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Modell: HMS Victorious S-29 (Vanguard Class) SSBN Submarine
Hersteller: Bronco Models
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol
Art.Nr.: NB5015
Preis: ca. 21,99 €

Das Original

Im Gegensatz zu den mit Polaris-Raketen bewaffneten Vorgängern, der Resolution-Klasse, ist die britische Vanguard-Klasse mit Atomantrieb eine vollige Neukonstruktion. Dabei wurden bewährte Komponenten der Vorgängertypen übernommen.
Die Boote der Vanguard-Klasse sind die grössten jemals in Grossbritannien gebauten Unterseeboote, und sie sind der drittgrösste Schiffstyp in der britischen Royal Navy. Allerdings unterliegt diese Klasse strenger Geheimhaltung. Trotz des Ende des Kalten Krieges und der Reduzierung der strategischen Aufträge sind die Bewaffnung der Vanguard-Klasse und ihre Einsätze immer noch geheim.

Alle vier Einheiten, die HMS Vanguard, HMS Victorious, HMS Vigilant und HMS Venegance wurden von der Vickers-Werft in Barrow-in-Furness gebaut. Sie waren so gross, dass für ihren Bau eine spezielle Dockhalle gebaut werden musste. Der grosse Rumpf war erforderlich, weil die Boote mit Raketen vom Typ Trident D 5 bewaffnet werden sollten, vo denen 16 Stück an Bord sind. Die Boote gehen aber mit einer kleineren Besatzung auf Patrouillenfahrt, es sind nur 132 Mann im Vergleich zu den 149 Mann der vorangegangenen Resolution-Klasse.
Der grosse Übergang von der Polaris zur Trident fand 1996 statt. Damals ging HMS Victorious erstmals mit Trident auf Patrouillenfahrt.
Neben ganz neuen Waffensystemen trägt die Vanguard-Klasse eine ganze Reihe von weiteren neuen Systemen. Dazu gehören ein neuartiges Antriebssystem mit einem Druckwasserreaktor von Rolls-Royce und neue taktische Waffen einschliesslich neuer Torpedos Typ Tigerfish und Spearfish für den Kampf auf kurze und mittlere Entfernungen.

 

Technische Daten:

Verdrängung: 15.900 t
Abmessungen: Länge 149,9 m, Breite 12,8 m, Tiefgang 12 m
Maschinenanlage: 1 wassergekühlter Druckreaktor Rolls-Royce, 2 Dampfturbinen GEC mit 20,5 MW
Geschwindigkeit: 25 Knoten getaucht
Torpedorohre: vier Rohre 53,3 cm
Bewaffnung: 16 Startschächte für 16 Lockheed Trident 2 (D5), 3-stufig, Reichweite 12.000 km, mit Feststoffantrieb und nuklearen Gefechtsköpfen.

 

Der Bausatz

Für einen U-Boot-Bausatz typisch ist die Übersichtlichkeit der Teile, die gut verpackt in einem großformatigen Karton zum Modellbauer kommen. Ohne Grat und sauber ausgeformt präsentieren sich die in grauem Polystyrol gespritzten Bauteile. Ein in schwarzem Kunststoff gehaltener Displayständer liegt dem Bausatz ebenfalls bei.
Die beiden Rumpfhälften sind fast 43 cm lang und sind mit feinen Oberflächengravuren hervorragend detailliert. Über diese Rumpflänge sollen 12 Passzapfen eine einwandfreie Passung garantieren, was sich aber nach erster Überprüfung nicht realisieren lässt. Um eine Bündigkeit der Klebekante zu erreichen, sollte über eine Entfernung der Passstifte nachgedacht werden.
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Unten Bilder der schön detaillierten Rumpfsektionen. Von den insgesamt 16 Raketenbehältern können zwei mit dem Bausatz beiliegenden Trident-Raketen geöffnet dargestellt werden.

 
Rumpf Rumpf Rumpf
Spritzling A enthält die Antriebs- und Ruderanlange, Teile für das Display, die Periskope und Antennen, sowie die beiden Trident-Raketen.
 
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Der Turm ist aus einem Guss und hat ebenso wie der Rumpf sehr gute Oberflächengravuren. Gut umgesetzt sind der Wasserstrahlantrieb, die Ruderanlage und die beiden Trident-Raketen, die später in die beiden geöffneten Raketenschächte eingebaut werden können.
 
Turm Antriebsanlage und weitere Teile Antriebsanlage und weitere Teile

 

Fotoätzteile

Die beiligende Platine enthält ein fotogeätztes Namensschild für das Display, eine Klüse für den Bugbereich, sowie ein Namensschild für den Turm.

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Decals

Sauber und ohne Versatz gedruckt ist der Decalbogen. Er enthält Wasserstandsanzeigen und Markierungen für die Bojen.
 
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Die Anleitung

In Heftform führt die gut übersichtliche Bauanleitung in insgesamt 6 Baustufen sicher zum Ziel, so dass hier auch der Anfänger keinerlei Probleme haben dürfte. Die großformatige Bemalungsanweisung läßt dem Modellbauer die Wahl zwischen dem Farbsortiment von Gunze Sangyo, Hobby Color, Humbrol und Tamiya. Allerdings halte ich Schwarz seidenmatt als Farbangabe für den Überwasserrumpf nicht besonders authentisch, so dass hier Recherche anhand von Originalfotos hilfreich ist.
 
Anleitung Anleitung Anleitung

 

Fazit

Abzüge erhält der Bausatz bezüglich der Rumpfpassung. Ansonsten ist das Modell eine gute Wiedergabe des Originals, das anhand der guten Details punkten kann und in keiner Sammlung moderner U-Boote fehlen sollte.


alt empfehlenswert



Jörg

Quelle: Moderne Unterseeboote von Chris Chant,Verlag Stocker-Schmid, Zürich, 2005

Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster