TEIL 3: Baubericht Guangzhou und Lanzhou
Bewaffnung
Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Schiffen ist die Ausstattung mit Flugabwehrraketen. Lanzhou verfügt über weitreichende HQ-9-Raketen, die eine chinesische Entwicklung aus der russischen S-300 mit Leitelementen des US-amerikanischen Patriot-Systems darstellt. Diese werden aus sechs sechsfachen Senkrechtstarter gestartet. Hierfür habe ich Scheiben aus dicken Gußästen geschnitten und abgeschrägt. Bei den vorderen sechs Startern ist die Neigung jeweils nach außen, während bei den Startern vor dem Hangar der vordere nach backbord und der hintere nach Steuerbord geneigt ist. Für die Abdeckungen der Raketen habe ich runde Plastikstangen aufgeklebt, die nach dem Trocknen oben auf eine Ebene geschliffen wurden. Auf dem linken Bild sind diese Abdeckungen noch in einer falschen Anordung, die ich später korrigiert habe. Die vorderen sechs Starter sind auf einer gemeinsamen Basis, die nicht dem Deckssprung folgt, sondern parallel zur Wasserlinie ist. Zwischen den vorderen Startern und neben den achteren Starter ist jeweils ein abgedeckter Ladekran zum Nachladen.
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Neben den schon erwähnten Band Stand- und Knife Rest-Radar, verfügt Guangzhou über einen MAE-5/Fregat (Top Plate)-3 D-Radar auf dem Fockmast. Hier habe ich überzählige Teile aus dem Moskwa-Bausatz von Trumpeter verwendet. Lanzhou hat als 3 D-Radar und Feuerleitradar vier phased array-Antennen, die dem US-amerikanischen AEGIS-System ähneln. Diese bestehen aus einer 0,1 mm dicken Grundplatte, auf die eine 0,5 mm dicke Platte geklebt wurde, die zuvor in die gewölbte Form geschliffen wurde. Als Feuerleitradar für das 10 cm Geschütz verfügen beide Schiffe über einen Typ 344 vor dem Fockmast, der ähnlich wie die Typ 730-CIWS konstruiert wurde (und dort auf einem Photo sichtbar ist). Guangzhou hat als Feuerleitradar für die Shtil-SAM vier Front Dome, die aus dem schon erwähnten Skywave-Set für russische Schiffe stammen. Dazu gibt es auf beiden Schiffen zwei Typ 327G-Feuerleitradars für die CIWS auf der Brücke. Diese bestehen einfach aus einem runden Plastikstab. Dazu gibt es noch Light Bulb-Datalinks, wovon Guangzhou zwei am Dieselschornstein und Lanzhou einen auf dem Antennenträger vor dem Hangar hat, und diverse ECM- und ESM-Antennen am Fockmast. Diese habe ich aus diversen Platten- und Rundstäben geschnitzt. Aus Rundstäben wurden auch die beiden Antennen neben den Dieselschornsteinen hergestellt. Zuletzt gibt es auf Lanzhou noch die Typ 517-Radarantenne auf dem Dieselschornstein, die an deutsche Radar-Antennen aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Diese besteht aus diversen gezogenen Gießästen, die auch für Stabantennen und diverse Antennenträger und Sensoren verwendet wurden.
Nach den Waffen und der Elektronik fehlen jetzt noch die Rettungsinseln, die ich aus einem Wrack einer USS Abraham Lincoln von Italerie geboren habe; die Anker, die aus Skywave-Sets stammen; die Beiboote und die Bootskräne, die aus Plastikplatten geschnitzt wurden und Signalscheinwerfer neben der Brücke auf Rundstäben und gezogenen Gießästen. Ankerketten fehlen leider noch, weil ich noch keine geeigneten auftreiben konnte. Der Kamov Ka-28-Bordhubschrauber stammt aus dem Trumpeter-Set. Ich finde, dass das durchsichtige Plastik nicht gut zu bearbeiten ist, da man erst nach dem Anstrich Fehler sieht. Ich habe eine neue Rotorwelle aus einem Rundstab eingebaut, um den Abstand der Rotoren zu vergrößern. Die Kennnummern sind selbstgedruckt (von Stefan, danke), während die Landemarkierungen für den Hubschrauber von einer HMS Tiger von Matchbox stammen. Hier müssen auch noch Markierungen ergänzt werden.
Fazit
Der Eigenbau dieser beiden Zerstörer hat sehr viel Spaß gemacht – auch wenn er sich über vier Monate hingezogen hat. Es ist der dritte und vierte fertige Eigenbau von mir und ich konnte zahlreiche Erfahrungen sammeln, die ich für weitere Eigenbauten nutzen werde.
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