H-34

Modell: H-34 US Navy Rescue
Hersteller: Gallery Models
Maßstab: 1/48
Material: Polystyrol, Ätzteile
Art.Nr.: 64102
Preis: 29,95 € (Traudl´s Modellbauladen)

Das Original

Die bei Sikorsky als S-58 bezeichnete H-34 war eine Weiterentwicklung der kleineren S-55. Sie vereinte die Forderung der US Navy nach größerer Reichweite, höherer Waffenzuladung und einem Tauchsonar. Nach dem Erstflug des Prototyps am 08. März 1954 folgte bereits am 20. September desselben Jahres der Start der ersten Serienmaschine, bezeichnet als HSS-1 Seabat.

Neben der Marine fand diese Muster ebenfalls als Transporthubschrauber Verwendung bei der US Army als H-34A Choctaw und dem Marine Corps (HUS-1 Seahorse). 1962 wurden die Bezeichnungen zur H-34 vereinheitlicht: die Navy nannte ihre Maschinen in der U-Jagd-Rolle SH-34, während die Army die CH-34 und die Marines die UH-34 betrieben.

Neben den amerikanischen Streitkräften wurde dieses Muster in vielen weiteren Ländern darunter auch Deutschland, teilweise als Lizenzproduktionen der britischen Firma Westland, eingesetzt.

Technische Daten:

Rotordurchmesser: 17,07 m
Rumpflänge: 14,25 m
Länge über alles: 20,00 m
Höhe: 4,86 m
Startmasse: 6.050 kg
Besatzung: 2
Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h
Dienstgipfelhöhe: 3.200 m
Reichweite: 450 km
Triebwerk: 1 Wright R-1820-84D-Sternmotor mit 1525 PS

Quelle: wikipedia (deutsch/englisch)

Der Bausatz

Der Emporkömmling Gallery Models bietet nun im Maßstab 1/48 zwei Versionen des H-34 Hubschraubers an, eine mit Navy- und eine mit Marines-Markierungen. Bei beiden Bausätzen ist der Inhalt gleich und Unterschiede gibt es nur beim Deckelbild, den zu verwendenden Teilen und unterschiedlichen Abziehbildern. Im Folgenden wird die Version der US Navy besprochen.

Die Bausätze von Gallery Models sind von der Machart her identisch mit denen von Hobby Boss. So ist beispielsweise die Anleitung in derselben Art und Weise gestaltet.

An die beiden Rumpfschalen müssen die Verkleidung des Motors und der Ausleger des Heckrotors angeklebt werden. Letzterer kann auch in eingeklappter Variante dargestellt werden. Die versenkten Blechstöße und Nietenreihen außen am Rumpf sind durchgehend fein ausgeführt. Die große seitliche Schiebetür kann geöffnet oder geschlossen dargestellt werden.

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Leider ist für den Hauptrotor kein gefalteter Zustand vorgesehen. Die einzelnen Rotorblätter haben einen originalgetreuen „Durchhang“, was das Scratchen einer geparkten Maschine erschwert. Neben dem verkleideten Getriebe des Hauptrotors sind optionale Bauteile für den Heckausleger vorhanden. Für den kleinen Heckrotor sind ebenfalls einzelne Blätter vorgesehen.

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Das Innenleben des Hubschraubers ist wie eine Schale aufgebaut, um die herum die Rumpfteile greifen. An die Innenwände des Transportraumes ist das Spantgerippe angeprägt. Der Boden ist mit Gravuren und Zurrpunkten strukturiert. Das oben aufsitzende Cockpit besteht aus mehreren Teilen für die Seiten und Mittelkonsole. Die beiden Pilotensitze sind einteilig ausgeführt.

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Interessant ist die sehr detaillierte Wiedergabe des Sternmotors, welcher aus insgesamt 52 Teilen besteht! Zusammen mit den einzelnen Bugverkleidungen schreit das geradezu nach einem „Wartungsdiorama“ mit geöffneten Luken.

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Zur Detaillierung des Transportraumes sind Segeltuchsitze vorgesehen. Da, wie eingangs erwähnt, die Spritzlinge mit denen der Marines-Variante identisch sind, finden sich die nicht benötigten Bauteile für ein .50cal MG und einer M60 als Bordbewaffnung. Ebenfalls sind ein Zusatztank und Behälter für ungelenkte Raketen vorhanden.

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Insgesamt drei kleinere Spritzlinge beinhalten alternative Teile für die Motorenabdeckung, den Abgasring und den Auslegern für das Hauptfahrwerk.

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Die Klarsichtteile sind schlierenfrei gespritzt. Das Instrumentenbrett liegt als Transparentteil bei. Ein großes Spritzteil ist für die Cockpitverglasung vorgesehen. Die Einstiegsluken der Piloten können nicht geöffnet gebaut werden, da nur des eigentliche Fenster als separates Teil vorgesehen ist. 

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Die Fotoätzteile

Zwei kleine Ätzplatinen, beidseitig mit Folie geschützt, ergänzen sinnvoll den Bausatz. Die kleinere Platine bietet Gurte für alle Sitze. Auf der größeren finden sich vorwiegend Abdeckgitter, welche zwischen Cockpit und Motor bzw. unterhalb des Rotorkopfes verbaut werden müssen, da keine Alternative dafür vorgesehen ist.

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Decals

Auf dem glänzend gedruckten Decalbogen finden sich Markierungen und Wartungshinweise für drei nicht näher definierte Maschinen: zwei der US Navy und eine der italienischen Marine. Für das Instrumentenbrett ist ein Abziehbild vorhanden.

Eine Version der amerikanischen Marine trägt die taktische Nummer „51“. Auf Originalbildern nach der Rückkehr des ersten amerikanischen Astronauten Alan Shepard ist im Hintergrund eine Maschine mit ebenfalls dieser Nummer, allerdings anderer Staffelzugehörigkeit, zu erkennen.

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Die Anleitung

Die Anleitung entspricht denen von Hobby Boss. Weitestgehend übersichtlich wird in 16 Baustufen der Zusammenbau erläutert. Lediglich Bauschritt eins und drei, die den Aufbau des Cockpits und des Motors zeigen, könnten etwas klarer gegliedert sein. Die Farbangaben in der Anleitung sind sehr spartanisch gehalten. So soll z.B. fast das gesamt Interieur in Grau bemalt werden.

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Auf der DIN A4 großen Farbtafel finden sich die Farbangaben des äußeren Erscheinungsbilds der drei baubaren Varianten. Auf dieser sind auch die Positionen der Decals gezeigt. 

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Fazit

Etwas günstiger als die 48er Versionen des Wessex von Italeri und mit komplexerem Inhalt beschert Gallery Models dem geneigten Modellbauer ein Komplettanset. Auf den Zukauf von Aftermarketprodukten kann verzichtet werden.

alt sehr empfehlenswert

Sven