Anlandung deutscher Truppen, im Hintergrund Gschützter Kreuzer SMS Danzig und Truppentransporter

Quelle: Wikimedia Commons/Bundesarchiv

Als die deutschen Truppen vor 100 Jahren bereits kurz vor Riga standen, wurde ein Landungsunternehmen auf den Baltischen Inseln geplant. Die Kaiserliche Marine sah in darin eine Chance, ihren Wert zu beweisen und setzte u.a. zwei Geschwader mit Schlachtschiffen (III. und IV. Geschwader), zwei Kreuzer-Geschwader (II. und VI. Aufklärungsgruppe) und 4,5 Zerstörerflottillen ein. Die russische Marine hatte den Moon-Sund soweit ausgebaggert, dass die älteren Schlachtschiffe (Vor-Dreadnought-Generation) diesen passieren und damit eingesetzt werden konnten, während die neueren Schlachtschiffe der Dreadnought-Generation nicht herangezogen werden konnten. Am 12. Oktober 1917 begann die Anlandung von 24.500 Soldaten, die ersten Landungen erfolgten auf der Insel Ösel. Die Schlachtschiffe und Kreuzer unterstützten die Landungen durch Beschuss der russischen Batterien. Dabei liefen die Schlachtschiffe Bayern und Großer Kurfürst auf Minen, wobei Bayern schwer beschädigt wurde. In den folgenden Tagen drangen die deutschen Minensucher, unterstützt von Zerstörern und gedeckt durch Schlachtschiffe und Kreuzer, durch den Soëlo-Sund in den Kassar-Wiek zwischen den Inseln ein, um die Minensperren zu räumen. Dabei kam es immer wieder zu Gefechten mit russischen Zerstörern und Kanonenbooten, die teilweise von Panzerkreuzern unterstützt wurden. Auch weiter südlich stießen deutsche Schiffe durch die Irbenstraße in den Rigaischen Meerbusen vor. Am 15. Oktober war Ösel besetzt, daraufhin erfolgten ab 16. Oktober die Vorbereitungen der Landungen auf Moon und Dagö.

Nun griff die deutsche Flotte die russischen Verbände von Süden her zwischen Moon und dem Festland an, wobei es am 17. Oktober zur Schlacht im Moon-Sund kam. Die deutsche Flotte setzte die Schlachtschiffe König und Kronprinz, die Leichten Kreuzer Kolberg und Strassburg, 16 Zerstörer und 34 Minensuchboote ein. Die Russen verfügten über die beiden alten Schlachtschiffe Graschdanin (ex Zessarewitsch) und Slawa, die Panzerkreuzer Bayan II und Admiral Makarow, den Geschützten Kreuzer Diana, drei Kanonenboote und 21 Zerstörer. Die alten russischen Schlachtschiffe hatten anfangs Vorteile, da ihre Hauptartillerie wegen der größeren Rohrerhöhung eine größere Reichweite hatte, so dass sich die deutschen Schlachtschiffe zeitweise zurückziehen mussten. Letztendlich setzten sich aber die moderneren deutschen Schiffe durch und beschädigten Slawa, Graschdanin und Bayan II. Die Slawa hatte durch einen Wassereinbruch einen so stark vergrößerten Tiefgang, dass sie sich nicht durch den Moon-Sund zurückziehen konnte und aufgegeben werden musste. Nach dieser Schlacht zogen sich die restlichen russischen Schiffe am 19. Oktober in den Finnischen Meerbusen zurück. Damit kontrollierte die Kaiserliche Marine fast die gesamte Ostsee.

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Freitag, 13. Oktober 2017
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