Dieses amerikanische Schnellboot der Elco PT-103 Klasse lag fast 30 Jahren in einem verstaubten Karton auf meinem Dachboden. Schon vor einem Jahr hatte ich mir vorgenommen es zu restaurieren und bereits mit der Demontage begonnen, doch da man dieses Modell noch immer für wenig Geld kaufen kann, schlief das Projekt bereits nach der Zerlegeaktion wieder ein. PT 109 komplettPT109 zerlegtSeitdem lagen die Einzelteile ständig im Weg herum, aber ich konnte mich nicht entschließen das Wrack zu entsorgen und irgendwann hatte ich die Idee aus all meinen vorhandenen Bausatzresten mein erstes, eigenes Schnellboot zu bauen: Die USS MURDOCK
Die Basis sollte der PT 109 Rumpf sein. Darüber hinaus hatte ich noch eine Kiste voller Bauteile von anderen 1/72 Booten. Einen Bauplan gab es nicht. Das Aussehen entschied ich immer wieder ganz spontan. Ständige Um- und Rückbauten waren an der Tagesordnung.
Zunächst wurde das alte Ruderhaus entfernt, die Holzmaserung des Decks abgeschliffen und ein versenkter MG-Stand in die Back eingebaut. Die USS Murdock sollte nur zwei Torpedorohre besitzen. Die überzähligen Lagerböcke wurden deshalb entfernt und die Öffnungen verspachtelt. PT 109 RumpfDer erste Entwurf sollte ein Boot werden, das mit einer gepanzerten Kalottenbrücke und der 37mm Kanone von Revells S-100 und den langen 21-inch Torpedorohren von Revells Vosper-Herreshoff ausgerüstet war. Die Bugwaffe übernahm ich vorläufig vom PT-Boot, ein 20mm Oerlikon-MG.Erster EntwurfLetztendlich verwendete ich aber nicht nur die Panzerkalotte, sondern das gesamte S-100 Ruderhaus. Den Freiraum zwischen dem Deck und der Panzerschale schloß ich an den Seiten mit Kunststoffplatten und im Frontbereich mit Teilen eines Schiffsständers von Airfix.
Zur Verlängerung der Brücke nach achtern benutzte ich die Seitenwände des PT 109. Der hintere Backbord MG-Stand wurde entfernt und der vordere Steuerbordstand wurde verlängert, so das er die offene Kommandobrücke überragte. Die hintere Motorraumabdeckung wurde auf das Mittschiffshaus aufgesetzt. Im Gegenzug landete die Mittschiffsabdeckung auf der achterlichen Position. Anschließend spachtelte ich den Heckspiegel glatt und konstruierte einen neuen Schornstein. Die Seitenwände bestehen aus Polystyrolplatten und die beiden Endkappen waren ursprünglich Munitionskästen des PT 109.
HeckansichtDer Steuerbord-MG-Stand bekam den Schußbereichsbegrenzer vom Herreshoffboot. Lufteinlässe für die Motoren wurden mit einigen Lagen Dreiecksleisten simuliert. Zu diesen Zeitpunkt gefielen mir die Plastiktorpedorohre nicht mehr. Ersatzweise sollte Messingrohr eingesetzt werden.
Am Unterwasserschiff baute ich den Antrieb von 3 auf 2 Schrauben um. Die Propeller stammen vom Kriegsmarineboot S-100, die Ruder wahrscheinlich von einer 1/600 Bismarck. Neue TorpedorohreAnschließend wandte ich mich der Bugwaffe zu. Sie ist ein Sammelsurium verschiedenster Teile. Der Drehring besteht aus zwei Hartpapierdichtungsscheiben, die mit 0,5mm Sheet ummantelt wurden. Die Rohre sind 20mm MG vom S-100. Die Lafette besteht aus Messingrohr, Ferrariteilen, Transistoren etc...Bugwaffe1Das Boot erschien mir nun zu flach und die Brücke bekam deshalb ein Dach aus dem oberen Kragen einer S100-Panzerkalotte. Der erste Mastentwurf war eine einfache Dreibeinkonstruktion.
Auf dem Bild sind noch die "alten" Torpedorohre aufgelegt. Danach mißfiel mir der Begrenzer am Steuerbord-MG und so wurde er wieder demontiert. Die Browning-MG sind Zinnabgüsse von Italeri's M113 APC.Dach aufgesetzt
Ende Teil 1