Fregatte Sachsen

Die deutsche Fregatte Sachsen (F219) ist das Typschiff der Klasse 124, von der 1999 bis 2006 drei Schiffe gebaut wurden. Die Sachsen-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Brandenburg-Klasse (Klasse 123) und wie diese Klasse eine Mehrzweckfregatte, die Schiffe, Luftfahrzeuge und U-Boote bekämpfen kann. Die Sachsen-Klasse ist aber stärker auf die Flugabwehr optimiert und mit einem APAR-Radar zur Zielerfassung und Lenkung der Flugabwehrraketen sowie einem weitreichenden SMART-L-Radar ausgerüstet. Die Klasse wurde zusammen mit den Niederlanden (De Zeven Provinciën-Klasse, LCF) und Spanien (Álvaro de Bazán-Klasse, F100) entwickelt, wobei sich die Entwürfe stark unterscheiden und primär einzelne Subsysteme gemeinsam bestellt wurden. Die Sachsen-Klasse ersetzte die drei Zerstörer der Lütjens-Klasse (Klasse 103) und soll selbst ab 2032 durch die gemeinsam mit den Niederlanden in Entwicklung befindliche Klasse 127 ersetzt werden.

Die Sachsen ist 143 m lang, 17,4 m breit und verdrängt voll beladen 5800 t. Der Antrieb erfolgt über eine Gasturbine und zwei Diesel, die insgesamt 52.070 PS leisten, womit 29 kn erreicht werden. Die Besatzung setzt sich aus 255 Mitgliedern zusammen.

Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 Compact OTO Melara
2 x 2,7 cm MLG27 Mauser
8 Harpoon-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 VLS Mk 41-Senkrechtstarter (32 Zellen für SM-2 Block IIA und ESSM-Flugabwehrrkaten; je vier ESSM pro Zelle)
2 x RAM Mk 49 21fach-Nahbereichsabwehr-Raketenstarter
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Mk 32-Drillingstorpedorohre für MU-90-Torpedos)
2 Westland Lynx Mk.88A Bordhubschrauber

Die Sachsen (F219) wurde 1999-2004 von Blohm + Voss in Hamburg gebaut. Sie gehört zum 2. Fregattengeschwader der Einsatzflottille 2 mit Heimathafen Wilhelmshaven. 2012 war sie im Rahmen von Operation Atalanta im Indischen Ozean zur Bekämpfung von Piraten im Einsatz. 2013, 2016 und 2018 diente sie im Mittelmeer mit der Standing NATO Maritime Group 2 bzw. der EUNAVFOR MED. Bei dem letzten Einsatz rettete sie 403 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer. Am 21. Juni 2018 brannte bei einer Übung vor Norwegen eine SM-2-Rakete, die nicht startete, im Senkrechtstarter vor der Brücke aus. Dabei wurden zwei Besatzungsmitglieder verletzt und der Starter selbst zerstört. Der Starter muss noch komplett ersetzt werden, was wegen der langen Lieferzeiten von Lockheed Martin problematisch ist. Im Juni 2022 wurde nach der Teilnahme an Baltops 22 in der Ostsee ein 20-kW-Laser getestet.

Von der Sachsen-Klasse gibt es im Maßstab 1/700 einen Bausatz von NNT (Bausatzbesprechung) und im Maßstab 1/350 einen von Takom (Bausatzbesprechung).

Die Sachsen nahm im Juni 2021 an der Übung Baltops 21 bei und besuchte damals Kiel:

 

Im folgenden Jahr besuchte sie nach der Übung Baltops 22 während der Kieler Woche erneut Kiel:

 

Weitere Fotos von Fregatten der Sachsen-Klasse:

Falk Pletscher (Fotos), Lars (Text)