Schwedisches Schnellboot Västervik im Marinemuseum Karlskrona

Das schwedische Schnellboot HMS Västervik (R 136) ist eines von zwölf Booten der 1972-76 gebauten Norrköping-Klasse. Die Klasse ist eine Weiterentwicklung der Spica-Klasse. Die Klasse ist einen Meter länger, hatte ein verbessertes 5,7 cm-Geschütz und ein verbessertes Radar. Während des Baus waren noch keine Anti-Schiffsraketen vorhanden, aber sie waren für deren Einbau vorbereitet. 1981-85 wurden sie mit RBS-15-Raketen nachgerüstet. Diese ersetzten bis zur vier der sechs Torpedorohre. Ursprünglich waren die Boote als Torpedoboote (torpedbåtar, T 131 bis T 142) klassifiziert, nach der Nachrüstung als Lenkflugkörperboote (robotbåtar, R 131 bis R 142).

Sechs der Boote wurden 1995-2000 modernisiert und danach als Ystad-Klasse bezeichnet: Norrköping, Nynäshamn, Piteå, Luleå, Halmstad und Ystad. Diese Boote wurden bis 2005 außer Dienst gestellt. Die anderen sechs Boote, Norrtälje, Varberg, Västerås, Västervik und Strömstad, blieben nur bis 1998 in Dienst. Die Västervik ist als Museumsschiff am Marinemuseum Karlskrona erhalten, während die Ystad von einer privaten Vereinigung als fahrbereites Museumsschiff betrieben wird (Föreningen Svenska Robotbåtar FSvR).

Die Västervik ist 43,6 m lang, 7,1 m breit und verdrängte voll beladen 230 t. Der Antrieb erfolgte mit drei Gasturbinen, die zusammen 12.750 PS leisteten, womit bis zu 42 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 30 Mitgliedern.

Bewaffnung
1 x 5,7 cm APJ 7101-Geschütz
8 x RBS 15-Antischiffsraketen (Maximalbestückung, oft weniger an Bord)
2 x 53,3 cm M/70-Torpedorohre (Typ 613-Torpedos, ursprünglich sechs, auch alternativ möglich)
30 Minen (nur alternativ zu Torpedorohren und RBS15)

Die Västervik wurde 1974-75 auf der Karlskronavarvet (Marinewerft Karlskrona) gebaut. Als das sowjetische U-Boot S-363 (Whiskey-Klasse, damals von den Schweden U 137 genannt) am 27. Oktober 1981 vor Karlskrona auf Grund lief, wurde Västervik geschickt und auf ihr die sowjetischen Offiziere befragt. Die schwedische Küstenverteidigung inklusive Marine, Küstenbatterien und Luftwaffe, wurden gefechtsklar gemacht, um zu verhindern, dass weitere sowjetische Schiffe in schwedische Hoheitsgewässer eindringen. Nach zehn Tagen wurde der sowjetischen Marine erlaubt das U-Boot zu bergen. Die Västervik blieb bis 1998 in Dienst und wurde danach Museumsschiff in Karlskrona.

Die HMS Västervik habe ich am 4. Juni 2016 im Marinemuseum Karlskrona fotografiert:

 

Quellen

Lars