Modell: IJN Early Torpedo boats
Hersteller: Resin Model Studio (RMS) Neptun
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: N° 3
Preis: ca. 35 €
Das Original
Mitte des 19 Jahrhundert fing Japan an sich aus der politischen Isolation zu lösen. Für die aufstrebende Marine Japans bedeutete das, erst einmal Technologie zu importieren um dann eigene Erfahrungen zu sammeln und diese auf einheimischen Werften zu übertragen. So sind die frühen japanischen Torpedoboote, alles Schiffe, die in England gebaut worden sind. Englische Werften bauten im ausgehenden 19. Jahrhundert in großer Stückzahl Torpedoboote, die in viele Staaten exportiert wurden.
Der Bausatz
Die Torpedoboote des 19. Jahrhunderts haben mich schon immer gereizt. Die schlanke, schnittige Form gibt diesen Schiffen ein sehr gefälliges Aussehen. Den Maßstab 1/700 finde ich für diese Modelle eigentlich zu klein, aber bei einem Bausatz mit fünf verschieden Modellen - Kotaka, No. 1, No. 2, No. 5 und No. 10 - konnte ich dann doch nicht widerstehen.
Ich muss zugeben, dass der Bausatz mich dann doch sehr verblüfft hat. So kleine filigrane Teile hatte ich nicht erwartet. Resinteile, kleiner als die Spitze von Stecknadeln, stellen sicher beim Zusammenbau eine große Herausforderung dar. Ätzteile, die man eigentlich gar nicht berühren kann, müssen befestigt und lackiert werden. Aber das alles ist ja ein Jammern auf hohem Niveau.
Die Teile sind alle vortrefflich gemacht. Für die einzelnen Boote sind die Kleinteile immer extra und sicher verpackt. Es hatten sich zwar einige Teile gelöst, aber es war kein Teil zerbrochen.
Die Fotoätzteile
Die Ätzteilplatine ist sehr sauber und welche Teile man wohin verbaut, geht aus der Beschreibung deutlich hervor.
Die Abziehbilder
Zu jedem Boot gibt es auch die entsprechenden Abziehbilder.
Für die Masten und ähnliches gibt es dünne Metalldrähte.
Die Anleitung
Vorbildlich finde ich die Baubeschreibung. Sie liegt dem Bausatz auf einer CD bei. Man kann sie sich ausdrucken oder man schaut sich beim Bau alles auf dem Laptop an. Dann kann man die einzelnen Bauabschnitte auch vergrößern und es entsprechend genauer betrachten.
Dazu gibt es eine umfangreiche Geschichte zu den Schiffen mit den technischen Daten und den Lebensläufen der Torpedoboote. Insgesamt fünf DIN-A4-Seiten. Der Text ist zwar auf Polnisch, aber der Google Übersetzer kann daraus einen gut lesbaren, deutschen Text machen.
Als Lektüre und für weitere Fotos und Pläne über frühe Torpedoboote kann ich das Buch von David Lyon, The First Destroyer, empfehlen
Fazit
Diese kleinen Torpedoboote sind schon eine Herausforderung für den Modellbauer. Durch die sehr filigranen Teile möchte ich sie aber leider keinen Anfängern empfehlen. Man sollte schon über genügende Erfahrung im Umgang mit so kleinen Ätzteilen und über eine sehr ruhige Hand und eine gute Arbeitslupe verfügen. Die Sorgfalt, mit der Resin Model Studio diesen Bausatz zusammengestellt hat, finde ich absolut überzeugend.
Persönlich würde ich mich freuen, wenn Resin Modell Studio diese Modelle auch in 1 /350 herausbringen würde.
sehr empfehlenswert
Thomas Sperling