HMS Illustrious-Spezial

 

HMS Illustrious

Das Original

Die Invincible-Klasse wurde um 1970 als U-Jagd-Kreuzer mit Hubschraubern entwickelt; sie sollten sowjetischen U-Boote den Zugang zum Atlantik verwehren. Zum Schutz gegen sowjetische Patrouillenflugzeuge erhielten sie Harrier-Senkrechtstarter. Damit blieb der britischen Marinefliegerei nach dem Verzicht auf ihre klassischen Flugzeugträger zumindest eine kleine offensive Komponente erhalten.

Im Falklandkrieg 1982 bewährte sich das Typschiff gut, und Pläne zu seinem Verkauf wurden gestoppt. Statt dessen wurden die drei Schiffe im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufgerüstet und schließlich zu sehr vielseitig einsetzbaren kleinen Trägern. Zu den Modernisierungen gehörten u.a. eine erhöhte Sprungschanze, verbesserte Sensoren, neue Satelllitenantennen und der Ausbau des Sea Dart-Starters zusammen mit den beiden dazugehörigen Typ 909-Feuerleitradaren (die Radome am vorderen und hinteren Ende der Insel). Durch den Ausbau des Sea Dart-Starters (und dessen Magazins) konnte das Flugdeck und Werkstätten im Hagarbereich erweitert werden (Vergleiche das hier gezeigte Modell mit diesem).

Die Träger der Invincible-Klasse sollten ursprünglich bis zur Einsatzreife der zwei neuen großen Träger der Queen-Elizabeth-Klasse im Dienst bleiben. Die desolate Finanzlage der Briten führte jedoch zuerst zum Verzicht auf den Sea Harrier, und dann zu einer früheren Verschrottung von Invincible und Ark Royal und zur Beschränkung der Illustrious auf die Rolle als Hubschrauberträger. Sie soll noch bis 2014 in Dienst bleiben.

HMS Illustrious HMS Illustrious HMS Illustrious
HMS Illustrious HMS Illustrious HMS Illustrious

Das Modell

Diesen Bausatz haben mir meine Modellbaufreunde geschenkt – aber ich hätte ihn so oder so haben müssen. Er ist die größte Neuentwicklung im Schiffsbereich der Firma Airfix seit buchstäblich Jahrzehnten, und von daher für mich als Airfix-Fan ein Muss (neudeutsch ein „must-have“). Wenn auch nicht so fein detailliert wie die aktuellen Produkte anderer Hersteller, liegt mit der Illustrious ein solider und baubarer Bausatz vor. Ich bekam dazu den exzellenten Ätzteilesatz der Firma White Ensign Models, sowohl für das Schiff als auch für das Bordgeschwader. Peter Hall, der Entwickler, ist früher selbst mit der Royal Navy zur See gefahren und hat einmal mehr erstklassige Arbeit abgeliefert. Am Airfix-Stand bei der Scale Model World in Telford 2010 erstand ich zwei zusätzliche Spritzlinge mit Fluggeräten, um mein Flugdeck angemessen gefüllt zu zeigen; zudem kaufte ich den Resinzurüstsatz von WEM für die Sea King-Hubschrauber. Bewaffnet mit zahlreichen Vorbildfotos, von denen ich einige wenige sogar selbst aufgenommen hatte, und mehreren Büchern, machte ich mich an die Arbeit.

Ich entschloss mich, die Illustrious in dem Bauzustand zu zeigen, den der Bausatz ohne größere Veränderungen hergibt, also nach ihrem letzten größeren Umbau ab 2005. Ich wollte auch unbedingt Sea Harrier an Bord haben, das engte den Zeitraum auf wenige Monate ein, denn dieses Muster wurde Ende 2005 außer Dienst gestellt. Mein Schiff nimmt also am Manöver Neptune Warrior im Herbst 2005 teil, es sind Sea Harrier und Harrier GR.7/9 eingeschifft sowie Merlin-Hubschrauber zur allgemeinen Verwendung sowie Sea King AsaC 7 zur Luftraumüberwachung.

