Aviso Commandant Blaison

Der französischer Aviso Commandant Blaison gehört zur D'Estienne d'Orves-Klasse (Typ A69), die als Ersatz für die Fregatten der Le Corse- (Typ E50) und Le Normand-Klasse (Typ E52) gebaut wurde. Die Schiffe waren für die U-Jagd und Geleitschutzaufgaben im Küstenbereich geplant und fielen deshalb kleiner als die Vorgänger aus. Als Sekundäraufgabe sind Einsätze in Übersee vorgesehen. Insgesamt 18 Schiffe wurden für die französische Marine gebaut. Von den acht ältesten Schiffen wurden sechs zwischen 1999 und 2002 an die türkische Marine transferiert, zwei wurden 1997 bzw. 1999 außer Dienst gestellt. Drei weitere Schiffe wurden ursprünglich für Südafrika gebaut, wegen des Embargos des Apartheid-Regimes an Argentinien verkauft (und kamen für die argentinische Militärdikatur im Falkland-Krieg zum Einsatz). Bei einem Teil der französischen Schiffe wurde der 375 mm-Sechsfach-U-Jagd-Raketenwerfer durch einen Simbad-Flugabwehrraketenstarter ersetzt.

Commandant Blaison ist 80 m lang, 10,3 m breit und verdrängt voll beladen 1330 t. Der Antrieb erfolgt über zwei Diesel mit insgesamt 12 000 PS, womit 23,5 kn erreicht werden. Die Besatzung umfasst 90 Mitglieder, dazu können 18 Passagiere (9 davon Angehörige von Spezialeinheiten) untergebracht werden. Die Bewaffnung besteht aus einem 10 cm mod 68 Cadam-Geschütz, zwei 2 cm F2 mod 76-Geschützen, vier 1,27 cm M-2 HB Browning-MG, vier MM40 Exocet-Anti-Schiffsraketenstarter (oft nicht an Bord), einen zweifach Simbad-Flugabwehrraketenstarter (für Mistral-Raketen) und vier 55 cm-Torpedorohren (für L5 mod 4-Torpedos).

Commandant Blaison (F 793) wurde 1979-82 auf der Marinewerft Lorient gebaut. Sie kam u.a. zur Durchsetzung des Embargos gegen den Irak und Jugoslawien zum Einsatz. Heute ist sie in Brest stationiert.

Die Commandant Blaison habe ich auf der Kieler Woche am 16. Juni 2012 fotografiert:

Quellen:

Lars