Das Original
Das deutsche U-Boot U 552 war eines der U-Boote des Typs VIIC und eines der U-Boote, das für die meisten versenkten Schiffe verantwortlich war. Es versenkte 32 Schiffe mit insgesamt 165.474 t Verdrängung und beschädigte drei Schiffe mit insgesamt 26.910 t Verdrängung. Zu den versenkten Schiffen gehörte auch der Zerstörer USS Reuben James, der noch vor der Kriegserklärung an die USA torpediert wurde. U 552 wurde wegen des Turmabzeichens und der Erfolge "Teufelsboot" genannt.
Der Typ VII war der zahlenmäßig wichtigste U-Bootstyp der Kriegsmarine. Er beruhte auf Entwürfen aus dem Ersten Weltkrieg, u.a. dem Typ UB III. Die U-Boote des Typs VII waren primär für den Einsatz im Atlantik gedacht und stellten die Mehrzahl der im Schlacht im Atlantik eingesetzten U-Boote. Der Typ VIIC fiel etwas länger als die Version VIIB aus, konnte tiefer tauchen und war die meist gebaute Variante des Typs VII. Es wurden 577 Boote zwischen 1940 und 1944 in Dienst gestellt. Der Typ VIIC war im Endeffekt ein tauchfähiges Torpedoboot, das über Wasser eine große Reichweite und relativ (im Vergleich zu Handelsschiffen) hohe Geschwindigkeit hatte, aber unter Wasser nur eine sehr begrenzte Reichweite und Geschwindigkeit erreichte. In der frühen Phase der Zweiten Weltkriegs war der Typ VII relativ effektiv (wenn die Torpedos funktionierten, was zu Beginn des Kriegs oft nicht der Fall war). Ab Mitte 1943 setzten die Alliierten im großen Umfang Langstreckenpatrouillenflugzeuge ein, die die U-Boote unter Wasser zwangen und damit ihre Mobilität so stark einschränkten, dass sie nur noch selten angreifen konnten. Dazu verfügten die alliierten Geleitschiffe bessere Sensoren (Radar, Funkpeilgeräte, Sonar), bessere U-Jagd-Waffen und bessere Informationen (die Möglichkeit die deutschen Verschlüsselungskodes zu lesen, während die deutschen die meisten alliierten Kodes nicht mehr entschlüsseln konnten), so dass die Zahl der versenkten U-Boote stark stieg. Verbesserungen des Typs VII, wie verstärkte Flak, passive Radarsensoren und Schnorchel, konnten die Nachteile nicht aufheben. Zugunsten der neuen U-Booten der Typen XXI und XXIII wurde der Bau vieler Boote des Typs VII deshalb storniert.
U 552 war 67,1 m lang, 6,2 m breit und verdrängte 769 t (871 t getaucht). Der Antrieb erfolgte über Wasser mit zwei Dieselmotoren mit insgesamt 3200 PS, womit 17,7 kn erreicht wurden. Unter Wasser wurden über Batterien die beiden Elektromotoren angetrieben, die insgesamt 750 PS leisteten, womit 7,6 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 44-57 Mann.
Bewaffnung
1 x 8,8-cm Tk L/45
1 x 2 cm C/30 L/65
5 x 53,3 cm-Torpedorohre (vier Bug- und ein Heckrohr, insgesamt 14 Torpedos bzw. 26-39 Minen)
U 552 wurde 1939-40 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Sie gehörte anfangs zur 7. U-Flotille. Für diese diente sie von Dezember 1940 bis Februar 1941 als Schulboot mit Heimathafen Kiel, danach wurde sie nach St. Nazaire verlegt. Von dort aus fuhr sie 15 Unternehmungen, u.a. im Winter 1942 den längsten Einsatz eines Typ VII-U-Boots (96 Tage). Im April 1944 wurde sie über Norwegen zurück nach Deutschland verlegt, wo sie ab Mai bei der 22. U-Flotille mit Heimhathafen Gotenhafen als Schulboote diente. U 552 wurde am 5. Mai 1945 in Wilhelmshaven zusammen mit 22 anderen U-Booten in einer der Schleusenkammern selbst versenkt. Die Boote wurden von den Briten im Oktober 1945 gesprengt und später verschrottet.
Das Modell
Entgegen dem Bausatzkonzept, das eine transparente Rumpfhälfte (mit etwas trübem Plastik) vorsieht, habe ich Öffnungen in die Steuerbordseite geschnitten, um einen klaren Einblick zu gewährleisten.
Der Rumpf wurde völlig neu aufgebaut: Da Trumpeter es nicht geschafft hat, die Flutschlitze offen darzustellen, wurden große Teile durch selbstentwickelte Ätzbleche ersetzt. Das machte es leicht, originalgetreue Dellen einzudrücken, die verbliebenen Kunststoffteile wurden zwischen den Spanten ausgefräst und mit Aluminiumfolie beplankt. Dies ergab eine sehr realistische „stressed skin“, die in üblichen Schiffsmodellbaumaßstäben kaum relevant ist, in 1/48 aber schon schlagend wird. Das perforierte Messing-Deck stammt aus dem feinen Zurüstsatz von RC Subs.
Für das Innenleben bietet Trumpeter eine solide Basis, es lässt aber genügend Luft nach oben, um sich so richtig auszutoben: Handräder. Leitungen, Flansche, Ventile… ich habe nach Originalfotos sehr viel durch selbst gebaute Teile ergänzt.
Ein ausführlicher Baubericht findet sich in ModellFan 12/2019 und 1/2020.
Wolfgang Wurm
(Text über Original von Lars)