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Die Fregatten der O.H.Perry-Klasse sind der umfangreichste Kriegsschiff-Typ, der in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden ist. Insgesamt wurden für die US Navy 51 Einheiten beschafft. Eigentlich für den Schutz von Geleitzuggruppen konzipiert, übernahmen die Perrys mehr und mehr die Aufgaben von Zerstörern bei der Deckung von Trägerkampfgruppen. Dies führte zu einem zusätzlichen Mehrgewicht von 500 Tonnen und einem größeren Mannschaftsbedarf. Man unterscheidet in der Klasse zwischen long hull und short hull Schiffen. Der um 3.16m verlängerte Achtersteven wurde aufgrund der neu definierten Einsatzparameter für den SH 60 Sea Hawk erforderlich. Im Gegensatz zu ihrem SH-2F Hubi Vorgänger fliegt der Sea Hawk aus achterlicher Position an, so dass alle störenden Ausrüstungsteile entfernt, bzw. versenkt werden mussten. Die short hull Schiffe wurden der NRF (Naval Reserve Force) zugeteilt und dienten fortan der Ausbildung von Reservisten. Nach Ende des Kalten Krieges begann auch in der Perry Klasse eine zunehmende Reduktion der aktiven Schiffe. Dabei erwiesen sich die Schiffe als ein absoluter Exportschlager. 26 Schiffe wurden verkauft, verleast oder in Form von Schenkungen anderen Marinen übergeben. Seit ungefähr 2004 deaktivierte die US Navy auf allen Schiffen die Raketenstartanlage des Typs MK 13.
Streng genommen ist seit diesem Zeitpunkt die Klassifizierung als FFG falsch, den ohne Flugkörper müssten die Schiffe nur noch als FF in der Schiffsliste der US Navy geführt werden. Das neue Aufgabengebiet der Fregatten besteht momentan in den eigentlich klassischen Aufgaben der Coast Guard, wie die Suche nach Drogenschiffen und der Anti-Terror-Bekämpfung. Um Boarding Teams erfolgreich zum Einsatz zu bringen wurde der alte Bordkutter durch ein modernes Speedboot ersetzt.
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FFG 51 Gary wurde am 17.11.1984 in Dienst gestellt. Zurzeit ist FFG 51 Gary in Yokosuka, Japan beheimatet. Die kleine Szene zeigt das Schiff einlaufend Hawaii, mit Blumenkranz in den vorderen Klüsen.ga3
Das Modell ist im Maßstab 1:350 gehalten und wurde von Corsair Armada produziert. Der Bausatz ist in Resin gegossen und ist meinem Wissen nach nicht mehr erhältlich. Ein vergleichbarer Bausatz ist bei Blue Water Navy bzw. Yankee Models erhältlich. Eine kostengünstigere Alternative führt Lee in seinem Programm. Leider ist das Modell in 1:300 gestaltet, die Qualität ist sehr mäßig und passt durch den unüblichen Maßstab in keine Sammlung.
Der Guss des Modells ist in anbetracht seines Alters ganz ordentlich ausgeführt. Die Ätzteile konnte ich nicht mehr verwenden, sie sind im Gegensatz zu den heutigen WEM oder GMM Standards mehr als doppelt so stark. Der Mast ist in seiner Form korrekt wiedergegeben aber flach geätzt, während der Originalmast aus Rohren gefertigt ist. OK, das ganze Ding noch mal scratch aus Messingrohr zusammenbasteln wollte ich damals nicht, so blieb der Mast wie er war. Lediglich die in Resin gegossenen Mastplattformen ersetzte durch neue aus Messingblech. Auf diese Art konnte ich den Mast in einem Stück zusammenlöten, um die nötige Stabilität für das Aufriggen zu erreichen. Wenn ich jetzt aber die Gary Masten mit denen meiner anderen Schiffe vergleiche, alles tacko aus Messingrohr gefertigt, reift bei mir immer mehr der Gedanke den Mast neu zu gestalten. Sicherlich der Gesamteindruck stimmt, aber…….!
Ansonsten ging der Bau des Modells flott von der Hand. Die üblichen, bei Resinmodellen auftretenden Spachtel und Schleifarbeiten hielten sich in Grenzen. Zusätzlich wurden Türen, Kabelrollen, Stützen für die Schanzkleider und diverse Kleinteile angebracht. Die meisten beigelegten Photoätzteile habe ich durch GMM Ätzteile aus der Grabbelkiste ersetzt.
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Die Lackierung erfolgte mit der Airbrush Pistole. Für die vertikalen Flächen verwendete ich Gunze`s matt grau 324, für die horizontalen Flächen kam von Revell grau 77 zum Einsatz.
Im Trockenmalverfahren brachte ich Alterungs-Erscheinungen auf dem Modell an. Das Sonnensegel über dem Hubschrauberdeck fertigte ich aus Papiertaschentuch, das mit verdünntem Weißleim getränkt wurde.
Den Abschluss bildete die Wasserfläche. Auf eine Buchenleimholzplatte modellierte ich einen Strandabschnitt auf dem vier Palmen von L`Arsenal eingepflanzt wurden. Die Wasseroberfläche erstellte ich in der bewährten Silikon Methode.
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Fazit
Ein selten zu sehendes Modell, das in keiner Sammlung amerikanischer Schiffe
fehlen sollte. Bleibt nur zu hoffen das sich der Perry Klasse ein Serienhersteller annimmt, fast 150 Euro sind trotz mitgelieferten Ätzteilen ein stolzer Preis.
Dirk Mennigke
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