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Modell: Italian Navy Battleship RN Roma 1943
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 05777
Preis: ab 22,98 €

Das Original

Die Roma war ein italienisches Schlachtschiff der Littorio-Klasse im Zweiten Weltkrieg. Sie war benannt nach der Stadt Rom. Am 9. September 1943 wurde die Roma als erstes Großkampfschiff von einer Lenkwaffe versenkt.
Als letztes Schiff der Littorio-Klasse wurde die Roma im Jahre 1938 in Auftrag gegeben. Diese 2. Serie war als Antwort auf die 1935 lancierte französische Richelieu-Klasse gedacht, die wiederum selbst eine Antwort auf die 1934 in Bau gegebenen und 1940 fertiggestellten ersten zwei Schiffe der 1. Serie, der RN Littorio bzw. RN Vittorio Veneto, war. Diese zwei neuen Schlachtschiffe enthielten gegenüber den zwei älteren Einheiten einige Verbesserungen bezüglich Bugform, Seeeigenschaften, Rumpfstruktur, Panzerung, Feuerleitanlage, Kommandobrücke, Bordfluganlage, Kommunikationseinrichtungen und einigem mehr, so dass sie den modernsten Einheiten der anderen Marinen in nichts nachstanden oder ihnen voraus waren.
Die Roma wurde 1938 auf der Werft Cantieri Riuniti dell'Adriatico in Triest auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 9. Juni 1940, die Indienststellung erfolgte am 14. Juni 1942.
In den Aufbauten unterschied sich Roma nicht nennenswert von ihren Schwesternschiffen. Bei Roma fehlte die Plattform an der Vorderkante des achteren Schornsteins. Am vorderen Schornstein befand sich dafür ein Plattformkranz mit einem Verbindungssteg zum Brückenaufbau.
Roma war 240,70 m lang, 33 m breit und hatte eine maximale Wasserverdrängung von 45,752 ts. Acht ölgefeuerte Dampfkessel brachten eine Leistung von 139.661 WPS auf vier Schrauben und erlaubten eine Geschwindigkeit von 31.4 Knoten.
 
Bewaffnung
 
9 x 38,1 cm Geschütze (3x3)
12 x 15,2 cm Geschütze (4x3)
12 x 90 mm Flak (12x1)
40 x 37 mm Flak (20x2)
60 x 20 mm Flak (30x2)
 
Quellen: Wikipedia und Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970, Karl Müller Verlag, 1996

 

Der Bausatz

Gab es von der RN Roma bisher nur die Resin-Bausätze von HP-Models und Regia Marina in 1/700, legt Trumpeter nun die Spritzguss-Version des italienischen Schlachtschiffes in 1/700 vor. Und dies mit einem bemerkenswert gut detaillierten Bausatz, der eine Vollrumpf- und Wasserlinienoption bietet. Insgesamt 13 Spritzlinge, Teile für den Rumpf und das Hauptdeck, ein Display, Abziehbilder und Fotoätzteile erwarten den Modellbauer in der für Trumpeter vorbildlichen Verpackung. Der Guss ist spritzgusstechnisch auf dem aktuellen Stand der Zeit.
 
Gut und stimmig wiedergegeben sind die Form und Abmessungen des Rumpfes, die Rumpfbeplattung, der Seitenpanzer, die Schlingerkiele am Unterwasserschiff. An der Trennlinie hat das Rumpfoberteil allerdings markante Gratbildungen, sowie leichte Sinkstellen im Bugbereich, die nachbearbeitet werden müssen.
 
Rumpf Rumpf Rumpf
Rumpf Rumpf Rumpf
 
Das Hauptdeck punktet mit einer Anzahl guter Details. Die Riffelung des Backdecks, der Wellenbrecher, Poller, die Barbetten für die Drillingstürme sind gut umgesetzt. Die Passung des Decks in das Rumpfoberteil ist gut.
 
