Britische Fregatten HMS Kent und HMS Westminster

Die britischen Fregatten HMS Westminster (F237) und HMS Kent (F78) gehören zum Typ 23, der Duke-Klasse, die alle heute (2020) in Dienst befindlichen Fregatten der Royal Navy stellt. Zwischen 1985 und 2002 wurden insgesamt 16 Schiffe gebaut. Drei wurden an Chile verkauft. Acht, darunter Westerminster und Kent, dienen als U-Jagd-Fregatten. Sie verfügen über den Typ 2087-Schleppsonar und können Merlin-U-Jagdhubschrauber einsetzen. Fünf Schiffe dienen als Mehrzweckfregatten und verfügen über Wildcat-Bordhubschrauber. Die Typ 23-Fregatten der Royal Navy wurden wiederholt modernisiert, u.a. erhielten sie Typ 997-Radar statt des Typ 996 und zuletzt wurden die Sea Wolf-Flugabwehrraketen durch Sea Ceptor-Raketen ersetzt. Das sichtbarste Merkmal dieser letzten Änderung ist der Wegfall der Feuerleitradars auf Brücke und Hangar.

Die acht U-Jagd-Fregatten sind Westminster, Northumberland, Richmond, Somerset, Sutherland, Kent, Portland und St Albans. Die fünf Mehrzweckfregatten sind die ältesten im Dienst befindlichen Schiffe: Argyll, Lancaster, Iron Duke, Monmouth und Montrose. Die acht U-Jagd-Fregatten sollen ab 2023 durch den Typ 26 ersetzt werden, die fünf Mehrzweckfregatten durch den Typ 31 (eine Variante der dänischen Iver Huitfeldt-Klasse).

Westminster und Kent sind 133 m lang, 16,1 m breit und verdrängen 4900 t. Der Antrieb erfolgt über vier Diesel, die zwei Elektromotoren treiben, sowie zwei Gasturbinen. Dieser CODLAG-Antrieb ermöglichte bei den Probefahrten eine Höchstgeschwindigkeit von 30,8 kn.

Bewaffnung
1 x 11,4 cm Mk 8
2 x 3 cm DS30M Mk 2
8 x Harpoon-Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
128 x Sea Ceptor-Flugabwehrraketen (vier Raketen pro Startsilo, 32 Silos)
6 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Drillingsrohre, 24 Sting Ray-Torpedos)
1 AgustaWestland Wildcat HMA2 oder AgustaWestland Merlin HM.2-Bordhubschrauber

Westminster wurde 1991-94 von Swan Hunter in Tyne and Wear gebaut. Ihr Heimathafen ist Portsmouth. Sie wurde weltweit eingesetzt, u.a. 2011 im Libyenkrieg.

Kent wurde 1997-2000 von Yarrow Shipbuilders in Scotstoun, Glasgow gebaut. Auch ihr Heimathafen ist Portsmouth und sie wurde global eingesetzt, u.a. mehrfach im Persischen Golf.

Von den Fregatten des Typs 23 gibt es Bausätze im Maßstab 1/700 und 1/350 von Trumpeter (Bausatzbesprechung 1/350). Es gab früher auch Bausätze im Maßstab 1/700 von Meridian (Navy Models & Books) und White Ensign Models.

Die Fregatten Westminster und Kent besuchten im Juni 2019 die Kieler Woche. Beide waren auf dem neuesten Stand, also schon mit Sea Ceptor ausgerüstet. Siehe den längeren Sea Ceptor-Starter auf Westminster im Vergleich zu einem Sea Wolf-Starter auf Iron Duke. Dazu wurde der Feuerleitradar auf der Brücke und Hangar entfernt (siehe im Vergleich zu Brücke und Hangar vor der Modernisierung).

 

Hier weitere Fotos der HMS Kent in Kiel:

 

und welche der HMS Westminster:

 

Auf Modellmarine finden sich auch Fotos der beiden Schiffe vor der Modernisierung: Kent (2009) und Westminster (2014). Dazu auch Fotogalerien der Schwesterschiffe Iron Duke (2017), Iron Duke (2016), Monmonth (2018), Montrose (2014), Montrose und Somerset (2011), Portland (2011 vor Modernisierung) und Portland (2015 nach Modernisierung), Richmond (2014), sowie St. Albans (2011 und 2014).

Falk Pletscher (Fotos), Lars (Fotos, Text) und Steffi (Fotos)