Modell: Fouga Magister CM 170
Hersteller: Heller
Maßstab: 1/72
Art. Nr.: 80220
Material: Spritzguss
Preis: ca. 7,- Euro im freien Handel

Das Original:


In den Jahren 1952 und '53 hoben die erste Prototypen des leichten Strahltrainer CM 170R ab. 1956 war die Serienreife erreicht und die ersten Maschinen wurden an die Flugschule Salon-de-Prevence ausgeliefert. Ab dem Jahr 1957 wurden in den folgenden 6 Jahren 234 Flugzeuge diesen Typs für die Bundesrepublik ausgeliefert. Davon stammten nur die ersten 40 Maschinen aus französischer Produktion, der Rest kam von der Flugzeug-Union-Süd (Konsortium aus Heinkel und Messerschmitt) in Lizenzbauweise.
Im Jahre 1959 kamen die ersten 5 Maschinen für die beiden Marinefliegergeschwader (MFG), im November 1961 4 Exemplare und im August 1964 wiederum 4 Stück. Durch Verschiebungen und Zuteilungen hatten die MFGs im Jahre 1966 jeweils 7 Flugzeuge in ihren Beständen (MFG 1 = SA-101 bis 107 und MFG = SB-201 bis 207). Im April 1969 fand der letzte Flug unter dem Anker der Marineflieger statt, mit gut 10 Jahren Nutzung wurde dieses Muster weit länger als bei der Luftwaffe benutzt. Dabei kam es in Reihen der Marineflieger zu zwei Flugunfällen und einem Verlust durch einen Unfall am Boden.

Das Modell:


Nach dem Öffnen des kleinen Kartons von Heller findet man vier in hellgrauem Kunststoff aus geführte Spritzlinge. Außerdem einen klaren Gießast, die Anleitung und die Decals.
Die Kanzel ist einteilig ausgeführt und gibt die Verstrebungen der üppigen Verglasung sehr gut wieder. Leider hat sie durch die lose Lagerung im Karton ein paar kleine Spuren und es findet sich im heckwärtigen Bereich ein kleiner Lufteinschluss.


Die Anleitung ist doppelseitig auf ein DIN A4 Blatt gedruckt und lässt nach eingehendem Studium keine Fragen beim Bau des Modells offen. Die Decals sind leider nicht optimal. Die deutsche Flagge und auch die Tatzenkreuze für die Hoheitskennzeichen der deutschen Variante weisen einen starken Versatz auf, so dass man überlegen muss, ob man diese verwenden will. Die deutsche Maschine ist als ein Exemplar der Flugzeugführerschule A (Kennung AA-193) ausgeführt, so dass man für eine Marinevariante auch nach Alternativen Ausschau halten muss.


Wenn ich vorhin von einer kleinen Verpackung sprach, dann liegt es daran, dass das fertige Modell später auch nur ein relativ Kleines ist (rund 14 cm). Die grundlegenden Bauteile für den Rumpf und die Tragflächen findet man auf den ersten beiden Spritzlingen. Sie haben zwar eine Auswerfermarken, aber an Stellen, die man später am fertigen Modell nicht sieht und somit vernachlässigbar sind. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Stöße auf den Oberflächen als erhabene Linien ausgeführt sind.


Der dritte Spritzling enthält das Hauptfahrwerk, die Triebwerkseinlässe, das Heckleitwerk und die externen Tanks für die deutsche Version. Ferner findet sich ein Teil des "Periskops" dass für die deutsche Trainerversion benötigt wird. Die übrigen Teile des Flugzeugs wie Fahrwerksklappen, Bugfahrwerk und die externen Tanks für die französische Version findet man auf dem letzten Spritzling. Leider ist das Cockpit nur dürftig ausgeführt und die Armaturen nur rudimentär dargestellt (s.u.).


Auf den folgenden Bildern kann man die oben genannten Stöße sehen, die stellenweise nicht ganz dargestellt sind. Auf dem zweiten Bild die beiden Panels für das Cockpit.


Das Fazit:


Heller hat mit der Magister einen Typ herausgebracht, der nicht von jedem Hersteller in x-facher Auflage produziert wird. Es ist wirklich ein Nischenprodukt, dass aber in keiner Sammlung von deutschen Nachkriegs-Flugzeugen fehlen sollte. Zumal die Magister der erste Strahltrainer war, den man für die kpl. Ausbildung auf einem Strahlflugzeug benutzen konnte.
Das Modell ist durch seine Nischenstellung:
EMPFEHLENSWERT


Carsten