Hauptdeck Hauptdeck Hauptdeck
 
Spritzling F enthält das Achterdeck mit feiner Plankenstruktur, so dass man hier gut auf den Einsatz von Zurüstteilen in Form eines Holzdecks verzichten kann, den Fleckerstand für den Hauptmast, Teile und Plattformen für den Brückenaufbau. Alle Teile sind formentechnisch sauber gespritzt.
 
Spritzling F Spritzling F Spritzling F
 
Spritzling B liegt in vierfacher Ausfertigung vor und enthält die gut umgesetzten Drillingstürme der Hauptartillerie, die 15,2-cm-Geschütztürme, die Flaktürme, Rettungsflöße, Anker Teile für die Barkassen. Die vorliegenden Geschützrohre in der Plastikversion wirken durch gedrehte Teile ersetzt einfach besser.
 
Spritzling B Spritzling B Spritzling B
 
 Spritzling B Spritzling B Spritzling B
 
Spritzling A enthält die Teile für das Katapult achtern, das in der Plastikausführung einfach zu dick wirkt und hier besser durch ein entsprechendes Fotoätzteil ersetzt werden sollte, Teile für die Kommandobrücke, Plattformen, Ruder, Wellen, Mastteile.
 
Spritzling A Spritzling A Spritzling A
 
Spritzling D liegt in doppelter Ausführung vor. Enthalten sind u.a. weitere Barkassen und Beiboote, Plattformen, Schrauben, Scheinwerfer.
 
Spritzling D Spritzling D 
 
Ebenfalls in zweifacher Ausführung ist Spritzling E mit Entferungsmesser, Teilen für den Unterbau der Plattform zwischen den beiden Schornsteinen und weiteren Aufbautenteilen vorhanden.
 
Spritzling E  
 
Spritzling G beinhaltet die Teile beider Schornsteine, Schornsteinkappen, Plattformen, das achtere Aufbautendeck mit Bootslagern und Seitenwänden mit angegossenen wasserdichten Schotten.
 
Spritzling G Spritzling G Spritzling G
 
Ein Klarsicht-Spritzling in doppelter Ausführung enthält landgestützte Jagdflugzeuge vom Typ "Reggiane 2000". Die Teile sind sehr filigran ausgeformt.
 
Bordflugzeug  

 

Die Fotoätzteile

Die beiliegende Fotoätzteil-Platine ist zwar fein geätzt und beinhaltet u.a. Teile für die beiden Schornsteine und das Katapult, aber alle Teile sind in der Qualität anderer Hersteller wesentlich besser ausgeführt.
 
Fotoätzteile  

 

Decals und weitere Teile

Der Decalbogen ist versatzfrei gedruckt und beinhaltet im wesentlichen Fliegerkennungen, das beiliegende Display liegt in Form einer Helling vor.

Decals Display 

 

Die Anleitung

Der Bauplan in Heftform führt in insgesamt 25 gut dargestellten Baustufen sicher zum Ziel, so dass hier eigentlich keine Fragen offen bleiben dürften. Nach einer vorliegenden Zeichnung ist das von Trumpeter vorgegebene Tarnschema etwas grob dargestellt, hier sollte nochmals recherchiert werden. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von insgesamt fünf Herstellern, jedoch haben Lifecolor und White Ensign Models bereits fertig angemischte Farben für die Regia Marina im Programm.

 
Bauplan Bauplan Tarnschema

 

Fazit

Trumpeter liefert mit der RN Roma im Bauzustand von 1943 einen sehr guten Bausatz, der zeigt, was vom Detaillierungsgrad her und formentechnisch derzeit machbar ist. Aufgrund des sehr komplexen Baus und des etwas aufwendigen Tarnschemas ist der Bausatz nur bedingt für den Anfänger geeignet. Für den Enthusiasten sind alle Optionen nach oben offen, was die zusätzliche Detaillierung mit Fotoätzteilen und gedrehten Geschützrohren anbetrifft.

 

alt empfehlenswert



Jörg