Hai und Hecht

Das Original

1956 benötigte man für den Wiederaufbau der Bundesmarine auch U-Boote. Die Wahl fiel auf die kleinen Küsten-U-Boote des Typs XXIII. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die meisten der Boote bereits geborgen und verschrottet worden, so dass man erst einmal mühsam nach unentdeckten Booten dieses Typs suchen musste. Der Auftrag zur Suche und Hebung von zwei Booten fiel an die Hamburger Bergungsfirma Bekkedorf.

Schließlich wurden U 2365 und U 2367 gefunden, gehoben, instandgesetzt und als U-Hai S171 (ex-U 2365) und U-Hecht S170 (ex-U2367) bei der jungen Bundesmarine im August bzw. Oktober 1957 in Dienst gestellt.

Im Frühjahr 1961 folgte eine längere Werftliegezeit bei der beide Boote mit einer neuen Turmverkleidung ausgestattet wurden. 1963 folgte ein weiterer Umbau auf eine neue Maschinenanlage, dafür wurden die Boote um 1,20 m verlängert. Außerdem wurde der Schnorchel gekürzt, so dass der Schnorchelkopf nur noch etwas über einen Meter aus dem Wasser ragte. Dieser Umstand ist mit dafür verantwortlich, dass U-Hai am 14. September 1966 in schwerer See auf der Doggerbank unterging und 19 von 20 Besatzungsmitgliedern in den Tod riss. Untersuchungen des Unglücks ergaben später, dass über den Zuluftstutzen Wasser in die Maschinenraumbilge gelangte und das Boot immer mehr achterlastig wurde. Schließlich gelangte auch Wasser über das geöffnete Turmluk ins Boot und U-Hai sank. U-Hecht blieb noch bis 30. September 1968 in Dienst und wurde dann 1969 verschrottet.

Hai und Hecht

Das Modell

Beide Boote stammen aus dem Hause Trumpeter. Es handelt sich um schön ausgeführte Modelle die sich ohne Probleme bauen lassen. Eine Änderung gegenüber dem Typ XXIII war eine geänderte Bugform. Hier wurde das aktive M1 Sonar montiert und unter einer schalldurchlässigen Hülle angebracht. Die Form des GHG-Balkons wurde ebenfalls leicht abgeändert. An beiden Modellen hieß es hier sägen und aus Sheet aufbauen. Für U-Hai wurde ausserdem noch achtern die Hülle um 8 mm verlängert. Der Turm von Hecht wurde ebenfalls mit Sheet und einer Menge Spachtel auf die modernisierte Form gebracht.

U-Hecht S171 (ex-U 2367)

Hecht Hecht Hecht
Hecht Hecht Hecht

U-Hai S170 (ex-U 2365)

Hai Hai
Hai Hai

Fazit

Spaß hat es gemacht, die Beiden zu bauen. Und jetzt fehlt mir noch die Klasse 205.

Und beide nochmal zusammen mit Wilhelm Bauer:

Wilhelm Bauer, Hai und Hecht

André Middeldorf