Seitentitel

Modell: 1/350 Type 23 Frigate HMS Montrose F236
Hersteller: Infini Model
Maßstab: 1/350
Material: Messingdrehteile und Fotoätzteile
Art.Nr.: IM-535018R1
Preis: 89 € (SSN Modellbau)

Das Original

HMS Montrose ist das siebte Schiff der britischen Duke-Klasse vom Typ 23, gebaut bei Yarrow. Sie wurde am 02. Juni 1994 in Dienst gestellt und war bis 2019 in Devonport stationiert. Für weitere Informationen über die Duke-Klasse verweise ich auf die Bausatzbesprechung der HMS Kent (siehe auch diese Fotogalerie der HMS Montrose).

Die Fotoätzplatinen

Vier Ätzteilplatinen bilden die Grundlage des Sets. Die Verteilung der Bauteile darauf folgt keinem besonderen Muster. Daher spreche ich Platine für Platine die wichtigsten Teile an.

Auf der ersten Platine findet sich ein Austauschteil für die Brücke, mit welchem diese mit durchbrochenen Fenstern gebaut werden kann. Die Täuschkörperwerfer seitlich auf dem Brückenlevel entstehen in einer Kombination aus teils mehrlagig gefalteten Blechen, in welche Drehteile eingeklebt werden.

Ähnlich sieht es bei den vor der Brücke stehenden Harpoon-Startern aus. Diese sind z.T. schon aus den einzeln erhältlichen Sets bekannt und wurden für den Montrose-Bausatz angepasst.

Darüber hinaus sind hier noch die Bauteile für die Speedboote erwähnenswert. Diesen spendiert Infini nicht nur einen Fahrstand, sondern auch ein komplettes „Innenleben“ mit Standreihen für das zu transportierende Personal nebst entsprechenden Haltegriffen.

Platine „B“ beinhaltet hauptsächlich Schotten, Relingsegmente und weitere Plattformen. Interessant sind die zweiteiligen Schotten. An den Rahmen sind die Vorreiber zum Verschließen der Schotten angeformt. Diese müssen in zwei Richtungen gleichzeitig gebogen werden und ergeben einen sehr realistischen Eindruck. Das eigentliche Schott ist jeweils separat und kann geöffnet oder geschlossen gebaut werden.

Ätzrahmen „C“ hält weitere Relingstücke und Plattformen bereit.

Als erstes fallen mir auf Platine „D“ die seitlichen Plattformen an den Aufbauten auf. Die des Kunststoffbausatzes werden komplett gegen geätzte ausgetauscht. Die Unterzüge der Plattformen werden durch doppellagige Bauteile dargestellt. Die Ränder der Plattformen werden nach unten geknickt und geben so den originalen Eindruck wieder.

Daneben finden sich hier, nebst verschiedenen Antennen, die Rahausleger der beiden Masten. Auch an den Bordhubschrauber wurde gedacht. Für den Lynx liegen zwei Hauptrotoren bei: gefaltet oder startbereit.

Die Drehteile

105 Messingdrehteile, sortiert in Baugruppen und in kleine Zip-Beutel verpackt, ergänzen das Set. Teilweise werden diese in Verbindung mit den Fotoätzteilen verbaut, z.B. Winschen oder Flaggenstöcke, oder als eigenständige Bauteile wie die Rettungsinseln.

Besondere Beachtung finden hier die Drehteile für den Lynx-Bordhubschrauber. Dieser bekommt neben einem neuen Fahrwerk mit gedrehten Reifen auch gleich noch Drehteile für die Stingray-Torpedos. Infini treibt das Spielchen sogar so weit, dass die Fallschirmbehälter der Torpedos als Einzelteile vorhanden sind und verbaut werden müssen.

Die Anleitung

Umfasst sechs DIN-A4-große Seiten, vier davon zu einem Faltblatt zusammengefasst. Auf dem separaten doppeltseitig bedruckten Blatt werden Baugruppen gezeigt, die, je nach Vorgehensweise beim Bau, erst später nach dem Lackieren auf das Modell gesetzt werden können. Außerdem findet sich hier eine Auflistung der Beutelinhalte mit den verschiedenen Drehteilen. Hierbei wird auch gleich auf die Unterschiede der noch zu erscheinenden Detailsets für Westminster, Kent und Monmouth eingegangen. Diese haben alle in der Anzahl etwas unterschiedliche Drehteile für Antennen oder Radome.

Das Faltblatt zeigt die Bauschritte bei denen Fotoätz- und Drehteile an die Kunststoffteile des Bausatzes angebracht werden müssen. Infini folgt hierbei in etwa der Zusammenbaureihenfolge von Trumpeter. Wo nötig wird auf Unterschiede zwischen früher und später Version eingegangen.

Kleine Pfeile helfen, in welche Richtung ein Ätzteil gebogen werden soll. Soll ein Bauteil in unterschiedlichen Winkeln gebogen werden, sind die Pfeile entsprechend der Fertigkontur abgedruckt.

Aufgrund der Fülle an Bauteilen empfiehlt es sich, vorab jede Baustufe genauestens zu studieren, um das richtige Fotoätzteil an der korrekten Stelle zu befestigen.

Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass vom Spritzgussbausatz sehr viel erhalten bleibt, genauer gesagt, nur wenige Details abgeschliffen werden sollen, dafür aber umso mehr ergänzt oder komplett ersetzt wird.

Fazit

Völlig unerwartet brachte Infini Model das Detailset für einen Bausatz, der schon relativ lange am Markt ist, heraus. Eigentlich gehören die Trumpeter-Modelle der Duke-Klasse mit zu den Besten, was die Oberflächendetaillierung betrifft. Da stellt sich die Frage, ob so ein umfangreiches Detailset passend ist? Die Antwort lautet: JA!

Gerade die Tatsache, dass dieses Detailset den Trumpeter-Bausatz vorwiegend ergänzt und es sich nicht um größere Umbauten handelt, verspricht viel Baufreude.

alt sehr empfehlenswert

Wolfgang


Wir danken Infini Model für das Bausatzmuster