Vought F-8 Crusader-Spezial

 

Seitentitel

Modell: Vought F-8E "Crusader"
Hersteller: Academy
Maßstab: 1:72
Material: Spritzguss
Art.Nr.: 1615
Preis: ca. 15 €

Das Original

"Die Vought F-8 Crusader (ursprünglich F8U) war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion, das vornehmlich auf Flugzeugträgern eingesetzt wurde. Der Prototyp flog erstmals am 25. März 1955, insgesamt wurden 1.261 Crusader gebaut.

1953 erhielt Vought (später aufgegangen in der LTV Inc.) den Auftrag zur Entwicklung eines trägergestützten überschallschnellen Jagdflugzeugs. Die Flugerprobung der Prototyps begann im März 1955, als Antrieb wurde ein Pratt & Whitney J57-P-12 verwendet. Kurze Zeit später begann bereits die Serienproduktion, die bis 1965 lief, und schon am 20. September 1955 flog die erste Serienmaschine F8U-1, 1963 in F-8A umklassifiziert. Die F-8A hatte zunächst noch das gleiche Triebwerk wie der Prototyp, später erhielten alle Maschinen das stärkere J57-P-20A bzw. -22.

Erprobung der XF8U-1 auf der USS Forrestal, 1955/56. Die Crusader wurde bei der US Navy und dem US Marine Corps vorwiegend als trägergestützter Abfangjäger eingesetzt. Zahlreiche Muster des Modells kamen im Vietnamkrieg zum Einsatz. Im Jahre 1957 stellte der damalige Major des US Marine Corps und spätere Astronaut John Glenn einen neuen transkontinentalen Geschwindigkeitsrekord auf. Für die Strecke Los Angeles nach New York City brauchte er bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 1,1 lediglich 3:23 Stunden. Dabei wurde die Maschine dreimal in der Luft betankt. Die Besonderheit dieses Flugzeugs ist der hydraulisch verstellbare Einstellwinkel der mit einem Sägezahn versehenen Tragflächen, die um 45° gepfeilt sind. Dies erlaubt geringere Geschwindigkeit während des Landeanfluges auf einen Flugzeugträger. Diese Konstruktion erhöhte allerdings den Wartungsaufwand der F-8. Ansonsten war das Muster mit der üblichen Trägerausrüstung (Klappflügel, Fanghaken, Katapultbeschläge) versehen. Zur Verbesserung der Aerodynamik wurde die Kabine völlig in die Rumpfkontur einbezogen. Bei einigen Versionen wurde das Bugfahrwerk nach rechts versetzt, um so Platz für eine zusätzliche Waffenstation unter dem Rumpf zu schaffen.

Die F-8 wurde bei allen Konflikten der 1960er-Jahre eingesetzt, vor allem dem Vietnamkrieg. Schon während der Kubakrise 1962 flog die Aufklärungsstaffel VFP-62 von Landbasen Aufklärung über Kuba. Im August 1964 waren die Jagdstaffeln VF-51 und VF-53 des Trägers USS Ticonderoga bei den Vergeltungsangriffen auf nordvietnamesische Schnellbootbasen nach dem Tonkin-Zwischenfall beteiligt. Damit begann der eigentliche Vietnamkrieg für die USA. Schon im Juni war allerdings eine RF-8A der Aufklärungsstaffel VFP-63 Det. C des Trägers USS Kitty Hawk über Laos abgeschossen worden. Insgesamt verloren US Navy und US Marine Corps in Vietnam 139 F-8 und 29 RF-8. F-8-Piloten konnten ihrerseits 18 nordvietnamesische Flugzeuge abschießen. Der Einsatz der F-8 endete für die US Navy 1976 mit der Ausmusterung des letzten Trägers der Essex-Klasse, USS Oriskany. Im Rahmen des Geschwaders CVW-19 waren hier die Jagdstaffeln VF-191 und VF-194 mit F-8J eingesetzt. Die RF-8G wurde 1982 letztmals von VFP-63 im Geschwader CVW-14 auf USS Coral Sea eingesetzt. Die Reservestaffel VFP-206 musterte die letzte RF-8G am 29. März 1987 aus. 1977 kauften die Philippinen 35 F-8H. 25 wurden bis 1991 als F-8P eingesetzt, zehn dienten als Ersatzteilspender. Die französische Marinestaffel 12F stellte die letzte F-8E(FN) am 4. Dezember 1999 außer Dienst."

