Das Original

Bei den Überlegungen der Royal Navy zu Beginn der dreißiger Jahre ging es darum einen möglichst vielseitig einsetzbaren Zerstörertyp zu erhalten. Als Resultat daraus entstanden mit den Zerstörern der Tribal-Klasse artilleristisch sehr starke Schiffe, verfügten sie doch zu Beginn über vier 12 cm Zwillingslafetten, von denen allerdings die an Y-Position befindliche später gegen eine 10,2 cm FlaK-Zwillingslafette ausgetauscht wurde.

Die ersten von insgesamt 27 Einheiten wurden 1936 auf Kiel gelegt und liefen nach einer durchschnittlichen Bauzeit von 2 Jahren der Flotte zu. Zusätzlich zu britischen Werften beteiligten sich, besonders nach Ausbruch des Krieges, ebenfalls Werften in Australien und Kanada am Bau.

Die HMS Eskimo lief im. September 1937 vom Stapel und wurde im Dezember 1938 mit der Kennung F75 in Dienst gestellt. Im April 1940 gehörte die HMS Eskimo dem britischen Verband unter Führung der HMS Warspite an, welcher im Ofotfjord bei Narvik eindrang im zweiten dortigen Seegefecht die verbliebenen acht deutschen Zerstörer versenkte bzw. zur Selbstversenkung zwang. Hierbei verlor sie im Laufe des Gefechts durch einen Torpedotreffer des Zerstörers Z2 Georg Thiele ihr Vorschiff.

Im Anschluss an die Reparatur der Schäden nahm die HMS Eskimo ihren Dienst als Geleitschiff auf. 1941 nahm sie an der Operation Claymore, welche gegen die Lofoten gerichtet war, teil und unterstütze im November 1942 während der Operation Torch die Landung der Alliierten in Nordafrika. Während des Landungsunternehmens auf Sizilien wurde die HMS Eskimo von einer Bombe beschädigt, was einen weiteren Werftaufenthalt notwendig machte, während dessen die FlaK-Ausstattung weiter verstärkt wurde.

Nach Beendigung der Werftliegezeit tat die HMS Eskimo im Rahmen der 10th Destroyer-Flotilla Dienst im Ärmelkanal und nahm hierbei an der Operation Overlord teil. Drei Tage nach der Versenkung von U971, zusammen mit der HMCS Haida, wurde die HMS Eskimo im Maschinenraum getroffen und musste abermals in die Werft.

Zum Ende des Krieges wurde sie im fernen Osten eingesetzt und nach dem Ende desselben als Wohnschiff genutzt um in Anschluss daran als Zielschiff genutzt zu werden. 1949 trat sie dann ihre letzte Fahrt zum Abwracker an.

Der Bausatz

Als Basis dient der von Trumpeter in Kooperation mit Pit-Road heruasgebrachte Bausatz für Zerstörer der Tribal-Klasse. Der Bausatz lässt sich ohne Probleme verarbeiten, da er kaum Grat aufweist und über eine gute Passgenauigkeit verfügt. Zusätzlich wurden noch der Foto-Ätzteil-Satz für Tribal-Klasse Zerstörer von WEM sowie Figuren von Eduard verwendet.

Das Modell

Da das Modell der HMS Eskimo für das Gemeinschaftprojekt der IG-Waterline zum diesjährigen DPMV-Konvent gedacht ist, habe ich sie im Bauzustand von 1942 dargestellt.

Dazu waren am Bausatz selbst keine großen Änderungen notwendig, kam es doch erst später zu tiefgreifenden Änderungen des Aussehens. Somit beschränkte sich die Überarbeitung darauf, die entsprechenden Fotoätzteile statt der Bausatzteile zu verbauen, bzw. zu verfeinern. Der sehr gute Fotoätz-Satz von WEM bietet allerdings die Möglichkeit den Bausatz in so ziemlich jedem gewünschten Rüstzustand darzustellen.

Im Gegensatz zur HMS Zulu, welche ich als Ankerlieger dargestellt habe, befindet sich die HMS Eskimo noch kurz davor den Anker fallen zu lassen. Dieser ist bereits entsprechend gefiert und das notwendige Manöverpersonal befindet sich ebenfalls auf der Back.

Zur weiteren Belebung wurden noch die Brücke sowie das Achterdeck bemannt und die Schornsteine erhielten kleine Rauchwölckchen.

Da es sich bei den Einheiten der Royal-Navy nicht um mein „Fachgebiet“ handelt möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen Angehörigen der IG-Waterline danken die mich mit den entsprechenden Informationen versorgt haben.

Mathias Carl