voll beladen 18208 ts. Ihre drei Turbinen-Sätze und 12 Kessel leisteten 133631 PS, womit 32,5 kn erreicht wurden.

Bewaffnung Juni 1940
8 x 20,3 cm L/60 C/34 (vier Zwillingstürme)
12 x 10,5 cm L/65 C/33 (sechs Zwillingsgeschütze)
12 x 3,7 cm L/83 C/30 (sechs Zwillingsgeschütze)
8 x 2 cm L/65 C/30 (Einzelgeschütze)
2 x 2 cm L/65 Flak 30 (zwei Heeres-Einzellafetten, ab April an Bord)
12 x 53,3 cm Torpedorohre (vier Drillingsrohre, insgesamt 22 G 7A-Torpedos an Bord)
3 Arado Ar 196 Bordflugzeuge (eines auf dem Katapult, eines im Hangar und eines zerlegt)
110 Minen (Minenschienen nicht permanent an Bord)

Die Admiral Hipper wurde von 1935-39 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Von November 1939 bis Januar 1940 musste sie noch einmal um die Werft, wobei der Bug, die Brücke und der Schornstein modifiziert wurden. Im April nahm die an der Besetzung Norwegens (Unternehmen Weserübung) teil. Admiral Hipper sollte zusammen mit vier Zerstörern Trondheim besetzen. Auf den Hinmarsch trafen ihre Zerstörer am 8. April auf den alleine fahrenden britischen Zerstörer Glowworm, der anschließend von der Admiral Hipper versenkt wurde – aber vor dem Untergang mit Admiral Hipper kollidierte, die aber trotz der erlittenden Schäden an der Besetzung Trondheims teilnehmen konnte. Sie wurde bis Ende Mai in Wilhelmshaven repariert.

Danach nahm sie Anfang Juni an dem Unternehmen Juno zusammen mit Scharnhorst, Gneisenau und vier Zerstörern teil. Admiral Hipper versenkte dabei am 8. Juni den bewaffneten Trawler Juniper und den Truppentransporter Orama. Gemeinsam mit Gneisenau führte sie am 20. Juni einen Vorstoß Richtung Norden durch, um vor dem Rückmarsch der beschädigten Scharnhorst abzulenken – was aber wegen der Torpedierung der Gneisenau abgebrochen werden musste. Am 25. Juni erfolgter erneuter Vorstoß Richtung Norden, wobei aber nur der finnische Frachter Ester Thorden als Prise aufgebracht werden konnte. Im August kehrte sie Wilhelmshaven zurück, worauf eine Werftliegezeit dort und ein weiterer Versuch ab dem 24. September folgte, im Atlantik Handelskrieg zu führen – der aber wegen Maschinenschadens abgebrochen werden musste, worauf eine weitere Werftliegezeit in Hamburg notwendig wurde.

Ende November gelang schließlich der Durchbruch in den Atlantik. Am 25. Dezember griff sie den Konvoi WS-5A an, konnte aber nur zwei Schiffe beschädigen, bevor sie sich aber vor dem Schweren Kreuzer Berwick (der dabei ebenfalls von der Hipper beschädigt wurde) zurück ziehen musste. Auf dem Rückmarsch versenkte sie am 27. Dezember 1940 den Frachter Jumna. Im Februar 1941 lief sie erneut in den Atlantik aus und versenkte am 11. Februar den Frachter Iceland. Am folgenden Tag traf sie auf den Konvoi SLS-64 und versenkte die Frachter Borgestad, Derrynane, Ostwestry Grange, Perseus, Shrewsbury, Warlaby und Westbury (zwei weitere Frachter wurden beschädigt). Mitte Februar 1941 lief sie in Brest ein, von wo sie Mitte März wieder auslief, um über die Dänemarkstraße nach Kiel zurück zu kehren. Es folgten Werftliegezeiten in Kiel und Hamburg. Im März 1942 wurde sie wieder nach Norwegen verlegt, von wo aus sie im September ein Minenfeld vor Nowaja Semlja (Operation Zarin) und im Dezember den Konvoi JW-51B in der Barentsee (Operation Regenbogen) angriff. Daran waren am 31. Dezember 1942 noch der Schwere Kreuzer Lützow und acht Zerstörer beteiligt. Die britische Nahsicherung (5 Zerstörer, 1 Minensucher, 2 Korvetten, 2 Trawler) konnte die deutschen Schiffe so lange aufhalten, bis die britischen Leichten Kreuzer Sheffield und Jamaica eingreifen, einen deutschen Zerstörer versenken und die Admiral Hipper schwer beschädigen konnten. Admiral Hipper war es lediglich gelungen den Zerstörer Achates und den Minensucher Bramble zu versenken und den Zerstörer Onslow zu beschädigen.

