Das Gelb habe ich aus 6 Teilen weiss, 4 Teilen gelb und 1 Teil ocker gemischt. Dabei habe ich zum ersten mal die neuen Revell Aqua Colors verwendet. Die Farben sind an sich ganz gut, aber wenn man an der Haftung der Enamels gewohnt ist, sollte man etwas vorsichtig arbeiten. Ziemlich schnell hat man mit Maskierband etwas Farbe abgerissen. Da hilft es, das Band ein paarmal auf den Tisch zu kleben und wieder abzureissen, damit die Haftung etwas nachlässt. Ebenfalls sollte man ganz glatte Teile etwas anrauhen. Die Beobachtungsstände neben der Brücke sind noch etwas sehr rauh, da werde ich mit Klarlack nachhelfen müssen. Ebenfalls fehlen noch die Decals für die Fenster ganz vorne (da hat Revell lustigerweise keine Vertiefungen vorgesehen, die die Bemalung erleichtern würden)
Das Schwarzrot entstand ebenfalls mittels Revell Aqua Color, 6 Teile rot und ein Teil schwarz. Die Farbe wurde vorsichtig mit dem Pinsel angebracht.
Die Reling kommt ebenfalls aus dem GMM-Ätzteilset. Auf der inneren Seite des Teils ist die Reling sichtbar, aussen sieht man die Befestigung des Tuches an der Reling. Als Farbe für das Tuch habe ich "Fellbraun" von Modelmaster genommen, und mit dem Pinsel mehrere dünne Schichten aufgemalt. Dadurch entstand eine leicht unregelmässige Farbgebung, die die Verschmutzung des Stoffes darstellen soll. Innen wurde die gleiche Farbe für das Tuch verwendet, ebenfalls mit dem Pinsel bemalt. Die Reling an sich habe ich nicht bemalt, sondern mit dem Messer vorsichtig die Farbe vom PE-Teil geschabt. Durch die dreidimensionale Ätzung ging das sehr einfach, und die dünne Reling hebt sich gut vom hellen Untergrund ab. Vielleicht nicht 100% akkurat, aber mit dem Pinsel hätte ich niemals so dünne, gleichmässige Linien malen können.
Die Scheinwerfer bieten noch viel Potential für Verbesserungen. Ganz links ist das Original sichtbar. Mit dem Proxxon Kugelfräser habe ich den Scheinwerferkörper ausgebohrt, und mit Modelmaster "Chromsilber" bemalt. Die Farbe ist sehr gut für kleinere Teile geeignet, da sich die Metallpartikel an der Oberfläche ansammeln, und einen hochglänzenden Spiegel hinterlassen. Bei grösseren Flächen geht das allerdings nicht mehr, da bilden sich Schlieren. Am Scheinwerfer ganz rechts wollte ich mit etwas durchsichtigem Plastik das Glas nachbilden, aber ich war mit dem Effekt überhaupt nicht glücklich, und habe es wieder abgenommen. Unten sieht man den Effekt des Trockenmalens. (Silber auf Schwarz)
Die Plattformen bieten ebenfalls einige Verbesserungsmöglichkeiten, und wurden von GoldMedalModels zu Recht auf der Ätzteilplatine berücksichtigt. Oben ist die Verbesserung zu sehen, wenn man die Stützen durch die PE-Teile Ersetzt. Auf dem unteren Bild ist die Reling schon in Form gebogen. Das "Geländer" beim Revell-Teil wurde auf ca. einen Halben Millimeter heruntergeschliffen, und dient nur noch als Halterung für das PE-Teil.
Die eine Plattform mit den 5 PE-Teilen. Eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Revell-Original! Die 3 verbesserten Plattformen, mit der typischen hellgelben Farbe. Die Holzroste auf den Plattformen wurden mit einem aufgehellten Ocker bemalt (der Kontrast und die Plankenstruktur ist mit dem Kunstlicht leider nicht sehr gut sichtbar).Bei beiden Masten wurden die Rahen aus Plastik entfernt, und durch dünnen Messing- oder Stahldraht ersetzt (ausser die obersten, die waren einfach zu dünn). Dadurch wirkt es etwas filigraner. Bemalt wurde auch hier mit Revell Aqua Colors.
Das Oberlicht ist eines der Teile, wo man sich ernsthaft fragt, ob Revell ihr eigenes Modell testgebaut hat, bevor sie es auf den Markt gebracht haben. Vermutlich schon, aber wahrscheinlich ohne das Testmodell zu bemalen. Das Oberlicht links im Bild besteht aus 8 relativ grossen Fenstern, die man mit dem Pinsel noch gerade so hinkriegt. Das grosse Oberlicht rechts besteht aus ca. 60 Fenster, die dazu im Relief sehr schwach ausgeprägt sind. Der erste Versuch, die Fenster zu malen, artete erstens in eine Pinselorgie aus, und das Resultat war dermassen enttäuschend, dass ich die Stelle wieder mit Alkohol von der Farbe befreit habe, und einen zweiten Versuch startete. Diesmal habe ich die Fensterrahmen vorsichtig mit Tamiya-Tape abgeklebt (das waren dann so 20 Abdeckband-Streifen, je einen halben Millimeter breit), und mit schwarz vorsichtig die Fenster bemalt. Das Resultat sieht schon besser, wenn auch noch nicht perfekt, aus. Liebe Revell, legt doch bitte (sofern Ihr eine Wiederauflage ins Auge fasst), das grosse Obelicht als Decal bei. Ihr erwartet doch auch nicht, dass man bei einer P-51 mit Schachbrettmuster am Seitenleitwerk jedes Quadrat von Hand abdeckt und einzeln bemalt...
Im oberen rechten Bildrand sieht man noch einen kleinen Schönheitsfehler, eine Einsinkstelle bei einer Leiter. An dieser Stelle ist es praktisch unmöglich zu spachteln und zu schleifen, da hätte Revell die Leiter als separates Teil beilegen sollen. Gibt nur 4 Teile mehr und sieht besser aus.
Das Deck ist nun vorbereitet für die Bemalung. Erneut ein kleiner Mangel, Revell hätte diverse Kabinen ruhig als separate Teile beiliegen sollen, zum Beispiel der Sockel für die Brücke. Erstens, man kann sich die Abklebearbeit sparen, und zweitens, die Farbränder werden einfach besser. Das Weiss (Enamel) habe ich als "Grundierung" aufgebracht, da ich Zweifel hatte, ob die Acrylfarbe auf dem glatten Deck auch gut haftet.
Das Deck wurde erneut mit Aqua-Colors geairbrushed. Wie erwähnt, die Kante beim Brückensockel ist nicht perfekt gelungen, da muss noch etwas nachgearbeitet werden. Langsam nimmt die Emden Form und Farbe an, und das Endergebnis rückt langsam näher...
Fortsetzung folgt!