Das Original

Um meine Trägerflotte zu ergänzen, hier nun die vielleicht nicht so bekannte, aber dennoch wichtige Hosho (鳳翔). Sie war der erste, aber auch der letzte Träger der Japaner, der im Dienst war. Die Hosho war überhaupt das erste als Träger entworfene und gebaute Schiff, das in Dienst gestellt wurde. Die HMS Hermes wurde zwar früher auf Stapel gelegt, wurde aber später in Dienst gestellt.

Der Stapellauf war am 13. November 1921 und die Indienststellung am 27. Dezember 1922. Das Aussehen der Hosho war damals noch ein anders. Sie hatte steuerbords eine Insel und die drei Schornsteine waren klappbar. Die Hosho diente anfangs zum Sammeln von Erfahrungen mit Flugzeugen und deren Umgang auf dem Träger.

Die Länge der Hosho betrug 168,5 m und die Breite 17,98 m. Als Bewaffnung hatte die Hosho vier 14 cm-Kanonen und zwei 8 cm-Flak. Die Flugzeugkapazität betrug 15 Flugzeuge, wurde aber mit der Zeit reduziert. Anfangs waren neun Mitsubishi 1MF-Jäger und drei bis sechs Mitsubishi B1M3-Torpedobomber an Bord. Nach drei Jahren wurden diese durch Nakajima A2N-Jäger und Mitsubishi B2M-Torpedobomber ersetzt. 1938 kamen dann Nakajima A4N-Jäger und Yokosuka B3Y-Bomber an Bord. Dies entspricht auch meinem Modell. Im Jahr 1940 wurde die Flugstaffel durch Mitsubishi A5M "Claude"-Jäger und Yokosuka B4Y1 "Jean"-Bomber erneuert.

1924 fand schon der erste Umbau statt. Die Insel wurde entfernt und die Flugabwehrgeschütze nach vorne gelegt, um nicht bei den Landungen zu stören. Mit der Hosho wurde verschiedene Geräte erprobt wie optische Landehilfen und Fangsysteme.

Den ersten Einsatz hatte die Hosho 1932 zusammen mit der Kaga in Shanghai. Von dort unternahmen die Flugzeuge der Hosho mehrere Feindflüge. Während eines Manövers 1935 kam die Vierte Flotte in einen schweren Taifun. Die Hosho wurde stark beschädigt, ein Teil des Flugdecks brach dabei weg. Nach diesen Erfahrungen fand ein erneuter Umbau statt und die Stabilität des Schiffes wurde verstärkt. Die Schornsteine wurden nun fest ausgeführt und waren nicht mehr schwenkbar. Das Flugdeck und seine Stützen wurden ebenfalls verstärkt, wie auch die vordere Brücke. Die 8 cm-Flak wurden entfernt, dafür erhielt die Hosho sechs Stück 1,3 cm-Zwillingsflak.

Mit Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges 1937 wurde die Hosho wieder in China eingesetzt. Am 17. Oktober 1937 übergab die Hosho aber bereits ihre Flugzeuge an die Ryujo und kehrte nach Japan zurück. 1939 folgte ein weiterer Umbau, bei dem man den vorderen Flugzeuglift vergrößerte. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Größerwerden der Flugzeuge war das Ende der Dienstzeit der Hosho nah. Die Standardflugzeuge - die Mitsubishi A6M "Zero", die Aichi D3A "Val" oder die Nakajima B5N "Kate" - konnten nicht von ihrem Flugdeck operieren. Sie wurde aber dennoch in Patrouillen eingesetzt und nahm auch in der Schlacht von Midway teil. Danach wurde die Hosho nur noch als Trainingsschiff genutzt.

1944 wurde dann doch das Flugdeck vergrößert, so dass auch die neuen Bomber, die Nakajima B6N "Jill", starten und landen konnten. Die 14 cm-Kanonen wurden entfernt, zusätzliche 2,5 cm-Flak aufgestellt. Allerdings blieb die Hosho als Trainigsschiff meist in Landnähe. Nach dem Krieg wurde die Hosho als Truppentransporter genutzt, um japanische Soldaten zurück nach Japan zu bringen. Damit war die Hosho in der Tat der letzte Träger im Dienst.

Das Modell

Das Modell ist von Fujimi. Es gibt praktisch drei identische Bausätze der Hosho: Einmal die 1939er Version mit dem vergrößerten Lift, dann die 1942er Midway-Version mit "Claude"- und "Jean"-Flugzeugen und schließlich die 1944er Version, in der das größere Flugdeck als Ätzteil beiliegt. Die 1944er Version wollte ich eigentlich bauen, allerdings war eine Ätzteilplatine unbrauchbar, da sie sehr viel Fischhaut hatte. Da allerdings der Grundbausatz in allen drei Modellbausätzen identisch ist, wechselte ich zur 1939er Version.

Ich besorgte dazu das passende Ätzteilset von Fujimi und, da die Flugdeckmarkierungen fehlten, auch die passenden Trockenreibemarkierungen dafür. Da Fujimi mit den Flugzeugen immer sparsam ist, ist es praktisch, dass es die Nakajima A4N-Jäger und Yokosuka B3Y-Bomber als extra Set mit je sechs Stück gibt. Dass nun nur zehn Flugzeuge an Deck sind, liegt daran, dass diese unsinnigerweise aus klarem Material gespritzt sind und mir zwei Flugzeuge zerbrachen. Die zwei "Jill"-Bomber aus dem 1944er Bausatz finden dann sicherlich ein anderes Flugdeck. Außerdem verwendete ich noch Ätzteilsets von Flyhawk für die zwei achteren Beiboote, die 1,3 cm-Zwillingsflak und die Flugzeuge. Das Ätzteilset von Fujimi enthält ansonsten alles Nötige.

Der Bau ging sehr problemlos. Die Passgenauigkeit war sehr gut: Wie schon gewohnt, klackte das Deck einfach in den Rumpf hinein. Dies macht das Bemalen natürlich sehr einfach. Nur eine Stütze passte nicht ganz und stand nicht senkrecht, weil sie gegen den Schornstein stieß.

Lackiert ist das Modell mit Tamiya Kure Arsenal Grau. Die Details sind mit Vallejo-Farben bemalt, ebenso die Flugzeuge.

Das Wasser ist das altbekannte Pazifik Water Effect von Vallejo. Die Wellenschäume sind mit Vallejo Foam & Snow modelliert.

Christian Höltge