Ich begann das Projekt mit der Basis – das tue ich meist, weil ich so nichts am Modell kaputt machen kann. Ich verbinde das Modell meist erst ganz zum Schluss mit der Basis und fühle mich wohl dabei. Diese Basis besteht aus einem zurechtgeschnittenen Stück einer 40 mm starken Styrodur-Wärmedämmplatte aus dem Baumarkt. In dieses wurde (im Freien, wegen des Hausfriedens) ein Ausschnitt angelegt, der das Unterwasserschiff des Modells aufnehmen konnte. Mit schwerem Gerät (Messingdrahtbürste im Akkuschrauber) wurde die Platte schon in die ungefähre Form gebracht, die die Bugwelle des Schiffes und der mittlere Seegang hervorrufen würden. Keile aus Styrodur und Anschlussacryl aus dem Baumarkt wurden zur weiteren Modellation benutzt; das aufgewühlte Kielwasser wurde durch vorsichtiges Besprühen des Styrodurs mit Pinselreiniger simuliert – der Pinselreiniger löst die Oberfläche an und bildet Bläschen. Hierbei bitte auf gute Belüftung achten!

Ungewöhnliches Werkzeug im Plastikmodellbau – die Styrodurbasis wird vorbereitet Hier ist die aufrauhende Wirkung des Pinselreinigers auf das Styrodur gut zu erkennen

Derweil baute ich den Kern des Modells, das Hangardeck mit den diversen von außen zugänglichen Bootsdecks, zusammen. Die Passung war erfreulich gut und ich kam zügig voran. Da bei diesen Schiffen keinerlei Einblick in den Hangar von den Rumpfwänden möglich ist, unterließ ich jegliche Detaillierung im Inneren. Ich hatte ursprünglich vorgehabt, einen der beiden Aufzüge teilweise abgesenkt zu zeigen, verwarf diesen Plan aber später. Somit baute ich hier nur, was man wirklich sieht.

Der völlig undetaillierte und uneinsehbare Hangar

Auch wenn man später nicht viel davon erkennen kann, arbeitete ich das Achterdeck etwas nach. Die vier großen Betings wurden selbstgebaut und das Deck nachgraviert, um die Holzbeplankung andeuten zu können. Nach einer Bemalung mit Acryl und Trockenmalen mit Ölfarben sah das auch ganz nett aus, ist am fertigen Modell aber kaum wahrnehmbar.

Der Tradition geschuldet - ein holzbeplanktes Achterdeck

Einige Ätzteile fanden ihren Weg schon in die kleinen Einbaudecks, diese wurden allesamt komplett bemalt und auch gealtert, denn nach dem Anbringen der Rumpfwände geht da nicht mehr viel. Dieser Arbeitsschritt machte mir Sorgen, denn es sind sehr große Teile miteinander zu verbinden, mit jeder Menge Gelegenheit für Probleme dabei. Aber es klappte erheblich besser als befürchtet, und durch schrittweises Verkleben ließ sich alles gut zusammenbringen. Selbst der Heckspiegel erbarmte sich nach einigen Mühen.

Alle Klemmen im Einsatz – die schrittweise Verklebung von Rumpf und Innenleben Hier zahlt sich Geduld einmal mehr aus – die Passung ist gar nicht schlecht für die großen Teile

Da meine See etwas lebhafter geraten war, würde irgendwo ein Teil des Unterwasserschiffs sichtbar sein – deshalb der Aufwand mit dem Ausschnitt in der Basis, und deshalb wurde auch das Unterwasserschiff nun angebracht. Allerdings nicht ohne vorher - zum Halt an meinem Bau-Schraubstock - Muttern mit Kunststoff einzukleben.

Solide eingeklebt – die Maschinenschrauben halten später das ganze Schiff im Bauschraubstock

Am Übergang zum Unterwasserschiff gab es die eine oder andere Schleif- und Spachtelarbeit, aber sie hielten sich noch in Grenzen. Nun konnte der Rumpf von außen lackiert werden, wobei trotz Entfettens und Grundierens die Farbe sich an einigen ärgerlichen Stellen beim Entfernen des Abklebebands löste, wodurch ich einige Nacharbeiten hatte. Aber schließlich sah alles akzeptabel aus. Die zahlreichen Lüftungsgitter an den Bordwänden wurden nicht durch Ätzteile ersetzt, sondern lediglich durch ein Washing betont – das reichte mir völlig aus.

Nun ist auch das Unterwasserschiff angeklebt Ein leichter Wash reicht zur Betonung der Lüftungsgitter

Am Flugdeck wurden einige überformatige Löcher für Flaggenstöcke verschlossen, dann konnte es angebaut werden. Hier blieben einige Spalten übrig, besonders am Bug, die sich aber verfüllen ließen. Während dieser Arbeiten hatte ich bereits die Insel im Rohbau montiert; bei einem so großen Projekt bietet es sich an, an mehreren Baugruppen zu arbeiten, das reduziert die Wartezeiten deutlich.