Admiral Hipper wurde darauf zurück nach Deutschland verlegt und am 28. Februar 1943 außer Dienst gestellt. Am 1. März 1944 wurde sie als Schulschiff wieder in Dienst gestellt – ohne dass die zerstörten Kessel repariert worden wären. Im Januar 1945 lag sie in Gotenhafen in der Werft, von wo sie aus 1500 Flüchtlinge nach Kiel brachte. Am 3. und 10. April 1945 erlitt sie bei britischen Luftangriffen in Kiel schwere Schäden. Das Wrack wurde am 3. Mai gesprengt. Im Juli 1945 wurde sie gehoben und in die Heikendorfer Bucht geschleppt, wo sie bis 1948 abgewrackt wurde.

Das Modell

Das Modell der Admiral Hipper habe ich aus dem Trumpeter-Bausatz (1940-Version) gebaut. Beim Bausatz fehlt das Entmagnetisierungskabel (MES-Anlage) am Rumpf, so dass das bekannte Schema, was sie ab Ende 1940 hatte und was auf dem Deckelbild zu sehen ist, nicht verwendet werden konnte. Ich wollte die MES-Anlage dann auch nicht selbst bauen und habe deshalb nach einem alternativen Tarnschema gesucht. Fündig geworden bin ich auf www.admiral-hipper-class.dk und in Heavy Cruisers of the Admiral Hipper and the Prinz Eugen class von Miroslaw Skwiot: hier finden sich Zeichnungen bzw. Fotos eines mehrfarbigen Schemas, das Admiral Hipper irgendwann zwischen Ende Juni und Anfang August 1940 trug.

Der Bausatz ist unproblematisch zu bauen, aber der Zusammenbau der Aufbauten war recht langwierig, da Trumpeter, um die Teile gut detaillieren zu können, die Aufbauten in viele Einzelteile zerlegt hat. Das größte Problem habe ich erst zu spät – beim Aufmalen des Tarnschemas – erkannt: der Rumpf ist auf der Konstruktionswasserlinie geteilt und hat deshalb 4 mm zu viel Freibord im Vergleich zu beladenen (und damit realistischen) Zustand!

Insgesamt habe ich wenig verändert. Die 20,3 cm-Rohre wurden durch Teile von BMK (danke Burkhardt!) und die 10,5 cm-Rohre durch Teile von Master ersetzt. Die 3,7 cm-Zwillinge stammen von Flyhawk, die Rohre für die 2 cm C/30 von LionRoar, die auf die Sockel aus dem Bausatz geklebt wurden. Die Lafetten für die 2 cm Flak 30 (Heeresvariante) auf den Türmen B und C habe ich aus diversen Plastikteilen neu gebaut, die Rohre sind von LionRoar (von Teilen für die C/30-Lafette).

Die sehr dicke Bordwand der Kutter (Teile D12) wurde dünner geschliffen. An den Kränen habe ich im vorderen Teil fehlende Öffnungen ergänzt. Die Plattformen für die 10,5 cm-Geschütze sowie die Bootslagerungen neben dem Schornstein erhielten Abstützungen aus Plastik-Vierkant-Material. Der Schraubenschutz wurde, wie die Bootsspieren, durch Drahtteile dargestellt. Ein FuMo22-Radar von LionRoar wurde am Teil C19 befestigt – was die Variante des Entfernungsmessers auf dem Vormars mit Radar ist (Teil C18 ist die Variante ohne Radar). An den Masten wurden ein paar Rahe und Gaffeln ergänzt, dazu Antennenträger am Vormars. Die Takelung erfolgte mit gezogenem Gussast.

Um das zuvor erwähnte Tarnschema darzustellen, wurde erst der Rumpf mit Vallejo 154 Signalgrau und die Aufbauten mit Vallejo 153 Hellblaugrau bemalt. Darüber kamen dann Muster mit Vallejo 155 Silbergrau, 159 Staubgrau und Vallejo 166 Dunkelgrau. Die Holzdecks habe ich mit Vallejo 110 Deck Tan und die Stahldecks mit Vallejo 166 Dunkelgrau bemalt. Den Wasserpass (Vallejo 166 Dunkelgrau) musste ich entsprechend hoch aufragen, um den unbeladenen Zustand des Rumpfs wiederzugeben. Alterung erfolgte mit Vallejo 120 Beige und Vallejo 139 Mahagonibraun. Das Innere der Beiboote wurde mit Vallejo 139 Mahagonibraun, deren Rümpfe außen mit Vallejo 153 Hellblaugrau und deren Unterwasserschiff (mit Ausnahme der Kutter) mit Vallejo 166 Dunkelgrau bemalt. Die Arado Ar 196 wurde auf der Unterseite mit Vallejo 153 Hellblaugrau und auf der Oberseite mit Vallejo 88 Panzergrün und Lifecolor 617 Grün gestrichen.

Hier noch ein Vergleich mit einer (stark modifizierten) Blücher von Revell:

Quellen

Lars