Hydroplane SPL Deckelbild

Modell: Hydroplane SPL
Hersteller: Amodel
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.Nr.: 7271
Preis: ca. 12 €

Das Original

Bedingt durch die Erfahrungen der Briten mit Wasserflugzeugen (hydroplane), die von U-Booten ausgesetzt werden konnten, wollte die russische Marine Anfang der 1930´er ebenfalls so ein SPL (Samolyet dlya Podvodnikh Lodok – Flugzeug für U-Boote) zum Einsatz für Aufklärungszwecke auf hoher See.

Das leichte und kompakte Wasserflugzeug wurde 1934 in der Sowjetunion konstruiert und gebaut. Seine Linienführung orientierte sich am größeren Vorgängermodell, der OSGA 101, die vom gleichen Konstruktionsteam um Igor Chyetverikov designt wurde.

Das Flugzeug war für einen wasserdichten Hangar von 7,5 m Länge und einem Durchmesser von 2,5 m vorgesehen. Nach dem Auftauchen des U-Bootes konnte es an Deck manuell zusammengebaut werden und war innerhalb von fünf Minuten startbereit. 1936 wurde das SPL hydroplane international in Mailand vorgestellt. Unter anderem wegen der schlechten Seeeigenschaften des SPL wurde das Projekt eingestellt und an die (paramilitärische) Sport-Organisation DOSAAF weitergegeben, dort flog es noch mehrere Jahre als Gidro-1.

Der Bausatz

Amodels kleines Flugzeug ist das einzige Modell dieses relativ unbekannten Flugzeugmusters. Es ist 10,4 cm lang und hat eine Spannweite von 13,5 cm. Es besteht aus 44 zumeist hellgrauen Shortrun-Bauteilen.

Schon der erste Blick auf die drei grauen und den kleinen Klarsicht-Spritzling lässt nicht allzu viel Gutes erahnen. Viele Häute an den Bauteilen, grobe Formen, überdimensionierte Wandstärken und sehr weiche Konturen. Shortrun, wie aus alten Tagen. An einem der Spritzlinge ist zudem ein leichter Formversatz vorhanden, der besonders am Motorblock zu Nacharbeiten führen wird. Oberflächen wirken zum Teil zerkratzt, unsauber oder „verwaschen“. Hier wird viel Nacharbeit von Nöten sein.

SPL Spritzgussteile SPL Spritzgussteile
SPL Spritzgussteile SPL Spritzgussteile

Die drei Klarsichteile des Cockpits sind alles andere als durchsichtig; zudem verkratzt und entsprechen eher einer Panzerglasplatte, als einer Frontscheibe. Nachschleifen, oder gleich ersetzen sind wohl die beiden gangbaren Alternativen.

SPL Klarsichtteile

Im offenen und gut einsehbaren Cockpit herrscht neben den beiden Pilotensitzen und dem Armaturenbrett gähnende Leere. Steuerknüppel, etc. müssen selbst gefertigt und eingebaut werden.

Die Abziehbilder

Auf dem kleinen Bogen sitzen sechs Abziehbilder, vom roten Stern bis hin zum Amaturenbrett des Cockpits.

SPL Abziehbilder>

Die Anleitung

Die kleine, DinA4 große Bauanleitung ist leicht verständlich und gut nachvollziehbar. Einfach gehalten, aber dennoch beinahe schon das Highlight des Bausatzes. Alle Farbangaben beziehen sich auf Humbrol

SPL Spritzgussteile SPL Spritzgussteile

Fazit

Amodel, das könnt ihr besser! Das Hydroplane SPL ist ein Shortrun Modell der „alten Schule“ – was heutzutage wirklich kein Kompliment mehr ist. Vor allem die unsauber gegossenen Bauteile und die überdimensionierte Materialstärke vieler Teile erfordern erhebliche Nacharbeiten beim Bau. Lediglich die Auswahl des exotischen Flugzeugmusters als Vorbild für das Modell ist als Pluspunkt zu werten.

alt brauchbar


Wolfgang

Wir danken IBG/Amodel für das Bausatzmuster