Seitentitel

Modell: Grumman KA-6D Intruder "Tanker"
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1:72
Material: Spritzguss
Art.Nr.: H15
Preis: ca. 8 € plus Gebühren (Direktimport HLJ)

Das Original

Die Intruder wurde anhand einer Spezifikation der US Navy für ein allwetterfähiges trägergestütztes Angriffsflugzeug als Ersatz für die AD-1 Skyraider aus dem Koreakrieg entwickelt. Am 19. April 1960 hob die A2F-1 zum Erstflug ab, im Herbst 1962 wurde sie in A-6A umbenannt. Ab Februar 1963 traten die ersten Flugzeuge den aktiven Navy-Dienst an. Die A-6 wurde hauptsächlich von Flugzeugträgern aus als primäres Angriffsflugzeug eingesetzt.

Ab Mitte der 1960er- bis weit in die 1990er-Jahre war die A-6 das wichtigste Erdkampfflugzeug der Navy und des Marine Corps. Intruders wurden zum ersten Mal im Vietnamkrieg eingesetzt. Ihre hohe Reichweite und Traglast, gepaart mit ihrer Allwetterfähigkeit, machten die A-6 schon bald unverzichtbar. Während ihrer Tiefflugeinsätze waren die Flugzeuge allerdings durch Flugabwehrfeuer gefährdet. In acht Jahren Vietnamkrieg verloren die Marine und das Marine Corps 68 Intruders durch Feindeinwirkung.Die nächsten Kampfeinsätze erfolgten 1983 über dem Libanon. 1986 drangen Intruders der USS Coral Sea (CV-43) gemeinsam mit General Dynamics F-111 der amerikanischen Luftwaffe in den gut verteidigten Luftraum Libyens ein, versenkten eine libysche Korvette und griffen weitere Ziele an (Operation El Dorado Canyon). 1988 griffen Intruders der USS Enterprise (CVN-65) iranische Patrouillenboote an, versenkten eines und griffen außerdem die Fregatten Sahand (gesunken) und Sabalan an (Operation Praying Mantis). Während der Operation Wüstensturm griffen 90 Intruder der Marine und 20 des Marine Corps Ziele im Irak an, wobei sie fast 5000 Einsätze flogen. Fünf Intruders gingen verloren, davon vier durch Feindeinwirkung. Nach dem Krieg wurden Intruder auch bei der Überwachung der irakischen Flugverbotszonen eingesetzt. Die letzten Intruders gingen am 19. Dezember 1996 außer Dienst. Einige Flugzeuge wurden dazu verwendet, künstliche Riffe zu errichten, die meisten wurden jedoch auf dem Flugzeugfriedhof in Davis Monthan für eine mögliche spätere Verwendung eingelagert. Ihre Schwestervariante für Elektronische Kampfführung, die EA-6 Prowler, war noch lange Zeit ein wichtiges Unterstützungsflugzeug und wurde 2014 außer Dienst gestellt. Anfang der 1970er-Jahre wurden 78 A-6A und 12 A-6E in Tankflugzeuge umgebaut. Das DIANE-System wurde gegen ein internes Betankungssystem ausgetauscht. Theoretisch konnte die KA-6D zwar noch Tagangriffe mit Bomben fliegen, in der Praxis kam dies jedoch nie vor. Generell wurden vier Außentanks mitgeführt. Auf jedem Flugzeugträger standen einige KA-6D im Einsatz. Ihre Ausmusterung hinterließ eine Lücke in den Betankungsfähigkeiten von Navy und Marine Corps, die erst durch die neue F/A-18E gelindert wurde, die als Tanker fungieren kann.