Die Spalten am Vordeck werden mit Mr. Surfacer geschlossen Auch der Brückenaufbau braucht Druck zur Verklebung

Die Basis wurde nun mit weißer Wandfarbe stippelnd bemalt, um eine leicht unregelmäßige Oberfläche zu erhalten, die später einer Wasserfläche ähnelt. Es ist besser, mehrmals dünnere Schichten aufzustippeln und dann eine Zeitlang abzuwarten – dadurch vermindert sich das Risiko einer Rissbildung. Nach Abschluss dieses Schrittes wurde die Basis mit Modellbau-Acrylfarben aus der Airbrush eingefärbt. Es wurden nur ein Grünton (Revell Aqua 48) und ein Blauton (Vallejo ModelAir Insignia Blue) benutzt. Zusammen mit dem weißen Untergrund ergeben sich dadurch vorbildähnliche Farbübergänge. Wichtig ist, nach diesem Schritt die Basis sehr gut durchtrocknen zu lassen (gern einige Wochen lang!), um die Restfeuchte aus den wasserbasierten Farben austreten zu lassen, bevor die Basis mit lösungsmittelbasiertem Klarlack versiegelt wird. Wartet man nicht lange genug, kommt es zur Blasenbildung.

Nach dem Auftragen der weißen Wandfarbe Gezielt wird Grün Revell 48 aufgetragen Vallejo Insignia Blue komplettiert das Einfärben der Basis

Am Schiff ging es nun an die Lackierung des Flugdecks, und dort hat sich Airfix leider ziemlich verhauen. Der schöne Decalsatz hat den gravierenden Fehler, daß die Startlinie nur auf der Skischanze am Bug schwarz, und sonst in einem Mittelgrau gehalten ist. Dafür habe ich kein Vorbild finden können – ich kenne nur Startlinien, die von Bug bis Heck gleich dunkel sind. Nach einigem Hin und Her entschloß ich mich zu dieser etwas nervenaufreibenden Variante: Das Deck wurde im passenden Farbton gespritzt, wobei ich auf Farb- und Helligkeitsvariationen achtete. Dann wurde es zur Vorbereitung der Decals mit Glanzlack versiegelt. Nun wurden die gesamten Decals aufgebracht – diese passten besonders um die Aufzüge nicht optimal, und ich war glücklich, die Aufzüge geschlossen zu haben. Die Decals wurden wiederum mit Klarlack versiegelt und diesem Zeit zum Durchhärten gegeben. Leider fehlt im Decalsatz das große „L“, das die Illustrious identifiziert – dieses wurde abgeklebt und lackiert. Nun kam der stressige Teil: Die gesamte Startlinie wurde vorsichtig abgeklebt, genau wie die darin enthaltenen Zahlen, die den Piloten zeigen, wieviel Startbahn ihnen noch verbleibt. Nun wurde darüber vorsichtig mit mattschwarz lackiert und dann mit angehaltenem Atem das Klebeband wieder entfernt. Glücklicherweise überlebten Decals und Lackierung diese Prozedur, und mir fielen zahlreiche Mittelgebirge vom Herzen.

Hier kann sehr viel schiefgehen – die Startlinie wird neu gespritzt Erster Erfolg – die abgeklebten Zahlen passen zur Umgebung Das lackierte und mit Decals versehene Flugdeck

Am Aufbau gab es reichlich Arbeit – hier ballen sich komplexe Ätzteilgebilde und zahlreiche Details. Aber zuvor hieß es Spachteln und Schleifen, um die Nähte zwischen den Hälften wegzubekommen, und dann einiges an Arbeit, um die Brücke ansehnlich zu machen. Die zahlreichen Kästen der Scheibenwischernmotoren deutete ich anstatt aus Ätzteilen lieber aus Kunststoffprofilen an.

An der Brücke wurden die Scheibenwischermotoren durch Kunststoffstücke angedeutet

Nun ging es Schritt für Schritt durch die Bauanleitung des Ätzteilesatzes, und es wurden die diversen Radarantennen, Relings und Plattformen eine nach der anderen hergestellt und in der Anleitung abgehakt – um den Überblick zu behalten und zu sehen, dass es tatsächlich voranging. Denn in dieser Phase habe ich oft das Gefühl, ich arbeite vor mich hin, ohne Fortschritte zu machen. Da helfen solche kleinen Tricks ganz gut.

