Deckelbild

Modell: HMS Barham 1941
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol, Fotoätzteile, Decals
Art.Nr.: 05798
Preis: ca. 27,5 €

Das Original

Die HMS Barham war ein Schlachtschiff der Queen Elizabeth-Klasse und gehörte bei Auslieferung zu den schnellsten und kampfstärksten Schlachtschiffen der Royal Navy. Diese Schiffsklasse war die erste, die mit Ölfeuerung anstatt der herkömmlichen Kohlebefeuerung angetrieben wurde.

Nach ihrer Indienststellung am 19.Oktober 1915 bildete sie mit ihren Schwesterschiffen HMS Warspite, Malaya und Vailant die Schlachtschiffkomponente der 5th Battle Group der britischen Grand Fleet. Ab 1916 diente sie RAdm Hugh Evan-Thomas, M.V.O. als Flagschiff. Während der Schlacht am Skagerrak wurde sie in heftige Kämpfe mit Großkampfschiffen der deutschen Hochseeflotte verwickelt und musste fünf schwere Treffer einstecken. Im Gegenzug feuerte sie über 350 Granaten auf deutsche Schiffe.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs verblieb die HMS Barham in der britischen Schlachtflotte. Von 1931 bis 1934 wurde das Schiff grundlegend modernisiert. Ein Einzelschornstein wurde eingebaut und die Panzerung verstärkt. Auch wurden modernere Flugabwehrkanonen und ein Flugzeugkatapult eingebaut. Durch den Umbau stieg die Standardverdrängung der Barham auf 31.100 ts.

Bewaffnung:
8 × 38,1 cm L/42 Sk Zwillingslafette
12 × 15,2 cm L/45 Sk Einzellafette
2 × 10,2 cm Flak
2 × 7,6 cm Fla
4 Torpedorohre ∅ 53 cm

Der Lebenslauf der Barham während des Zweiten Weltkriegs hier zitiert aus Wikipedia:

"Im Zweiten Weltkrieg wurde die HMS Barham hauptsächlich im Atlantik und im Mittelmeer eingesetzt. Am 12. Dezember 1939 war die Barham auf dem Weg in heimische Gewässer. Von Malta kommend, wurde sie von drei Zerstörern (HMS Duchess, HMS Dainty, HMS Diana) eskortiert. Auf Höhe des Mull of Kintyre liefen alle Schiffe trotz dichten Nebels wegen der U-Boot-Gefahr Zick-Zack-Kurse, dabei rammte die Barham im Dunst den Zerstörer Duchess, der dadurch in zwei Hälften zerbrach und mit 137 Besatzungsangehörigen sank. Es gab nur 23 Überlebende.

Am 28. Dezember 1939, gegen 15.45 Uhr, gelang es dem deutschen U-Boot U 30 etwa 70 Seemeilen westlich der Hebriden, einen Torpedotreffer auf der Backbordseite der Barham zu erzielen, der vier Crewmitglieder tötete und einen Teil der Unterbauten der schweren Geschütztürme A und B voll Wasser laufen ließ. Das stark beschädigte Schlachtschiff, auf dem Rückmarsch von einer gemeinsamen Wachmission mit dem Schlachtkreuzer HMS Repulse und zwei Zerstörern, musste bis zum 30. Juni 1940 deswegen bei Cammell, Laird & Company in Birkenhead repariert werden.

Im September 1940, nach der Kapitulation Frankreichs, griff die Barham das französische Schlachtschiff Richelieu bei Dakar an (Operation Menace), wobei sie von einer 38-cm-Granate des französischen Schiffes im Vorschiff sowie vom Feuer einiger mittlerer Küstenbatterien getroffen wurde. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen und das Schiff blieb einsatzbereit. Im Gegenzug konnte aber auch der Beschuss des britischen Geschwaders nur wenig bewirken. Die Briten brachen die Operationen gegen Dakar später erfolglos ab.

Im Anschluss daran verlegte das Schlachtschiff nach Gibraltar zur Force H und deckte mehrere Geleitzüge nach Malta. Im Jahr 1941 befand sich die Barham im Mittelmeer und war im März an der Schlacht bei Kap Matapan beteiligt. Im Mai des gleichen Jahres wurde sie während der Kämpfe um Kreta eingesetzt und erhielt dabei am 27. Mai einen Treffer von einer 250-Kilogramm-Bombe auf ihren schweren Artillerieturm Y, der ein Feuer verursachte, das erst nach zwei Stunden unter Kontrolle gebracht werden konnte. Das erheblich beschädigte Schiff wurde daraufhin in Alexandria vorläufig repariert, später dann in Durban bis Ende August 1941 endgültig wiederhergestellt. Im September verlegte das Schiff zurück ins Mittelmeer.