(Quelle: Wikipedia, Text gekürzt)

Der Bausatz


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Fujimi hat von der Intruder mehrere Modelle im Angebot, die sich leicht unterscheiden. Die ordentliche Kartonschachtel enthält vier hellgraue plus einen transparenten Spritzling, die einzeln eingetütet sind. Der grosse Decalbogen ist ebenfalls sicher in einer Tüte geschützt. Die Qualität der Teile ist gut, es ist wenig Grat vorhanden, und die Gravuren sind fein ausgeführt, gewisse Panels besitzen zusätzlich filigrane Nietenreihen. Der Bausatz bietet einige Darstellungsmöglichkeiten, so kann die Nasenklappe abgesenkt montiert werden. Dabei sollte noch ergänzt werden, dass dies eigentlich sinnlos ist, da mit der Nasenklappe auch die Landeklappen ausfuhren - diese Option bietet der Bausatz jedoch nicht. Weiterhin können die Luftbremsen am Rumpf geöffnet werden (achtung, nicht alle KA-6D hatten Luftbremsen am Rumpf. Diese wurden später ausgebaut und durch Bleche ersetzt!). Beide Bleche, gelocht als Luftbremse, oder glatt als Abdeckblech, sind vorhanden. Die Luftbremse an den Flügelenden kann hingegen nicht geöffnet werden. Die Tragflächen lassen sich nicht hochgeklappt bauen, dies im Gegensatz zum Italeri-Modell. Als Aussenlast sind zwei Flügeltanks, ein Rumpftank sowie der Betankungspod vorhanden (Italeri: fünf Tanks, kein Pod). Der grobe Vergleich mit dem Italeri-Tanker sieht nach einem Gleichstand aus, wobei Italeri etwas mehr Möglichkeiten bietet. Positiv ist, dass auch die beiden Besatzungsmitglieder vorhanden sind, und das in annehmbarer Qualität. Aus diesem Bausatz liesse sich auch eine Angriffs-Intruder bauen, es müssen einfach die passenden Waffen und Abziehbilder beschafft werden.


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V.l.n.r.: Gute Detaillierung der Oberfläche. Die Bleche für die Luftbremsen. Die Teile für die Betankungsversion. Der Pod könnte auch für andere Flugzeuge verwendet werden, wie die A-4, A-7, S-3 etc.

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V.l.n.r.: Die Triebswerksteile. Die Schleudersitze sind brauchbar detailliert.

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V.l.n.r.: Das Instrumentenbrett ist gut, und für den Notfall ist noch ein Abziehbild vorhanden. Die Cockpitwanne kann etwas Zuwendung vertragen. Die klare Scheibe.

Abziehbilder


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Der lange und schlanke Abziehbilderbogen ist seidenmatt auf einem hellblauen Trägerpapier gedruckt. Die Druckqualität ist gut und scharf. Sämtliche Wartungshinweise sind vorhanden, sogar die Embleme für die Schutzhelme der Piloten. Vorbildlich! Es sind fünf ältere Intruders darstellbar, die allesamt in Light gull grey und Weiss bemalt sind:
  • Bu.149485, NF-513 der VA-115 "Eagles", USS Midway
  • Bu.149951, NF-411 der VA-185 "Nighthawks", USS Midway
  • Bu.151810, NE-522 der VA-145 "Swordsmen", USS Ranger
  • Bu.152913, AC-520 der VA-75 "Sunday Punchers", USS Saratoga
  • Bu.152927, AJ-523 der VA-35 "Black Panthers", USS Nimitz 

Die Anleitung


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Diese ist Fujimi-typisch auf einem Faltblatt gedruckt und umfasst acht Seiten. Nach der Geschichte in fünf Sprachen folgt der Bau in neun Schritten. Auf das Buggewicht wird hingewiesen und auch auf die unterschiedlichen Bemalungsvarianten. Als Farbangaben sind nur Gunze angegeben und, wo nötig, die FS-Zahlen. Die Platzierung der Abziehbilder ist auf einer Doppelseite angegeben, wobei jede Version gerade eine Seitenansicht hat, nebst der gemeinsamen Ober- und Unterseite. Nur der Blendschutz vor dem Cockpit wird etwas genauer erläutert. Alles in Allem sollten keine Fragen offen bleiben.

Fazit

Gute Ausgangsbasis für eine frühe Intruder.

alt empfehlenswert

Alex