(Quelle: Wikipedia)

Der Bausatz

Als dieser Bausatz auf den Markt kam, waren die Jubelschreie laut - Academy bietet hier doch einen sehr guten Bausatz zu einem vernünftigen Preis an. Damit konnten die alten Italeri- und Hasegawa-Bausätze in den wohlverdienten Ruhestand. Der stabile Karton enthält drei hellgraue Spritzlinge, einen transparenten Spritzling, den separat verpackten Decalbogen, und eine Anleitung samt separaten Bemalungshinweisen. Die beiden "groben" Giessäste sind gemeinsam eingetütet, der mit den vielen Kleinteilen ist einzeln verpackt.


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Der Bausatz ermöglicht die wohl typischste Eigenschaft der Crusader - die anstellbaren Flügel - darzustellen. Leider hat Academy dabei übersehen, dass bei angestellten Flügeln auch stets die Lande- und Nasenklappen abgesenkt werden. Die Nasenklappen liegen separat bei, die Landeklappen muss man selber ausschneiden und neu positionieren. Es gibt von Quickboost zum Glück für wenig Geld neue Landeklappen. Wer die Tragflächen platzsparend hochklappen möchte, muss viel Eigeninitiative zeigen. Diese Option ist gar nicht vorgesehen. Gut ist auch, dass der Lufteinlass realistisch tief in den Rumpf hineinführt. Die Detaillierung des Bausatzes ist gut, so weist der Bausatz viele feine Gravuren samt Nietenreihen auf, die nicht übertrieben wirken. Allerdings sind auch einige Auswerfermarken zu entfernen. Wer sich weiter austoben möchte, kann weitere Zurüstsätze beschaffen, es gibt namentlich von Aires, Eduard, CMK und Quickboost jede Menge Zubehör. Die Bewaffnung wurde treffend berücksichtigt - es sind 4 AIM-9, 2 Magic, 8 Zunis in den typischen Doppelstartern, sowie 8 Mk-82 Snakeeye samt MER (multiple ejector rack) vorhanden. Dies ist ausreichend, da die Crusader ja primär als Jäger im Einsatz stand. Wem die Magic etwas seltsam vorkommen - der selbe Bausatz wurde auch mit anderen Decals als Crusader der französischen Marine vertrieben. Bei den AIM-9 ist zu beachten, dass alle vier anders ausgerichtet sind! Der folgende Link zeigt dies gut auf (und beinhaltet weitere interessante Bilder zur Crusader): Link zu Informationen über die Bewaffnung


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V.l.n.r.: Gutes Cockpit, besseres gibt's von Aires. Filigrane Teile, umfangreichte Bewaffung

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Feine Oberflächendetail mit dezenten Nieten, Blechstösse angenehm dünn.

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Cockpithaube mit leichten Verzerrungen.

 

Decals 

Der Bogen ist mit "Made in Korea" bezeichnet, was bei mir ungute Gefühle auslöst. (Bei einem älteren Academy-Modell waren diese zwar schön gedruckt, aber unbrauchbar). Der Druck ist hier ebenfalls tadellos auf glänzender Trägerfolie.


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Es sind zwei Versionen des US Marine Corps darstellbar, ausserdem sind ausreichend Wartungshinweise vorhanden. Es sind folgende Maschinen darstellbar:

  • F-8E, Bu.No. 150852, VMF(AW)-333 "Fighting Shamrocks", MCAS Yuma, 11. März 1967
  • F-8E, Bu.No. 150329, VMF(AW)-232 "Red Devils", NAS North Island, 15. November 1967

Andere Versionen des gleichen Grundbausatzes sind mit der Notiz "Decals printed by Cartograf", da darf man bekannte Qualität erwarten.

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Die Anleitung

Die Anleitung kommt zweiteilig daher; die Bauanleitung ist A4-gross, schwarzweiss und umfasst 4 Seiten. Der Bau ist in 12 Schritten beschrieben. Die Farbgebung ist in Klartext angegeben, wo nötig stehen die FS-Bezeichnungen, allerdings nicht alle. Es sind keinerlei Hinweise bezüglich Farbenhersteller vorhanden. Das zweite Blatt ist ein doppelseitiges A4-Blatt; auf der Vorderseite ist die Vierseitenansicht für die Wartungshinweise, die für beide Versionen gilt, auf der Rückseite die beiden versionsspezifischen Seitenansichten. Alles in allem eine klare Anleitung, die kaum Fragen offen lassen sollte.


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Fazit

Academy hat hier die Fans der Marinefliegerei mit einem Glanzmodell beglückt. Der Formenbau ist auf der Höhe der Zeit, und somit ist der Bausatz

alt sehr empfehlenswert

Alex