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Modell: IJN Soryu 1942
Hersteller: Aoshima
Maßstab 1/700
Material Spritzguss
Art. Nr. 046234
Preis: 37€

Zum Original

Die Sōryū war ein Flugzeugträger der Kaiserlich Japanischen Marine. Der in Kure gebaute Träger war das Typschiff der Sōryū-Klasse. Bis zu ihrem Untergang, am 4. Juni 1942, wurde sie im Pazifikkrieg eingesetzt.

Die Ryūjō, die 1929 auf Kiel gelegt worden war, hatte in puncto Flugzeugkapazität starke Defizite. Die Versuche, dieses Problem durch Anbauten zu lösen, führten zu Vertrimmungsproblemen. Bei den Planungen zur Nachfolgeklasse wurde das berücksichtigt und die Sōryū wurde mit der Rumpfform eines Schweren Kreuzers und deutlich größeren Hangars als die Ryūjō gebaut. Um die Stabilität zu erhöhen, wurde das untere Hangardeck dabei so weit nach unten gezogen, dass es bis in den Rumpf reichte. Die Abgase wurden an Steuerbord, seitlich, über zwei Schornsteine abgeleitet und die Sōryū trug, anders als ihr Vorgänger, einen kleinen Brückenturm auf der Steuerbordseite des Flugdecks.

Nach Teilnahme am Angriff auf Kanton 1938 wurde die Sōryū am 7. Dezember 1941 als Bestandteil der Kidō Butai beim Angriff auf Pearl Harbor eingesetzt. Anschließend flogen ihre Kampfflugzeuge zwischen dem 21. und dem 23. Dezember Angriffe gegen Wake. Im Januar 1942 unterstützte sie erfolgreich die Landungen auf Palau und Ambon. Am 19. Februar 1942 wurden von ihr aus Luftangriffe auf Darwin in Australien durchgeführt. Von der Sōryū aus wurden dabei zwischen 6:30 Uhr und 12:00 Uhr 18 B5N Torpedobomber und 18 Sturzkampfflugzeuge gegen die im Hafen liegenden Schiffe eingesetzt. Im März 1942 war sie an der Schlacht in der Javasee beteiligt, in der ihre Flugzeuge den Marinetanker Pecos versenkten.

Im April 1942 nahm sie an der Attacke im Indischen Ozean teil, bei der unter anderem die Marinebasis der Royal Navy auf Ceylon am 5. April 1942 angegriffen sowie die britischen Kreuzer HMS Cornwall und HMS Dorsetshire und am 9. April der britische Flugzeugträger HMS Hermes und der australische Zerstörer HMAS Vampire in Trincomalee versenkt wurden.

Nach dem vom amerikanischen Flugzeugträger USS Hornet aus gestarteten Doolittle Raid auf Tokyo am 18. April 1942 verfolgte die Sōryū die amerikanische Trägerflotte, allerdings ohne Erfolg.

Am 4. Juni 1942 um 10:25 Uhr wurde die Sōryū in der Schlacht von Midway von Sturzkampfbombern der USS Yorktown angegriffen. Sie wurde innerhalb von 5 Minuten von drei Bomben getroffen. Der erste Bombentreffer lag auf der vorderen Schiffshälfte, durchschlug das 4,5 cm dicke, hölzerne Flugdeck und explodierte im oberen Hangar. Die Explosion setzte dort mehrere Flugzeuge in Brand und die Druckwelle schleuderte den vorderen Aufzug nach achtern. Die zweite Bombe explodierte zwischen Flugzeugen, die auf ihren Start an Deck warteten und setzte sofort mehrere davon in Brand. Der auslaufende Treibstoff breitete sich über das Flugdeck aus und entzündete sich. Die dritte Bombe traf die hintere Schiffshälfte, durchschlug das Flugdeck und explodierte im hinteren Hangar und setzte auch dort abgestellte Flugzeuge in Brand. Als Folge stand die Sōryū bereits kurz nach dem Angriff vom Bug bis zum Heck in Flammen. An einem der Lager im Schiffinneren, in dem Bomben und Torpedos aufbewahrt wurden, gab es gegen 10:30 Uhr eine schwere Explosion. Die Sōryū begann um 19:12 Uhr zu sinken und war innerhalb weniger Minuten untergegangen.

