HMS Daring

Das Original

HMS Daring (D32) gehört zu den britischen Lenkwaffenzerstörern des Typs 45. Diese wurden als Ersatz für die Zerstörer des Typs 42 als Flugabwehrschiffe entworfen. Die Klasse hat ihren Ursprung im Horizon-Projekt, das gemeinsam mit Frankreich und Italien entwickelt wurde. 1999 verließ Großbritannien das Projekt wegen Differenzen über den Beitrag der jeweiligen Konzerne und unterschiedlicher Anforderungsprofile. Am Flugabwehrsystem PAAMS wurde aber festgehalten und auch sonst sieht man dem Typ 45 den gemeinsamen Ursprung mit den Schiffen der Horizon-Klasse (Forbin- bzw. Andrea Doria-Klasse) noch an.

Die Daring ist 152,4 m lang, 21,4 m breit und verdrängt 8100 t. Der Antrieb erfolgt über Elektromotoren, die über zwei Gasturbinen und zwei Dieselmotoren mit Strom versorgt werden. Die Gesamtleistung der Antriebsanlage beträgt 63 000 PS, womit 29 kn erreicht werden sollen (bei den Probefahrten waren es 31,5 kn).

HMS Daring
HMS Daring HMS Daring HMS Daring

Bewaffnung
1 x 11,4 cm Mk 8 Mod 1
2 x 3 cm DS30M
2 x 2 cm Phalanx
(2 x Harpoon-Vierfach-Anti-Schiffsraketen-Starter, noch nicht an Bord)
1 x 48fach Sylver A50-Starter für Aster 15 und Aster 30-Flugabwehrraketen (Sea Viper)
(4 x 32,4 cm Torpedorohre für Stingray-Torpedos, noch nicht an Bord)
1 AgustaWestland Merlin- oder 2 Westland Lynx -Bordhubschrauber

Die Daring (D32) wurde 2003-09 von BAE Systems Surface Ships (ursprünglich BAE Systems und Vosper Thornycroft) in Glasgow und Portsmouth gebaut. Sie wurde 2012 im Indischen Ozean (zur Jagd auf Piraten) und im Persischen Golf eingesetzt. 2013 war sie längere Zeit im Pazifik, wo sie nach dem Taifun Haiyan auf den Philippinen humanitäre Hilfe leistete.

HMS Daring
HMS Daring HMS Daring HMS Daring

Das Modell

Den Zerstörer HMS Daring habe ich im Maßstab 1/700 aus dem Spritzgussbausatz von Cyber Hobby (Dragon, Artikelnummer 7093) gebaut. Es ist das erste Schiffsmodell, das ich gebaut habe und auch mein erster Beitrag für Modellmarine.

Der Bausatz enthält separate Teile für Über- und Unterwasserschiff und erlaubt dem Modellbauer so die Wahl zwischen einem Vollrumpf- und einem Wasserlinienmodell. Außerdem liegen eine kleine Fotoätzteilplatine und ein kompletter Satz Abziehbilder bei, die dem Modellbauer nicht nur den Bau von HMS Daring ermöglichen, sondern auch von zwei weiteren Schiffen der Klasse, HMS Dauntless (D33) und HMS Diamond (D34). Die Fotoätzteile umfassen u.a. die Sicherheitsnetze für das Hubschrauberdeck und das Fallreep. Ein detaillierte Besprechung des Bausatzes gibt es hier auf Modellmarine.

Das Modell ist einfach zu bauen, aber von den Abmessungen her dennoch ein sehr eindrucksvolles Modell. Die Daring ist wahrscheinlich der größte moderne Zerstörer, den ich bisher gebaut habe. Ich benötigte 70 Stunden, um sie fertig zu stellen.

Wie bei allen Modellen, die ich gebaut habe, gibt es auch hier Möglichkeiten, den Originalbausatz zu verbessern. Für dieses Modell verwendete ich folgende zusätzliche Teile:

Ich muss hier betonen, dass der Bausatz nur einen Lynx-Hubschrauber ohne Fotoätzteile enthält. Alle Details des Merlin Hubschraubers von WEM wurden mit einem schwarzen Sakura 30081 Pigma Micron Blister Card 005 Ink Pen (0,2 mm) aufgemalt.

Die zu dicken Rohre der 30 mm Oerlikon des Bausatzes habe ich durch 0,12 mm Cembaloseiten ersetzt. Das ausgebrachte Fallreep (als Fotoätzteil im Bausatz enthalten) und das RHIB-Beiboot, beide an der Backbordseite der Daring, stellen interessante Details an dem insgesamt guten 1/700 Modell dar. Die internen RHIB-Buchten sind gut detailliert, allerdings fehlt der Kran, um die Beiboote auszubringen. Für die Funkantennen des Modells verwendete ich 0,3 mm starke Ersatzklavierseiten von meinem Konzertflügel.

HMS Daring
HMS Daring HMS Daring HMS Daring

Das Modell habe ich mit Farben von WEM colourcoats mit dem Pinsel bemalt. Für den Rumpf und andere vertikale Oberflächen habe ich M01 - Royal Navy Light Grey verwendet, für die Decks und andere horizontale Flächen M02 - Royal Navy Dark Deck Grey. Der Merlin Hubschrauber wurde mit Humbrol 165 Medium Sea Grey bemalt.

Normalerweise präsentiere ich meine Modelle auf Holzflächen. Diesmal entschied ich mich jedoch dafür, das Schiff in seinem natürlichen Element - Wasser - darzustellen. Obwohl es nur ruhiges Wasser ist, konnte ich so doch einiges an technischen Fertigkeiten, Erfahrungen und Selbstvertrauen gewinnen, um zukünftige Modelle in stürmischerer See darzustellen.

Ayala Botto
Lissabon, Portugal

(Text über Original und Übersetzung aus dem Englischen von Lars)