Als die Barham am 25. November 1941 unter Captain Geoffrey Clement Cooke vom ägyptischen Hafen Sollum aus mit zwei anderen Schlachtschiffen und acht Zerstörern Jagd auf einen italienischen Konvoi machte, der in Richtung libysche Küste lief, wurde sie nördlich des ägyptischen Sidi Barrani vom deutschen U-Boot U 331 unter Kapitänleutnant Hans Diedrich von Tiesenhausen mit vier Torpedos angegriffen. Drei trafen gegen 16.30 Uhr das Schiff im Bereich der achteren Turmgruppe; daraufhin bekam die Barham Schlagseite nach Backbord, und das hintere Munitionsmagazin explodierte. Das Schlachtschiff sank daraufhin sehr schnell und riss 862 Besatzungsmitglieder, darunter Captain Cooke, in den Tod. 449 Überlebende konnten später gerettet werden.

Der Untergang konnte von einem auf einem Begleitschiff befindlichen Kamerateam gefilmt werden. Neben dem filmisch festgehaltenen Untergang der SMS Szent István im Ersten Weltkrieg ist dies die einzige Filmsequenz über den Untergang eines Schlachtschiffes."

Der Bausatz

Nach HMS Queen Elizabeth und HMS Warspite kommt nun das dritte Modell dieser Schiffsklasse, die HMS Barham, von Trumpeter auf den Markt. Allerdings nicht in der Variante aus dem Ersten Weltkrieg, wie die beiden erstgenannten, sondern als modernisiertes Schiff im Zweiten Weltkrieg.

Wie üblich bei Trumpeter kommt das Modell in einer guten Verpackung daher: stabiler Karton, alle Spritzgussrahmen einzeln in Plastiktüten verpackt, die Fotoätzteile mit einer Schutzfolie überzogen. Vorbildlich ist auch der Schutz winzigster, äußerst zerbrechlicher Teile, die mit einer Schaumfolie umwickelt sind. Sehr gut!

Der Bausatz bietet die Möglichkeit, das Schiff in der Vollrumpf- oder der Wasserlinienvariante darzustellen. Für die letztere liegt eine Wasserlinienplatte aus rotem Kunststoff bei. Auch keine Selbstverständlichkeit bei manch anderen Herstellern! Die Maße des Originals sind korrekt wiedergegeben, die Silhouette des Schiff ist stimmig.

In der Schachtel befinden sich acht Spritzgussrahmen aus hellgrauem Plastik:

Die Detaillierung des Modells ist, gerade bei den kleineren Teilen, überaus gut gelungen und macht einen ansprechenden Eindruck.

Die Supermarine Walrus Mk.I ist auf zwei Rahmen aus klarem Kunststoff gleich viermal vorhanden, das Ersatzteillager kann aufgefüllt werden.

Nicht zu vergessen, der bei Trumpeter zum Standard gehörende Modellständer in Form einer Helling liegt ebenfalls bei.

Die Fotoätzteile

Die Platine enthält Teile der Brückenverkleidung, das Katapult, Schornstein-Grill, Leitern und Plattformen.

Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen Union Jack, White Ensign und die Markierungen für die Bordflugzeuge, wobei die Oberflügel-Kokarden etwas sehr groß ausgefallen sind! Sie sind versatzfrei und sauber gedruckt.

Die Anleitung

Der achtseitige Bauplan ist einfach und übersichtlich gestaltet. Der Bemalungsplan enthält Farbnummernangaben der führenden Modellfarbenhersteller.

Fazit

Insgesamt ein gut gelungener Bausatz dieses Schlachtschiffklassikers, der auch dem Anfänger in diesem Maßstab keine allzu großen Probleme bereiten wird. Der fortgeschrittene Modellbauer kann mit dem Fotoätzsatz WW2 QUEEN ELIZABETH-Klasse Schlachtschiffe 1:700 der Firma White Ensign sowie aus Metall gedrehten Geschützrohren ein Modell der Spitzenklasse erstellen.

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Thomas Schmidt

Wir danken Faller für das Bausatzmuster