Die Methode ist ja inzwischen bekannt, und wie man hier sieht, geht es auch mit mehreren unterschiedlichen Mustern. Auf die Unterseite wurde dann noch eine 0,5 mm starke Platte aufgeklebt, die auf den seitlichen Wangen aufliegt. Die Bugklappe ist jetzt von außen völlig glatt.

Die meisten Maße stimmten mit meinem Modell - dass auf einem RC-Bauplan basiert - überein, aber es gab zwei entscheidende Abweichungen. Mein 1:50 RC-Plan gibt die Bordwandhöhe mit 80mm = 4m Originalhöhe an, die Maßzeichnung sagt dagegen 2,75m. Auf 1:72 umgerechnet ist mein Rumpf dadurch 17,4mm zu hoch. Das zweite Fehlmaß betrifft die Breite des Laderaums. Laut RC-Plan ist er durchgängig 78mm breit (=3,9m, passt also). Aber darüber, dass sich der Laderaum im unteren Bereich auf 4,8 m verbreitert, findet man in meinem Plan dummerweise nichts.
Also: Der Rumpf ist 17,4 mm zu hoch und der Laderaum in der unteren Hälfte 12,5mm zu schmal! Was tun?

Die Rumpfhöhe habe ich dagegen korrigiert. Im Vergleich zu Originalbildern wirkte er immer viel zu plump und unförmig und ich hatte schon früh den Verdacht, dass die Planmaße nicht 100% stimmen. Mit den richtigen Maßen war es kein Problem mehr, den Rumpf "sportlicher" zu gestalten.
Als erstes habe ich die geplante Schnittlinie blau eingefärbt. Dadurch erhielt ich einen ersten Eindruck von der neuen Rumpfhöhe, und beim späteren Schneiden würde sich die weiße Schnittfuge deutlich von der blauen Oberfläche abheben und man erkennt sofort, ob das Messer beim Schnitt gerade läuft.

In dieser Situation mußte ich mich entgültig entscheiden, ob ich so nah wie möglich am Original bleibe, oder ob ich den Scale-Bereich verlaße und nur ein anschauliches Typmuster baue.
Aufgrund meines dürftigen Datenbstandes wählte ich den zweiten Weg und beschloß, den Rumpf im Bugbereich leicht ansteigen zu lassen. Das entspricht nicht dem Original Typ D sondern eher einem Typ A, aber alle anderen Möglichkeiten hätten wieder massive Änderungen und Neuteile erforderlich gemacht.





Dazu markierte ich zunächst die Bereiche, in denen der Streifen seine Richtung ändern soll. Auf dem Bild sieht man, dass diese Markierungen auf den Außenseiten der geplanten Biegeradien liegen.



Durch die leicht variierende Breite der seitlichen Versteifungsplatten, die sich zwischen Bord- und Laderaumwand befinden, hatte der Rumpf bereits ein „verbeultes“ Aussehen bekommen, aber insgesamt wirkten die großflächigen Längsseiten immer noch zu langweilig. Deshalb habe ich noch die Schweißnähte der einzelnen Rumpfplatten nachgebildet, so wie man es auf einigen meiner Originalfotos deutlich erkennen kann.
Der Nahtverlauf ist im Bereich des Unterwasserschiffs reine Spekulation, und so habe ich auch nur einige allgemeine Konstruktionsrichtlinien berücksichtigt, wie z.B. keine Kreuzstöße oder keine Nähte in Knickstellen des Rumpfes.
Um die Schweißnähte der einzelnen Rumpfplatten darzustellen wurden die Nahtverläufe zunächst in den Rumpf graviert. Dazu wurden die geplanten Nähte mit einem Messer in den Kunststoff geritzt und anschließend wurden diese Schnittfurchen mit einer schräg gestellten Rundfeile quasi „aufgehobelt“. Danach sah der Schiffskorpus so aus:

Die Gesamtlänge der Nähte beträgt mehr als 5m und unlackiert sieht es noch sehr ungewöhnlich aus. Aber ich bin guter Hoffnung, dass sich nach dem Lackieren der gewünschte Effekt einstellt.

Danach versteifte ich die Seiten der Laderaumwände mit Dreiecksplatten. Die vorliegenden Modellbaupläne besitzen diese Versteifungen nicht. Bei ihnen befinden sich entlang der äußeren Laderaumwände jeweils fünf große Lüftungskästen. Fotos von Prähmen der Typen A und C, sowie eines Artillerieprahms besitzen dagegen diese Platten, die mir aus statisch-konstruktiver Sicht auch schlüssiger erschienen als die Lüfter.

Ende Teil 3