Blohm & Voss BV 138 Deckelbild

Modell: Blohm & Voss 138 German Flying Boat (1WL+1FH) 1941
Hersteller: Kombrig (U-Boat Laboratorium)
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 35304
Preis: 53,6 € (bei NNT)

Das Original

Das Reichsluftfahrtministerium (RLM) gab im August 1934 die Ausschreibung für einen mehrmotorigen Seefernaufklärer heraus, der mit den neu entwickelten, besonders sparsamen Dieselmotoren Junkers Jumo 5 (später mit 205 bezeichnet) ausgerüstet sein sollte. Der neue Chefkonstrukteur des Hamburger Flugzeugbaus, Richard Vogt, entwarf ein dreimotoriges Flugboot mit Zentralrumpf und doppelten Leitwerksträgern, das zwei seiner Lieblingsideen aufwies, den sogenannten Rohrholm und den Knickflügel.

Der Entwurf gefiel offenbar beim RLM und erhielt die Bezeichnung Ha 138. Die Knickflügelkonstruktion erwies sich allerdings als ungeeignet. Außerdem war es nötig, den Bootsrumpf hinten um ganze drei Meter zu verlängern, die Leitwerksträger wesentlich drehsteifer zu machen und die Fläche der Seitenleitwerke zu vergrößern. Mit diesem so geänderten zweiten Prototyp Ha 138 V2 (D-AMOR) wurde die Erprobung am 23. Juli 1937 fortgesetzt. Das erste Flugzeug der Vorserie, BV 138 A-01 (D-ADJE), erfüllte endlich die Erwartungen. Wegen weiterer Verzögerungen konnte der Chefpilot damit allerdings erst am 11. Juli 1939 zum Erstflug starten. So kam es, dass die Seefernaufklärerstaffeln der Luftwaffe mit der von Anfang an nur als Behelf gedachten Dornier Do 18 in den ausbrechenden Krieg ziehen mussten. Die A-01 war auch das erste Flugzeug, welches mit dem neuen Firmenkürzel BV für Blohm & Voss statt Ha bezeichnet wurde. Nach drei weiteren Vorserienflugzeugen (A-02 bis A-04) begann im Januar 1940 die Serienfertigung von 25 Stück BV 138 A-1. Es folgten 20 Flugzeuge der Ausführung B-1, denen sich die Großserie von 161 Stück C-1 anschloss. Schließlich erhielt auch noch die Firma Weser Flugzeugbau einen Auftrag über 67 Stück C-1. Die Fertigung der BV 138 lief Ende 1943 aus.

Der erste Einsatz erfolgte schon mit den drei Vorserien-Flugzeugen BV 138 A-01 bis A-03 als Truppentransporter während der Besetzung Norwegens (Unternehmen Weserübung). Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs diente die BV 138 über der Nord- und Ostsee, dem Ärmelkanal und dem Eismeer als Aufklärer. Allerdings hatte sie sich für den Seenoteinsatz als ungeeignet erwiesen; dafür wurde die zuerst abgelehnte Do 24 eingesetzt. Einige BV 138 wurden auch zum Minenräumen benutzt: Das von einem unter dem Flugzeug angebrachten Aluminium-Ring erzeugte starke Magnetfeld brachte im Tiefflug mit Magnetzündern ausgestattete Seeminen zur Explosion. Zur U-Boot-Bekämpfung wurden mit FuG 200 Hohentwiel ausgerüstete Flugzeuge eingesetzt. Die Dieselmotoren eröffneten außerdem die Möglichkeit, weit draußen im Atlantik an verabredeter Stelle von aufgetauchten deutschen U-Booten Treibstoff zu übernehmen, der aber an Bord vor der Verwendung erst mit einer eigenen Anlage vom enthaltenen Kondenswasser befreit werden musste. Die BV 138 zeigte gegenüber anderen Maschinen dank ihrer starken Defensivbewaffnung auch gute Kampfeigenschaften. Von Flugbooten dieses Typs wurde eine Consolidated PBY Catalina und eine Bristol Blenheim Mk. V abgeschossen.

Quelle: Wikipedia

Der Bausatz

Kombrig hat dem Bausatz zwei Modelle beigelegt, eine Wasserlinien- und eine Vollrumpfversion. Aus 28 Bauteilen entstehen somit zwei 5 cm lange Modelle. Allerdings sind alle Teile lieblos in einem Plastikbeutel in einem zu großen Softkarton verpackt, was die Bruchgefahr immens steigert. Bei dem vorliegenden Bausatz haben sich deswegen zwei Propellernaben vom Träger verabschiedet.

Der Rumpf und Tragflächen

Die Rümpfe und Flächen (die ein sehr schönes Profil aufweisen) sind sehr detailliert gegossen. Die Angüsse sind dünn gehalten, was die Versäuberungsarbeiten deutlich reduziert.

Kleinteile

Auf 17 Trägern präsentieren sich die Kleinteile, die mit feinen Details ausgeführt sind. Die Qualität des Gusses ist absolut auf der Höhe der Zeit. Propeller, Stützstreben, das MG151 und der Schützenstand sind als einwandfreie Ätzteile vorhanden.

Abziehbilder

Ein Abziehbilderbogen für zwei Versionen ist absolut versatzfrei gedruckt.

Die Anleitung

Diese ist einfach aber verständlich gehalten, was sich durch die geringe Teileanzahl selbst erklärt. Es werden auch zwei Bemalungsvarianten angeboten.

Fazit

Kombrig hat mit der BV 138 ein - nicht nur in diesem Maßstab - lange vermisstes Modell in einer ausgezeichneten Qualität auf den Markt gebracht. Die einzigen Nachteile sehe ich im hohen Preis und der verbesserungswürdigen Verpackung.

alt empfehlenswert

Hartmut

Wir danken Kombrig für das Bausatzmuster