Filigran und gut sichtbar – das Radar vom Typ 1022 Ziemlich empfindlich – der Mast mit den zahlreichen Antennenauslegern Die schöne fotogeätzte Plattform trägt später das Landeanflugsystem

Nach einigen Wochen sah ich hier sozusagen Land. Der Aufbau konnte am Rumpf befestigt werden, und ich wusste, dass ich hier nur noch bereits fertige Baugruppen hinzufügen musste. Es war Zeit, die ähnlich knifflige Arbeit an den das Flugdeck umgebenden Laufgängen anzugehen. Hier bietet WEM fein geätzte Gitter und Unmengen an dreieckigen Stützen an, die mit Teilen der Kunststoffbauteile zu verbinden sind. Das bedeutete jede Menge vorsichtige Sägearbeiten und ebenso bedachtes Verkleben, um die fotogeätzten Gitter nicht zuzusetzen. Eingedenk des fertigen Flugdecks wollte ich die Teile getrennt vom Schiff lackieren und dann nur noch anbauen – bei den Tests funktionierte das auch ganz gut, aber leider warfen sich die Laufgänge während des Aushärtens des Klebstoffs – keiner meiner entspannteren Momente. Irgendwie bekam ich sie dann doch einigermaßen passend hin, irgendwie verschloß ich die übelsten Spalten zwischen den geätzten Stützen und der Bordwand, aber richtig glücklich war ich damit nicht.

Hier heißt es Aufpassen beim Verkleben – nur ein kleiner Teil der fotogeätzten Catwalks, die das Flugdeck umgeben Ein Überblick über die diversen Catwalks Die Rettungsinseln aus dem Bausatz kamen schließlich doch zum Zug

Ein Schiff dieser Größe benötigt jede Menge Rettungsinseln. WEM bietet fotogeätzte Unterkonstruktionen dafür an, um den Realismus zu erhöhen. Ich schnitt diese Teile auch aus und lackierte sie, aber scheute dann doch davor zurück, die ganzen Rettungsinselbauteile auseinanderzusägen und nachzuarbeiten. Ich habe sie aus dem Kasten belassen und bilde mir ein, dass sie die verzogenen Catwalks stabilisieren.

Parallel dazu ging es zahlreiche andere Bauteile, die mehr oder weniger stark verändert wurden. Viel Arbeit machte der Bordkran, bei dem ich das Führerhaus stark umgestaltete und fotogeätzte Seilrollen anbrachte. Auch der Coles-Kranwagen erforderte einiges an Detaillierung mit Kunststoffprofilen. Die Scheinwerferbatterien vorn und achtern am Aufbau ließen sich besser verarbeiten als erwartet, sie sind deutlich schöner als die Bausatzteile. Ich habe bei diesem Projekt nicht versucht, Arbeitsstunden oder Teile zu zählen – es waren aber schon einige von beiden!

Viel Arbeit, von der man wenig sieht – der verfeinerte Bordkran Der Coles-Kranwagen nach einigen Stunden Arbeit Eine der Scheinwerferbatterien zur Beleuchtung des Flugdecks
Die drei Goalkeeper-Nahbereichsabwehrsysteme Sie müssen immer rasch zur Hand sein - Feuerlöschschläuche Der montagefertige Brückenaufbau

Schließlich fügte sich eins zum anderen, und auch das Takeln der Signalleinen und Antennen brachte ich hinter mich. Hierzu benutzte ich Faden der Firma UNI aus dem Anglerbedarf in der Stärke 8/0, der am Ausgangspunkt mit Sekundenklebergel befestigt wurde. Daraufhin wurde der Faden zu seinem Ziel gezogen und mittels daran gehängter Wäscheklammern gespannt. Nun konnte der Endpunkt mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt und der Überschuss mit einer scharfen Klinge abgetrennt werden. Das Schiff wurde nur sehr wenig gealtert, es wurden mit Ölfarbe lediglich vorsichtig einige Ablaufspuren angebracht. Das Flugdeck wurde mit Pastellkreiden gealtert und charakterisiert. Nach dem Anbringen der geätzten Namenstafeln und Schiffswappen konnte ich das Schiff als solches als fertig ansehen.

Das fertige Schiff auf der Basis – noch nicht verklebt!

Im Bausatz sind der Coles-Kranwagen und zwei Traktoren enthalten; der Ätzteilesatz für das Bordgeschwader enthält zudem Gabelstapler, Karren für Bomben und Raketen, Zugstangen und Einstiegsleitern für die Harrier. Die Gabelstapler erfordern den Bau eines Kerns aus Kunststoff, um den herum das Ätzteil gefaltet wird. Mit ein bisschen Herumprobieren ging das ganz gut von der Hand, und ich baute mir auch noch einen dritten Traktor.

