Das Original

Lagen die ersten Entwürfe für neue Zerstörer der damaligen Reichsmarine, aufgrund des Versailler Vertrages, noch eher im Bereich der späteren Torpedoboote der Raubtier-/Raubvogel-Klasse, konnte man nach dem Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens von 1935 die Inbaugabe der ersten Boote der Klasse 1934/1934A veranlassen, welche von ihrer Gesamtkonzeption die ersten „richtigen“ Zerstörer der Kriegsmarine waren. Ihnen folgten bald die Klassen 1936/1936A und später dann 1936A (mob).

Die beiden letztgenannten bereits mit dem 15 cm Kaliber ausgestattet, hatte man sich doch aufgrund der höheren Durchschlagskraft für dieses entschieden. Da es zunächst mit der neu entworfenen 15 cm-Zwillingslafette einige Probleme gab, wurden die ersten Einheiten vorläufig mit einer Bewaffnung von 4 x 15 cm fertiggestellt und später umgerüstet. Allerdings erwiesen sich auch diese Einheiten, wie schon ihre Vorgänger, als recht „nasse“ Schiffe - insbesondere nach der Umrüstung auf die 15 cm-Zwillingslafetten auf der Back. Dies und die durch die hochgezüchteten Antriebsanlagen verursachten zusätzlich verursachten Probleme ließen nur eine beschränkte Nutzung zu, wodurch die Boote dieser Klasse nicht den in sie gesetzten Erwartungen gerecht werden konnten.

Der Zerstörer Z 37 wurde im Juli 1942 Indienst gestellt und nahm dort, zuerst im Rahmen der 6., später der 4. Zerstörer-Flottille, an Manövern in der Ostsee teil, wo auch, nach einer kurzen Fahrt nach Norwegen, die restlichen Ausbildungsabschnitte absolviert wurden. Im Anschluss daran wurde im Rahmen der 8. Zerstörer-Flottille nach Westen verlegt, wobei Z 37 auf dem Marsch im Nebel Grundberührung bekam und in Le Havre docken musste, um die Schäden beheben zulassen. Nachdem die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war, ging der Marsch im Geleit zweier Torpedoboote weiter nach Bordeaux, um kurz darauf nach Royan weiterzuverlegen.

Von hieraus wurden mehrere Einsätze gefahren. Unter anderem zur Einbringung von aus Japan kommenden Blockadebrechern oder auch heimkehrenden U-Booten. Zu Beginn des Jahres kam es bei Übungsmanövern zu einer folgenschweren Kollision mit Z 32, die auf Z 37 so schwere Schäden anrichtete, dass der Zerstörer in die Werft geschleppt werden musste. Aufgrund des alliierten Vormarsches kam eine Instandsetzung nicht mehr in Frage und so wurde Z 37 von der Besatzung Außerdienst gestellt und unbrauchbar gemacht.

Der Bausatz

Bei dem verwendeten Bausatz handelt es sich um den alten Matchbox-Bausatz des „Narvik-Class Destroyer Z38“ aus dem Jahre 1977, mit all seinen Stärken und Schwächen. Wobei letztere aus heutiger Sicht überwiegen. Wenn man bereit ist, einiges an Arbeit zu investieren so kann man allerdings ein recht gutes Modell aus diesem Bausatz fertigen.

Das Modell

Entstanden ist das Modell schlussendlich Aufgrund des im Modellboard stattfindenden Matchbox-Gruppenbau. Da ich keine Lust hatte auf die Revell-Wiederauflage zu warten gelang es mir Gott sei dank noch ein Original-Exemplar zu „ergattern“.

Begonnen wurde mit dem Zusammensetzen der beiden Rumpfhälften und des Decks, wobei sich hier schon die ersten Passungenauigkeiten zeigten, so dass etwas sanfte Gewalt vonnöten war. Im gleichen Zuge wurden noch die Bullaugen aufgebohrt, Spachtel und Schleifarbeiten durchgeführt sowie einige Details, wie z.B. die MES-Schleife, ergänzt.

Hiernach ging es mit den Aufbauten weiter, welche einige Nacharbeiten mittels Plastikplatten, Spachtel, Feile und Schleifpapier erforderten, um auch sie in die korrekte Form zu bringen. Es wurden an Oberdeck auch noch einige fehlende Details, wie u.a. der Wellenbrecher ergänzt. Die Brücke erhielt dann auch noch ein Holzdeck und die Torpedorohrsätze wurden mit Kuppeln für den Rohrmeisterstand und Rettungsflößen aus der Restekiste ausgestattet.

Danach wurden die Masten aus Draht neuerstellt und die ersten Ätzteile-Teile, in Form von Reling und 2 cm-Flak, ans Modell gebracht.

Die Geschütze bzw. deren Lafetten und Schutzschilde wurden ebenfalls, wie eigentlich der gesamte Bausatz, einer intensiven Spachtelbearbeitung unterzogen, bis auch ihre Form einigermaßen passte, und erhielten dann aus heiß gezogenem Gussast selbsterstellte Geschützrohre, da die Bausatzteile nicht wirklich zufriedenstellend waren.

Als nächstes konnte dann die fehlende Reling, die fehlenden 3,7 cm-Zwillinge sowie noch einige Klein- und selbstgefertigte Teile an ihren Platz gesetzt und das Modell getakelt werden.

Für den Interessierten ist HIER dann noch ein ausführlicherer Baubericht zu finden.

Quellen

  • Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945
  • Koop/Schmolke - Vom Original zum Modell - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945
  • Breyer - Marinearsenal Sonderband Heft 17 - Die deutschen Zerstörer im Einsatz 1939 - 1945
  • Elfrath - Die deutschen Zerstörer 1934 - 1945
  • Jung/Abendroth/Kelling - Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine
  • Williamson - German Destroyers 1935 - 1945

Mathias Carl