Technische Daten:
Länge über alles: 227.5m
Breite: 21.30m
Tiefgang: 7.62m
Verdrängung: max. 19500t
Antrieb: 4 Dampfturbinen mit 4 Schrauben, 152000 shp
Besatzung: 1100

(Quelle: Wikipedia)

Das Modell

Aoshima hat seit 1971 eine Soryu im Programm. Glücklicherweise handelt es sich bei diesem Bausatz aber um ein neueres Modell, das das alte in Detailierung und Genauigkeit um Längen schlägt! Von der Soryu gibt es übrigens zwei Bausätze - einen in der Version von 1938, und einen in der 1942-Ausführung. Der offensichtlichste Unterschied ist die Flugzeugausrüstung, aber auch das Fliegersichtzeichen auf dem Flugdeck. Der Karton ist prall gefüllt mit hellgrauen, schön detaillierten Spritzlingen - schauen wir sie der Reihe nach an...

Der Rumpf und das Flugdeck

Die Spritzlinge a, b und c sind für das Grobe zuständig - Wasserlinienplatte (keine Vollrumpfoption), das Flugdeck und die Seitenwände des Schiffes. Die Detailierung gefällt - die Deckstruktur ist schön dargestellt, ist aber für den Massstab vielleicht etwas zu kräftig ausgefallen. Positiv ist, dass die drei Aufzüge in beiden Positionen montiert werden können. Das kann ein Modell stark beleben, da Flugzeugträger sonst nicht so viel fürs Auge bieten. Auch die Unterseite des Flugdecks ist schön detailiert. Man erkennt die Metallträger unter dem offenen Heck. Auf den Seitenwänden sind diverse Luken und Leitern aufmodelliert. Einzig die Bullaugen kann man zusätzlich öffnen. Vielleicht kann man einzelne angegossene Stützen durch filigranere Eigenbauten ersetzen, aber notwendig ist das nicht.

Die Flugzeuge

Das Bordgeschwader ist erfreulicherweise gut bestückt - es liegen zwei Spritzlinge mit Flugzeugen bei. Einerseits der klassische Y-Spritzling mit 16 grünen Fliegern. Diese sind allesamt einteilig und ohne Aussenlasten. Und andererseits der I-Spritzling mit 12 Flugzeugen. Diese sind in einer besseren Qualität gespritzt und weisen separate Aussenlasten auf, die D3A separate Fahrwerkbeine. Auch hier, ausreichend, aber wer will kann sich weiter austoben mit allem, was der Zubehörmarkt hergibt. Laut Anleitung werden 16 Flugzeuge benötigt, aber laut Wiki waren bis zu 56 Flugzeuge darauf (je 18 A6M "Zero", B5N "Kate", D3A "Val" und 2 D4Y "Judy").

Die Ausrüstung

Die weiteren Spritzlinge beinhalten die weiteren Kleinteile - Insel, Flak, Beiboote und ähnliches. Ohne allzu fest ins Detail zu gehen, die Teile überzeugen auch hier. Besonders die Geschütze weisen eine perfekte Detaillierung auf, die sogar besser als auf dem bekannten W-Spritzling ist.

Die Anleitung

In gerade einmal zehn Schritten führt die Anleitung zum fertigen Modell. Die Farben sind für Gunze und Mr. Color angegeben, plus in "Klartext".

Decals

Der Decalbogen enthält die Decksmarkierungen sowie die Hinomarus für die Bordflugzeuge. Die Farbe des grossen Hinomarus ist leider etwas zu kräftig geraten, und soll etwas abgedunkelt werden. So geht es fast in ein kräftiges Orange.

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Fazit

Das Modell gefällt. Qualität des Bausatzes ist ausgezeichnet, und mit einigen Zurüstteilen (es gibt diverse Photoätzsätze für Flugzeuge, Relinge und Masten) lässt sich daraus sicherlich ein schönes Modell bauen.

altEmpfehlenswert

Alex