Quelle: Naval Historical Center
Yamato

Mythos Yamato


Die schwersten Geschütze auf den größten Schlachtschiffen aller Zeiten - Mit diesen Superlativen schlägt die Yamato und ihr Schwesterschiff Musashi seit Jahrzehnten Marineliebhaber und Modellbauer in ihren Bann.
Voll ausgerüstet und beladen verdrängten diese Giganten bis zu 72.000 Tonnen, wovon alleine 22.000 Tonnen auf die enorme Panzerung entfielen. Die schwere Artillerie mit einem Kaliber von 46 cm verschoß Projektile vom Gewicht eines Mittelklasse PKW's (1,4 Tonnen) auf eine Distanz von 42 km!
Die Yamato wurde am 4. November 1937 auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte knapp drei Jahre später am 8. August 1940. Am 16. Dezember 1941, kurz nach Kriegsbeginn und dem Überfall auf Pearl Harbor, erfolgte die Indienststellung.

Realität Yamato


Der Verlauf des Krieges zeigte jedoch sehr deutlich, daß Flugzeugträger und die einhergehende Luftüberlegenheit viel entscheidender sind als jedes noch so waffenstarrende Schlachtschiff.
Konsequenter Weise wurden sowohl die Musashi als auch die Yamato durch massive Luftangriffe vernichtet. Der einzige sehr bescheidene Erfolg der Yamato war 1944 die Versenkung eines Zerstörers und eines Eskortflugzeugträgers im Golf von Samar bei den Philippinen.
Strategisch und ökonomisch waren die Yamato und die Musashi ein Fiasko. Der Bau der beiden Superschlachtschiffe brachte Japan an die äußerste Grenze seiner industriellen und finanziellen Kapazitäten. Statt der geplanten vier Schiffe konnten so nur zwei realisiert werden. Da die Schiffe gegen das Washingtoner Flottenabkommen verstießen, mußte der Bau unter größter Geheimhaltung stattfinden. Die Werften in Kure und Nagasaki wurden weiträumig mit gigantischen Sisalnetzen als Sichtschutz umgeben, was zu einem großen Problem für die einheimische Fischfangflotte wurde die kein Material mehr bekam um Ihre Netze zu ersetzen.
Da man in Japan frühzeitig die strategische Bedeutung der Flugzeuträger erkannte, ist es umso unverständlicher, daß man am Bau dieser maßlos teuren Schiffe festhielt. Nur der begonnene Rumpf des dritten Schiffes wurde noch als Flugzeugträger vollendet, der Shinano.
Hätte man die industriellen und finanziellen Ressourcen gezielter eingesetzt, wäre der Bau von etlichen Flugzeugträgern möglich gewesen.Kartonbild

Der Bausatz von Tamiya


Der Bausatz im Maßstab 1/350 von Tamiya ist ein Klassiker der die qualitative Meßlatte für Schiffsmodelle zum Zeitpunkt seines Erscheinens drastisch nach oben setzte.
Eine sehr gute Spritzgußqualität, unglaublich feine und gestochen scharfe Details sowie eine ausgezeichnete Paßgenauigkeit erfreuen auch 20 Jahre später noch die Modellbauer.
Die Technik ist allerdings nicht stehen geblieben und so zeigt der Bausatz im Vergleich zu den neuesten Trumpeter Produkten - etwa dem Liberty Ship - doch schon leichte Schwächen.
Ein geringer Formenversatz und leichte Gußgrate verraten dann doch das Alter der Formen. Das ist nichts gravierendes und wirklich kein Hindernis für einen Modellbauer. Es zeigt aber doch, daß bei den Schiffsmodellen Tamiya nicht mehr unangefochten die Krone aufhat!
Ausführliche Besprechungen gibt es im Internet viele, hier nur eine Referenz: ModelWarships.com

"The Ultimate PE-Set"


Von White Ensign Models aus England kommt ein phänomenales Ätzteile Set für das Tamiya Modell. Zwei knapp DIN A4 große, reliefgeätzte Messingbögen enthalten nochmal ca. 250 Teile!
Eine ausführliche Besprechung des Ultimate PE-Set kann auf www.steelnavy.com nachgelesen werden.

Großprojekt


Für mich stellt dieser Baukasten mit dem PE-Set eine echte Herausforderung dar. Ein Projekt in dieser Größenordnung habe ich noch nicht durchgezogen und auch ein Vergleich mit der HMCS Snowberry ist nicht wirklich möglich. Ich hoffe daß die Bautechniken und die Geduld die ich mir im letzten Jahr angeeignet habe dafür ausreichen...