Einer der Gabelstapler aus dem WEM-Ätzteilsatz Ein Traktor aus dem Bausatz und ein selbstgebauter

Schlußendlich ging ich die Fluggeräte an. Obwohl ich kein Freund von glasklar gespritzten Flugzeugen bin, wären durchsichtige Kanzeln hier schön gewesen – diese hätte man sogar als Einzelteile beilegen können. Nach einigem Überlegen nahm ich Abdrücke von meinen zusammengebauten Harriern und gab diese einem Zahntechniker, der die Abdrücke mit glasklarem Kunststoff ausgoss. Durch Aushärten im Drucktopf wurde das Material auch wirklich glasklar. Ich polierte dann die Kanzeln und sägte sie vorsichtig aus dem Kunststoffteil heraus. Ebenso wurden die Kanzeln an meinen Harriern vorsichtig weggefräst und beide Teile einigermaßen geduldig aneinander angepaßt. Nachdem ich den Bereich am Flugzeug schwarz bemalt hatte, wurde die Kanzel jeweils mit Sekundenkleber angeklebt und verbleibende Spalten vorsichtig mit Weißleim ausgefüllt. Nun konnten die Kanzeln mit Humbrol Maskol geschützt und die Flugzeuge grundiert werden. Die Harrier erhielten nun fotogeätzte Pylone, Stützräder und Hitzeschilde. Bei den GR-Modellen sind das acht Pylone je Flugzeug. Nach Anbringen der Ätzteile wurden die Harrier lackiert und dezent gealtert. Ein Glanzlacküberzug schaffte eine gute Unterlage für die Decals. Diese wurden wiederum mit Glanzlack versiegelt, dann konnte das Flugzeug mattiert und die Kanzel demaskiert werden. Korrekturen am Anstrich und etwas Detailbemalung führten dann zur Fertigstellung.

Ein Merlin-Hubschrauber auf Parkposition Einer der Sea King zur Luftraumüberwachung Der Teilabdruck des Harriers wurde mit klarem Kunststoff ausgegossen, aus dem die Kanzel herausgearbeitet wurde
Einer der Harrier GR7/9 Die Zusatztanks aus Messing beleben den sonst etwas nackten Harrier Harrier auf dem fertigen Modell

An den Hubschraubern blieben die Kanzeln massiv und wurden dunkelblau bzw. grün bemalt. Einige Luken wurden geöffnet, und an den Sea Kings wurden die unschönen massiven Sponsons abgetrennt und durch Resinteile ersetzt, nachdem die Öffnungen im Rumpf verschlossen worden waren. Einiges an Ätzteilen ging in die Rotoren, und an den Sea Kings kamen die Searchwater-Radar-Behälter aus Resin von WEM gut zur Geltung.

Da die Harrier ohne Außenlasten etwas nackt wirkten, bemühte ich mich um passende Zusatztanks. Diese waren nicht verfügbar; durch die Anregung meines Freundes Frank Ilse ist jedoch die Herstellung solcher Tanks aus gedrehtem Metall durch die Firma BMK umgesetzt worden. Ich bekam eine mehr als ausreichende Anzahl der ersten Charge und konnte damit meine Harrier etwas aufmoppeln. (

Schließlich konnte ich meine Decksfahrzeuge und Fluggeräte auf dem Flugdeck arrangieren. Die Szene stellt den Beginn der Flugoperationen dar: Der „Plane Guard“-Hubschrauber und der Luftraumüberwachungs-Hubschrauber stehen unmittelbar vor dem Start; Ersatzhubschrauber stehen schon bereit; und das gesamte Achterdeck ist komplett voll mit Harriern, die bald einer nach dem anderen über die Skischanze abheben werden. Eine Anzahl Figuren, hauptsächlich von PitRoad, sowie fotogeätztes Zubehör wie Zugstangen und Einstiegsleitern, wurde zur Belebung der Szene eingesetzt. Ein Überzug mit mattem Klarlack zur Abdeckung der Klebstoffspuren und Weißleim zur „Verglasung“ der Brückenfenster schlossen das Projekt ab.

Harrier auf dem fertigen Modell Harrier auf dem fertigen Modell Merlin und Sea King auf dem fertigen Modell
Harrier auf dem fertigen Modell Merlin und Sea King auf dem fertigen Modell Merlin und Sea King auf dem fertigen Modell

Quellen

Fazit

Airfix-Fans wie ich sind gern etwas toleranter gegenüber der Qualität der Bausätze. Dieser ist zwar nicht so fein gestaltet wie die besten neuen Produkte anderer Hersteller, aber er lässt sich gut verarbeiten und bietet eine anständige Basis für weitere Verfeinerungen. Will man im derzeitig beliebtesten Maßstab ein Modell eines dieser interessanten leichten Träger bauen, kommt man um ihn nicht herum.

Frank Spahr
VMF-06 German Gamblers